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Nickel: Lagerbestände springen auf 15-Monatshoch

29.08.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise zeigten sich gestern wieder etwas schwächer, da der schwache Aktienmarkt und die Abkühlung am Immobilienmarkt erneut die Angst vor einer Konjunkturabschwächung der US-Wirtschaft, des größten Erdölverbrauchers der Welt, schürten. Grund dafür waren vor allem die schwachen Zahlen zum USVerbrauchervertrauen, welches diesen Monat den schwersten Einbruch seit zwei Jahren erlebte. Heute Nachmittag werden die US-Rohöllagerbestandsdaten veröffentlicht. Bei den Rohöllagerbeständen wird vom Markt ein Rückgang um 600 Tsd. Barrel erwartet, in der Vorwoche stiegen diese noch um 1,89 Mio. Barrel. Bei den Lagerbeständen für Benzin rechnet der Konsens mit einem Rückgang um 2,5 Mio. Barrel, nach einem Minus von 5,709 Mio. Barrel in der Vorwoche. Bei den Destillaten wird hingegen mit einem Anstieg um 800 Tsd. Barrel gerechnet gegenüber einem Anstieg von 1,356 Mio. Barrel vergangene Woche. Cnooc Ltd., der größte Offshore-Ölkonzern Chinas, hat die Produktion auf deren bedeutenden Liuhua-Feld im Südchinesischenmeer, welches über eine Tagesproduktion von 22.000 Barrel verfügt, wieder aufgenommen, nachdem es im Mai 2006 von Taifun Chanchu beschädigt wurde. Unsere negative Einschätzung für den Ölpreis bleibt weiter aufrecht.

Laut einem Bericht von MasterCard, welcher auf den Kreditkartenabrechnung der Kunden beruht, ist die Benzinnachfrage in der Vorwoche - welche die letzten Tage der Sommerfahrsaison darstellen - um 3,8% gefallen. Der Benzinpreis gab im gestrigen Handel über 1% ab.

Ethanol fiel gestern in Chicago auf den tiefsten Stand seit 7 Monaten. Grund dafür ist vor allem der schwache Benzinpreis.

Der Preis für Erdgas setzte gestern wie von uns prognostiziert seine Erholung fort und stieg um fast 4%. Die aktuelle Bewegung könnte durchaus bis 6 USD führen.


Edelmetalle

Der Goldpreis gab gestern im New Yorker Handel wieder etwas nach, konnte sich jedoch weiterhin über der 660-USD-Marke halten. Gestern kamen Spekulationen auf, dass Barrick den Rivalen Newmont Mining übernehmen wolle. Eine Fortsetzung der Konsolidierung des Goldsektors würde den Preis weiter stützen. Der CEO von Barrick sieht darüber hinaus aktuell eine gute Unterstützung des Goldpreises durch die Angebots-Nachfrage-Situation. Die Versäumnisse der vergangenen Jahre würden nun das Angebot begrenzen. Wir rechnen angesichts der wieder aufkeimenden Konjunkturangst in den USA damit, dass Gold in den nächsten Wochen seine Seitwärtsbewegung fortsetzt und bei einer weiter anhaltenden Akienmarktschwäche zunehmend als sichere Anlagealternative angesehen werden wird.


Industriemetalle

Die Industriemetalle zeigten sich gestern bis auf Zinn schwächer. Der Nickelpreis war gestern von besonders hoher Volatilität geprägt. So führte der Anstieg der LME-Lagerbestände von fast 10% zu einem Einbruch bis auf 26.500 USD. Die Nachricht, dass China nun die Produktion von Nickel aus Lateriten in den Stahlhütten, die zuletzt dank der hohen Nickelpreise extrem ausgeweitet wurde, regulieren wird, um Energie einzusparen, trieb Nickel jedoch zwischenzeitlich wieder bis auf über 28.000 USD. Die Produktion aus den Öfen, die kleiner als 300 m3 sind, sollte demnach wegfallen, was die Nickelpreise unterstützen sollte. Wir rechnen nach wie vor damit, dass die Lagerbestände bei Nickel in den kommenden Monaten stark anziehen sollten. Jedoch erachten wir das Preisniveau zwischen 25.000 und 30.000 USD pro Tonne als fundamental gerechtfertigt.

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Der Kupferpreis konnte wegen der schwachen Konjunkturdaten aus den USA seine starken Gewinne vom Vormittag nicht über den Tag retten und schloss am Dienstag sogar leicht im Minus. Die Lagerbestände an der LME stiegen um beachtliche 8% auf ein 3-Monatshoch, was Spekulationen auslöste, es könnte sich wie im vergangenen Jahr um das sog. De-stocking, d.h. den Abbau der Lagerbestände, von China handeln. Wir rechnen bei Kupfer nicht mit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung und halten an unserem Kursziel von 6.200 USD zum Jahresende fest.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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