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EUR-USD unter starkem Druck - EUR-JPY Schwäche belastet!

23.10.2007  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.4200, nachdem gestern Tiefstkurse im Bereich von 1.4127 markiert wurden. Der USD notiert gegenüber dem JPY aktuell bei 114.55 und hat sich damit von den gestrigen Tiefstständen bei 113.26 deutlich erholt.

Die Freude über neue Höchstkurse im EUR-USD hielt nicht lange an und war auf den fernöstlichen und frühen europäischen Handel begrenzt. Im Verlauf des Vormittags kam es zu deutlichen Einbrüchen in der Parität EUR-JPY, die den Euro gegenüber dem USD unter Druck setzten. Da die Reaktion in der Parität USD-JPY im gleichen Zeitraum deutlich weniger ausgeprägt war, ist ein leichter politischer Beigeschmack im Hinblick auf die G-7 Veranstaltung gegeben.

Ein weiterer nachhaltiger Verfall des USD gegenüber den europäischen Hauptwährungen ist nicht im Interesse der G-7 Veranstaltung. In diversen Interviews im Rahmen des G-7 Treffens am Wochenende kam zum Ausdruck, dass die Anpassung der USD-Bewertung asymmetrisch verlaufe und in besonderem Maße zu Lasten der europäischen Währungen als auch des CAD ausfalle. Diese Einlassungen dürfen als ein Indiz für die Bereitschaft zu Stabilisierungsmaßnahmen des USD gegenüber diesen Währungen verstanden werden.

Der gestrige Datenkalender war dünn. Der Chicago Fed National Activity Index verbesserte sich per September von zuvor -0,68 auf -0,45 Punkte, ohne überzeugen zu können. Der aussagefähigere 3-Monatsdurchschnitt schwächte sich von -0,20 auf -0,31 ab.

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Der Index des Investorenoptimismus ist laut dem Index der UBS per Oktober von zuvor 68 auf 70 Punkte leicht angestiegen. Als wesentlicher Hintergrund der leichten Aufhellung wird die Zinsmaßnahme der Fed angeführt. Seit Mai 2007 hatte sich zuvor ausgehend von 95 Punkten ein kontinuierlicher Rückgang ergeben. Die US-Veröffentlichungen aus der zweiten Reihe hatten keinen wesentlichen Markteinfluss.

Heute erwarten wir die im Verlaufe des Vormittags den Auftragseingang der Industrie der Eurozone per August. Nach dem deutlichen Rückgang im Monatsvergleich um 4,0% per Juli unterstellen Analysten als Gegenreaktion einen Anstieg um 1,0%. Im Hinblick auf die globale Entwicklung ist eine Abkühlung des Konjunkturklimas auch in der Eurozone wahrscheinlich.

Aus den USA folgt am Nachmittag die Veröffentlichung des Richmond Fed Manufacturing Survey per Oktober. Im Vormonat ergab sich ein deutlicher Anstieg des Gesamtindex von 7 auf 14 Punkte. Der weitgehend in den Subindices gespiegelt wurde. Seit Juni hat sich hier im Gegensatz zu der krisenhaften Gesamtentwicklung in den USA eine positive Tendenz ergeben. Wir nehmen diese interessante Abweichung in der Stimmungsentwicklung der Manager des verarbeitenden und produzierenden Gewerbes in dem Fed Distrikt Richmond zur Kenntnis!

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das im Hinblick auf die Reife der technischen Lage unverändert eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4050 - 80 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank






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