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Euro erholt - "Carry-Trade" erholt - Aktienmärkte stabilisiert - Lage ...

24.10.2007  |  Folker Hellmeyer
Euro erholt - "Carry-Trade“ erholt - Aktienmärkte stabilisiert - Lage kurzfristig entspannt!

Der Euro eröffnet heute bei 1.4250, nachdem in den letzten 24 Handelsstunden Höchstkurse bei knapp 1.4280 markiert wurden. Der USD notiert gegenüber dem JPY bei 114.35. Die "Carry-Trades" im Euro und CHF sind stabilisiert. Auch die internationalen Aktienmärkte erfreuen sich aktuell einer soliden Verfassung. Insgesamt drängt sich nach dem G-7 Treffen der Eindruck einer kurzfristig entspannten Marktlage auf.

Fakt ist jedoch, dass die entspannte Marktlage nicht gleichzeitig Ausdruck einer entspannten Krisenlage ist. Die Versuche, über den Mega SIV in den USA den ABS-Markt zu revitalisieren, sind Ausdruck zunehmenden Stresses und unter Umständen geschickter Bilanzpolitik einiger großer Finanzkonzerne. Anziehende Ausfallraten bei Automobilkrediten implizieren, dass nicht nur ABS-Strukturen aus dem Immobilienbereich, sondern auch aus dem Autokreditbereich und voraussichtlich auch Kreditkartensektor in denn kommenden Monaten verstärkten Stresszuständen ausgesetzt sein werden. Gleichzeitig trüben sich die Konjunkturdaten tendenziell ein. Entsprechend ist die entspannte Marktlage eine erfreuliche Momentaufnahme, sie ist nicht notwendig Ausdruck von einer stabilsierten Krisenlage. Die Daten aus den USA lieferten gestern Molltöne. Der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" ist in der Berichstwoche von -13 auf -17 Punkte gefallen.

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Die "Chain Store Sales" sind in der letzten Berichtswoche um 1,5% gesunken. Im Jahresvergleich stellt sich der nicht inflationsbereinigte Anstieg auf 2,2% nach zuvor 2,5%.

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Der "Richmond Fed Manufacturing Survey" brach per Oktober von 14 auf -5 Punkte ein. Die Subindices spiegelten diese Schwäche. So verlor der Auslieferungsindex von 22 auf -5 Punkte. Der Auftragsindex sank von 14 auf -8 Punkte.

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Die Veröffentlichung der Leistungsbilanz der Eurozone per August wird voraussichtlich keine neuen Erkenntnisse liefern. Analysten erwarten einen aktivsaldo in Höhe von 2 Mrd. euro auf saisonal bereinigter Basis. Im Mittelpunkt des interesses steht die Entwicklung des Absatzes genutzter Immobilien in den USA per September. Analysten unterstellen einen Rückgang von annualisiert 5,5 Mio. auf 5,25 Mio. Transaktionen. Losgelöst von dieser Statistik sagen uns die Meldungen von US-Bauträgern, dass sich die Situation unerwartet weiter zuspitzt. Entsprechend sind negative Überraschungen möglich. Sollten sich hier positive Überraschungen ergeben, ist im Hinblick auf die Unternehmensdaten ein äußerst hohes Maß an Skepsis im Sinne einer nachhaltigen Verfolgung des Ziels der Kapitalerhaltung angebracht.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das im Hinblick auf die Reife der technischen Lage unverändert eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4050 - 80 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank






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