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Banken kassieren Zinsen für die Kredite zur eigenen Rettung

22.09.2008  |  Martin Siegel
Der Goldpreis steigt am Freitag im New Yorker Handel von 840 auf 872 $/oz. Heute morgen kann der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong die Gewinne aus dem New Yorker Handel verteidigen und notiert aktuell mit 874 $/oz um etwa 22 $/oz über dem Freitagsniveau.


Zu unserem Hinweis vom 19.09.08.

Die Situation wird uns heute in etwa so verkauft: Mit dem Einsatz von 700 Mrd $ Steuergeldern kann die "Stärke unseres Finanzsystems wieder hergestellt" werden. Die Verschuldung der USA steigt um 700 auf 11.300 Mrd $ und die Banken können wieder Kredite vergeben, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Das soll also die Lösung der "schlimmsten Finanzkrise seit den dreißiger Jahren" (Robert Rubin) sein? Die Steuerzahler finanzieren mit einem neuen Kredit über 700 Mrd $ die Rettung der Banken, die für die eigene Rettung auch noch Zinsen erhalten. Wenn der Bankrott der Banken jetzt auf den Bankrott der Steuerzahler verschoben wird, ist dies jedenfalls kein Ansatz, um "die systemischen Risiken in den Kapitalmärkten anzugehen" (Henry Paulson).


Unsere vorläufige Zusammenfassung

Die beschlossenen Maßnahmen sind völlig unzureichend, um die systemischen Risiken des ungedeckten Papiergeldsystems in den Griff zu bekommen.

Der US-Steuerzahler ist mit den zusätzlichen Belastungen völlig überfordert, so daß der US-Dollar unter Druck geraten müßte.

Da unbedingt neues Geld gedruckt werden muß, wird sich die Geldmenge inflationär erhöhen, so daß die Preise weiter steigen.

Die akute Krise ist überwunden, wenn das Papiergeld so wenig wert ist, daß die heutigen Preise der Immobilien wieder auf dem Niveau sind, auf dem sie finanziert wurden – nur wo stehen dann die Preise für andere Güter?

Lone Star, die die Forderungen der IKB für 0,115 Mrd Euro gekauft hat, könnte jetzt den Schrott für 10-12 Mrd Euro an den US-Steuerzahler verkaufen. So werden im Papiergeldsystem Vermögen umgeschichtet! Die systemische Krise kann so aber nicht überwunden werden.

Richten Sie sich also auf weitere Turbulenzen ein, die nach vorläufiger Analyse sehr inflationär sein dürften und den Dollar belasten dürften.


Die Nachfrage am physischen Markt bleibt hoch und es bleibt schwierig, überhaupt Ware zu gekommen. Die Zahl der Verkäufer hat sich zwar deutlich erhöht, kann aber mit der gestiegenen Nachfrage nicht mithalten. Wir gehen weiterhin davon aus, daß viele Produkte über einen längeren Zeitraum nur sporadisch angeboten werden können.

Auf Eurobasis kann der Goldpreis gegen den fallenden Dollar zulegen (aktueller Preis 19.356 Euro/kg, Vortag 19.189 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis trotz der Korrekturphase der letzten Wochen im Haussetrend in Richtung unserer neuen Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Der Silberpreis kann deutlich zulegen und holt die vorübergehende Unterbewertung zum Gold auf (aktueller Preis 12,93 $/oz, Vortag 12,13 $/oz). Platin erholt sich sprunghaft (aktueller Preis 1.195 $/oz, Vortag 1.096 $/oz). Palladium kann zulegen (aktueller Preis 248 $/oz, Vortag 233 $/oz). Die Basismetalle steigen zwischen 1 und 4% an und entfernen sich von den zuletzt gesehenen Tiefstkursen.

Der New Yorker xau-Goldminenindex steigt um 5,5% oder 7,2 auf 139,4 Punkte. Bei den Standardwerten ziehen Barrick 10,7%, Freeport 9,8% und Kinross 9,1% an. Bei den kleineren Werten gewinnen Redback 17,4%, Golden Star 11,8%, Richmont 10,2% und Central Sun 10,0%. Yukon-Nevada geben 11,8%, Stillwater 10,0% und Gabriel 4,6% ab. Bei den Silberwerten steigen Hecla 11,4 % und Pan American 6,1%. Apex verliert 14,5%.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel nachgebend. Anglogold verlieren 8,4%, Gold Fields 4,4% und Harmony 3,0%. DRD Gold steigt um 7,6%.

Die australischen Goldaktien können heute morgen weiter zulegen. Bei den Produzenten gewinnen Ramelius 13,0%, Resolute 12,6%, Dioro 11,4%, Oceana 10,3%, St Barbara 10,0%, Intrepid 8,3% und Lihir 8,2%. Tanami bricht nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung zu 0,005 A$ (2 neue für 1 alte Aktien) um 25% auf 0,015 A$ ein. Bei den Explorationswerten steigen Austindo 46,7%, Navigator 17,5%, Andean und Avoca jeweils 10,1% sowie Regis 9,7%. Bei den Basismetallwerten erholen sich Minara 17,7%, CBH 14,5%, Panoramic 12,8%, BHP 12,2%, Gindalbie 12,1% und Oz Minerals 10,7%.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Freitag ein weiterhin extrem hohes Auftragsvolumen, das nur durch den Mangel an Ware begrenzt wurde. Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß sich aufgrund der riesigen Auftragswelle der letzten Tage, die Auslieferung einmal um 1-2 Tage verzögern kann. Derzeit können wir nur Einzelpositionen in begrenzter Stückzahl anbieten, da die Prägestätten ausverkauft sind und mit der Neuprägung nicht nachkommen. Da viele Produkte, vor allem im Silberbereich, derzeit nicht bestellbar sind, wird diese Situation über mehrere Wochen anhalten. Die Verkaufsneigung hat sich erhöht, bleibt aber mit 1 Verkäufer auf 20 Käufer immer noch sehr niedrig. Unsere Preisliste und Hinweise zu Sonderaktionen finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

22.09.08 Highlands Pacific (AUS, Kurs 0,078 A$, MKP 48,9 Mio A$) meldet für das Juniquartal (Märzquartal) Fortschritte beim Aufbau des Ramu Nickel Projekts. Highlands hält einen Anteil von 8,56% an dem Projekt, das derzeit von der chinesischen MCC finanziert und betrieben wird. Durch Investitionen und Finanzierungen hat Highlands die Option, den Anteil bis auf 20,6% zu erhöhen. Ab dem 2. Halbjahr 2009 soll das Projekt jährlich etwa 2.700 t Nickel und 270 t Kobalt (jeweils Highlands Anteil von 8,56%) über einen Zeitraum von 20 Jahren produzieren. Die Investitionskosten, die vom chinesischen Partner finanziert werden, werden derzeit auf 129,0 Mio A$ (Highlands Anteil) geschätzt. Neben dem Ramu Projekt hält Highlands einen Anteil von 16,4% am Frieda River Kupfer- und Goldprojekt, das von Xstrata aufgebaut wird. Am 03.03.08 konnte die Studie über die Entwicklungsmöglichkeiten des Projekts fertiggestellt werden. In der Studie wird eine jährliche Kupferproduktion von 31.000 t Kupfer und 41.000 oz Gold (jeweils Highlands Anteil) über einen Zeitraum von 26 Jahren in Aussicht gestellt. Dabei werden Produktionskosten von 0,81 $/lb erwartet. Die Erstellung einer Durchführbarkeitsstudie wird bis 2012 angestrebt, so daß die Produktion 2016 (2015) beginnen kann. Die Investitionskosten belaufen sich auf 416,3 Mio A$ (Highlands Anteil) und werden für Highlands bis zur Fertigstellung der Durchführbarkeitsstudie durch Xstrata finanziert. Am 30.06.08 (31.12.07) stand einem Cashbestand von 28,1 Mio A$ (22,6 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 6,7 Mio A$ (3,7 Mio A$).

Beurteilung: Highlands Pacific konnte sich durch den Verkauf des Kainantu Goldprojekts vollständig sanieren und verfügt mit den Beteiligungen am Ramu Nickelprojekt und am Frieda River Goldprojekt über Projektanteile mit hoher Substanz. Da beide Projekte von großen Gesellschaften entwickelt und finanziert werden, ist das Risiko für Highlands Pacific derzeit relativ klein. Auf der Basis der Gegenwerte der Beteiligungen und dem aktuellen Cashbestand, der über 50% des Aktienkurses abdeckt, ist Highlands unterbewertet und bietet sich für eine Beimischung in einem Explorationswertedepot an. Wir stellen Highlands mit einem Kursziel von 0,50 A$ zum Kauf.

Empfehlung: Halten, unter 0,15 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,078 A$. Highlands Pacific wird auch in Frankfurt und Stuttgart notiert (vgl. Kaufempfehlung vom 26.066.08 bei 0,12 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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