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Anschläge in Indien sind Anschläge auf den Goldpreis

28.11.2008  |  Martin Siegel
Der Goldpreis entwickelt sich wegen des gestrigen Feiertages in den USA sehr ruhig in der Handelsspanne zwischen 813 und 815 $/oz. Heute morgen notiert der Goldpreis im Handel in Sydney mit 813 $/oz genau auf dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien können sich weltweit erneut verbessern und deuten einen weiteren Anstieg des Gesamtmarkts an. Die bislang zurückgebliebenen kleinen und mittelgroßen Werte beginnen mit ihrer Aufholjagd und können vereinzelt deutlich zulegen.

Die Anschläge in Indien, von denen jetzt alle Politiker "überrascht" und "schockiert" sind, sind für uns die Fortsetzung einer logischen Entwicklung. Wir haben im Börsenbrief "Goldmarkt" in den letzten Jahren immer wieder auf die gezielte Destabilisierung Südasiens hingewiesen. Mit dem Einstieg der USA in die atomare Aufrüstung Indiens, die ohne Kontrolle durch die IAEA geschieht, und der Einsetzung einer Regierung mit kriminellem Hintergrund in Pakistan, die von den USA zumindest toleriert wird, hat sich das Potential für einen militärischen Konflikt in der Region erheblich vergrößert. Neben geostrategischen Interessen ist der Konflikt auch aus Sicht des Goldanlegers wichtig. Unter dem Titel "Gold ist ein Metall des Friedens und des Wohlstands" haben wir in unseren Vorträgen seit 2004 regelmäßig darauf hingewiesen, daß der Konflikt zwischen Indien und Pakistan von Interessen, die gegen Gold gerichtet sind angeheizt werden könnte. Bei einer größeren kriegerischen Auseinandersetzung würde vor allem Indien als größter Goldimporteuer der Welt ausfallen. Möglicherweise würde Gold aus Indien bei einem größeren und länger anhaltenden Konflikt wegen der Verarmung der Bevölkerung sogar auf den Weltmarkt gelangen und den Goldpreis drücken. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, daß Gold von Kriegen nicht profitieren kann und daß der Goldpreis nur bei einem Wohlstandswachstum und einer steigenden Nachfrage nachhaltig steigen kann. Die Entwicklung in Indien und China in den letzten Jahren hat diese These bislang bestätigt.

An den physischen Edelmetallmärkten bleibt die Lage angespannt. Die Versorgung des Marktes bleibt ungenügend, so daß auch in den nächsten Wochen Standardprodukte weiterhin nur sporadisch oder überhaupt nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Da einige Raffinerien die Produktion bis zum Jahresende bereits verkauft haben und vor dem Jahreswechsel keine Aufträge mehr entgegen nehmen, dürfte sich die Versorgungslage in den nächsten Wochen weiter verschlechtern.

Auf Eurobasis kann der Goldpreis erneut leicht zulegen (aktueller Preis 20.264 Euro/kg, Vortag 20.227 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Silber entwickelt sich seitwärts (aktueller Preis 10,27 $/oz, Vortag 10,27 $/oz). Platin zeigt sich wenig verändert (aktueller Preis 866 $/oz, Vortag 875 $/oz). Palladium verteidigt die Gewinne der Vortage (aktueller Preis 195 $/oz, 198 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich ruhig. Kupfer erholt sich um 3,3%.

Der New Yorker xau-Goldminenindex wird wegen des Feiertages nicht festgestellt. Bei den in Kanada gehandelten Standardwerten können sich Yamana 5,4% und Agnico Eagle 4,1% verbessern. Bei den kleineren Werten steigen Osisko 25,7%, Yukon-Nevada 20,0%, High River 16,7%, Vista 10,7% und Central Sun 10,3%. Petaquilla fallen 18,2%, Claude 7,7% und Northgate 5,7%.

Die südafrikanischen Werte wurden wegen des Feiertages nicht in New York gehandelt.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich freundlicher. Bei den Produzenten steigen Tanami 69,2% (Vortag +30,0%) und Intrepid 9,5%. Dragon fallen 25,0%, Norton 18,3% und Perseus 15,5%. Bei den Explorationswerten ziehen Compass 14,9%, Silverlake 13,3%, Saracen 11,7%, Conquest 9,7% und Focus 9,5% an. Navigator gibt 8,8% ab. Bei den Basismetallwerten gewinnen Perilya 40,0%, Kagara 29,4%, Mincor 13,0%, Panoramic 10,0%, Minara 9,8%, Independence Group 9,2%, Rio Tinto 8,8% und Western Areas 8,4%.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) kann die auf hohem Niveau stabile Nachfrage nach Gold und Silber auch weiterhin nicht in vollem Umfang befriedigen. Dabei zeichnet sich eine weitere Verschlechterung der Versorgungslage zum Jahresende an. Die Verkaufsneigung steigt deutlich an. Auf 6 Käufer kommt derzeit 1 Verkäufer. Alle Produkte mit ausgewiesenen Preisen sind sofort lieferbar. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

28.11.08 Kinross (NA, Kurs 14,83 $, MKP 14.497 Mio A$) meldet für das Septemberquartal (Septemberquartal 2007) eine Goldproduktion von 551.510 oz (375.546 oz), was einer Jahresrate von etwa 2,2 Mio oz entspricht. Für das Geschäftsjahr 2009 plant Kinross eine Erhöhung der Produktion auf 2,4 bis 2,5 Mio oz. Die Produktion stammt aus 8 Minen in Nord- und Südamerika sowie aus Rußland. Die russische Kupol Mine, an der Kinross einen Anteil von 75% hält, stieg mit einer Produktion von 206.495 oz (Kinross Anteil) zur mit Abstand größten Produktionsstätte auf, wobei die Nettoproduktionskosten nur bei 231 $/oz lagen. Die zweitgrößte Mine blieb die Fort Knox Mine in Alaska, aus der 100.969 oz bei Nettoproduktionskosten von 443 $/oz gefördert wurden. Bei durchschnittlichen Nettoproduktionskosten von 406 $/oz (383 $/oz) und einem Verkaufspreis von 857 $/oz (686 $/oz) erhöhte sich die Bruttogewinnspanne von 303 auf 451 $/oz. Der operative Gewinn erhöhte sich auf 135,0 Mio A$, was einem aktuellen KGV von 26,9 oder 165 $/oz entspricht. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 2,5 Mio oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 18,6 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 23,1 Jahre. Außerdem verfügt Kinross über Silberreserven in Höhe von 77,0 Mio oz und Kupferreserven in Höhe von 1,3 Mio t. Die Dividendenrendite liegt bei 0,3%. Kinross hat Aurelian für 1,2 Mrd A$ übernommen. Kinross hat keine Verpflichtungen aus Vorwärtsverkäufen. Am 30.09.08 (30.09.07) stand einem Cashbestand von 1,0 Mio A$ (351,0 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 3,7 Mrd A$ (2,0 Mrd A$) gegenüber.

Beurteilung: Kinross kann zu einem nordamerikanischen Standardwert aufsteigen. Positiv sind das solide Management sowie die umfangreichen Reserven und Ressourcen. Problematisch sind der Standort der wichtigsten Produktionsstätte in Rußland und die steigende Kreditbelastung. Wir reduzieren unser maximales Kauflimit von 15,00 auf 10,00 $ und unser Kursziel von 25,00 auf 20,00 $ und stufen Kinross als Halteposition ein.

Empfehlung: Halten, unter 10,00 $ kaufen, aktueller Kurs 14,83 $, Kursziel 20,00 $. Kinross wird in Deutschland mit den größten Umsätzen in Frankfurt gehandelt (vgl. Halteempfehlung vom 09.11.07 bei 19,03 $).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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