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Zentralbanken verpfänden Gold - IWF vergibt Kredite

07.07.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

der Internationale Währungsfonds, der seine Mittel auch von den bundesdeutschen Steuerzahlern erhält, vergibt nun Kredite an strauchelnde nichteuropäische Länder. Die Ukraine erhält einen Kredit in Höhe von 11,9 Mrd. US-Dollar, nachdem die Nachfolgeregierung die Haushaltssanierung entschiedener angehen will als die Vorgängerregierung. Polen bekommt für ein Jahr eine Kreditlinie von 20,4 Mrd. US-Dollar. Nachdem Rumänien die Mehrwertsteuer von 19 auf 25 Prozent anhob, gab man die Kreditlinie von 13,6 Mrd. Euro, von der bereits 10,7 Mrd. US-Dollar genutzt wurden, wieder frei. Paris hat nach Aussagen des französischen Rechnungshofs mittlerweile erkannt, dass auch die französische Haushaltslage "extrem ernst" sei. Durch "ein großes strukturelles Defizit, das nicht von der globalen Finanzkrise herrührt", sei "die Unabhängigkeit Frankreichs in Gefahr". Deshalb solle es schnell entschiedene Veränderungen geben. Frankreich hat derzeit eine Verschuldung von 1,49 Billionen Euro oder 77,6% des BIP und liegt damit nur knapp vor Deutschland mit einer Verschuldung von 73,2% des BIPs.

Das, was die europäischen Staaten noch vor sich haben, hat Argentinien mittlerweile hinter sich. Nach dem Bankrott des südamerikanischen Landes in 2001 konnte man sich nach einer zweiten Umschuldungsrunde bei 92,4 Prozent der Zahlungsausfälle gegenüber Privatanlegern einigen. Dennoch bleibt dem Land der internationale Kreditmarkt weiterhin verschlossen, da das Land für eine ursprünglich geplante siebenjährige Anleihe zwischen 11 und 12 Prozent hätte zahlen müssen. Durch den Staatsbankrott konnten die Marktkräfte einen Teil der staatlich verursachten Fehlallokationen wieder bereinigen, was nun für starke Wachstumsraten des Bruttoinlandsproduktes sorgt. So stieg das BIP in den ersten vier Monaten auf annualisierte 7,5 Prozent mit einer Erwartung von 9% zum Jahresende. An diesem Beispiel ist ersichtlich, dass eine Verschleppung der strukturellen Probleme keine Lösung auf Dauer sein kann und eine Rückkehr zum Marktgleichgewicht nur erschwert wird.

Ein Bericht aus der "Welt" unterstreicht nun nicht nur die Unsinnigkeit der Milliardenhilfen, sondern auch deren Illegalität. Nach der dort veröffentlichten Studie des Zentrums für Europäische Politik (CEP) wurde die Öffentlichkeit über die Ausgestaltung des europäischen Schutzschirms willentlich oder arglos getäuscht. Öffentlich wurde propagiert, dass diese Hilfen zeitlich auf drei Jahre begrenzt wären und die EU maximal Anleihen über 60. Mrd. Euro aufnehmen dürfe. Jedoch findet sich keine entsprechende Regelung in den Gesetzestexten, womit die Milliardenhilfen "zeitlich unbefristet installiert" wurden. Das Rettungspaket, bei dem die Euro-Staaten zusätzlich 440 Mrd. Euro zur Verfügung stellen sollen, sei außerdem eindeutig ein Bruch des EU-Rechts. Das europäische Parlament hätte diesem Beschluss zustimmen müssen. Weiterhin dürfe die EU eindeutig keine Anleihen ausgeben, um andere Euro-Staaten zu finanzieren und die Mitwirkung von Bundestag und Bundesrat wäre unzureichend gewesen.


Zentralbanken verpfänden Gold

Nach einem Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) verpfändeten Zentralbanken über Swap-Geschäfte seit Anfang des Jahres rund 349 Tonnen Gold an die BIZ gegen Liquidität. Einige Marktteilnehmer befürchten, dass die nicht so transparente BIZ auf die eine oder andere Weise das Gold auf dem Markt veräußern könnte oder bereits dabei ist.


Offizielle US Arbeitsmarktzahlen fielen schwach aus

Wie der ADP Employment Report bereits Anfang letzter Woche indizierte, entwickelte sich der amerikanische Arbeitsmarkt im Monat Juni schlecht. Die am Freitag veröffentlichten offiziellen Daten zeigten, dass die amerikanische Wirtschaft weiterhin auf Talfahrt ist. Die saisonal bereinigte Arbeitslosenquote U-3 sank zwar um 350.000 auf 14,623 Mio. Arbeitslose (9,5 Prozent), was aber durch einen Anstieg der nicht in die Rechnung einbezogenen "Nichterwerbsfähigen", wieder relativiert wird. Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft fiel um 125,000 im Juni. Die breiter gefasste Arbeitslosenquote U-6, die auch Teilzeitkräfte, die einen Vollzeitarbeitsplatz suchen, sowie entmutigte Arbeitnehmer die bis zu einem Jahr als arbeitslos registriert sind, mit einbezieht, fiel um 0,1 auf 16,5 Prozent. Damit gibt es seit über einem Jahr keine Besserung auf dem US-Arbeitsmarkt zu verzeichnen. Ohne die noch Beschäftigten der Volkszählung (Census 2010) sowie einiger statistischer Kniffe wären die Arbeitsmarktdaten noch schlechter ausgefallen. Diese Daten untermauern die Erholung des Euro zum US-Dollar in der vergangenen Woche.

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Weitere Beobachtungen
  • Die Erzeugerpreise der Industrie für den Monat Mai stiegen im europäischen Währungsraum um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat an. Im Vormonat stiegen die Preise um 1 Prozent.

  • Gutscheine und kostenlose Angebote im Volumen von 480 Millionen Euro sollen Kinder von HartzIV Empfängern besser stellen, nachdem das Bundesverfassungsgericht eine pauschale Berechnung der Regelsätze beanstandet hat und eine Änderung verlangte.

  • Seit dem Auslaufen des staatlichen Konjunkturprogramms zur Stützung der Automobilbranche fielen die Neuzulassungen wie erwartet zum Teil erheblich, sodass besonders Kleinwagen mit einem Minus von 27 Prozent nun weniger gefragt werden. Insgesamt fielen die PKW-Neuzulassungen im ersten Halbjahr um 28,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Audi (-12,5%) und Mercedes (-6,1%) kamen im Vergleich zu VW (-22%), Opel (-39,7%), Ford (-35,1), Fiat (-57,6) und Toyota (-54,9%) noch vergleichsweise gut weg. Die deutschen Autobauer profitieren derzeit von der steigenden Nachfrage aus China und den USA.

  • Aufgrund der Sanktionen gegen den Iran vermutet die EU-Kommision künftig Problem in der Lieferung von Ersatzteilen und daraus Mängel an Flugzeugen, weshalb die iranische Fluglinie „Iran Air“ bis auf Weiteres nicht den europäischen Luftraum anfliegen darf.


COT Daten

Alle Edelmetalle verhielten sich in der Woche zum 29.06.2010 konvergent, bis auf Silber, dessen Preis um 1,54% nachgab, während die Long-Positionen der spekulativ orientierten Anleger an der Terminbörse COMEX um 5,28% stiegen. Die Long-Positionen im Silber sind mit 58.509 Kontrakten immer noch sehr hoch, was einen baldigen Anstieg des Silberpreises zumindest nicht stützt. Der Euro fiel konvergent um 0,65% mit einem Aufbau der Short-Positionen an der CME um 2,79 Prozent auf 83.486 Kontrakte. Der schnelle Anstieg der letzten Tage sollte mit einem weiteren Abbau der Short-Positionen einhergegangen sein. Insgesamt könnte es nach dem langsamen Fokuswechsel auf die schlechten US-Daten zu einem weiteren Abbau der Short-Positionen und somit zu einem noch etwas stärkeren Euro zum USD kommen.


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Daten: CFTC, pro aurum Research


Technische Analyse

Platin erreichte wie erwartet die 1.600 USD Marke, um von dort aus wieder zu korrigieren. Die Indikatoren sind kurzfristig überverkauft und mehrere Faktoren unterstützen den Preis an der Marke von 1.500 USD. Die Long-Positionen der spekulativ orientierten Anleger gingen mit den Preisrückgängen konvergent zurück, wobei sich das Niveau der Long-Positionen auf einem 11-Monatstief befindet, das damals 1.236 USD entsprach. Dies bietet eine neutrale bis positive Basis für den Preis. Die ETF-Bestände stagnierten in den letzten drei Monaten, wobei der den Markt stärker beeinflussende ZKB-ETF zumeist leicht zulegen konnte. Für die nächsten Wochen ist eine weitere Konsolidierung im Bereich zwischen 1.500 USD und 1.700 USD wahrscheinlich. Kurzfristig ist eine leichte Aufwärtstendenz in einer übergeordnet kurzfristig trendlosen Phase zu erwarten.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Wiederholt veränderten sich die aufgeführten ETF-Bestände kaum. Der SPDR Gold Trust kann diesmal wieder keinerlei Zuflüsse aufweisen, die Bestände der Züricher Kantonalbank stiegen jedoch um fast ein Prozent. Mit einem leichten Minus von 0,09 Prozent zur Vorwoche stagnieren die Silberbestände bereits seit sieben Monaten. Ebenso können Palladium und Platin seit drei Monaten keine weiteren nennenswerten Zuflüsse aufweisen. Auf der einen Seite diversifiziert ein zunehmender Teil der Anleger ihre Vermögen in Edelmetall-ETFs, was für Zuflüsse, besonders im Palladium und Platin, sorgt. Auf der anderen Seite gibt es zunehmend Investoren, die auf Nummer sicher gehen und sich die Edelmetalle physisch liefern lassen wollen. Dies dürfte auch der Hauptgrund für die über lange Zeit stagnierenden Gold und Silber ETF-Bestände gewesen sein. Auch künftig wird die anziehende Nachfrage durch Investoren auf die Preise eine unterstützende Wirkung haben, wobei die sehr engen Märkte im Palladium und Platin dadurch volatil bleiben werden.


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Fazit:

Solange die breite Masse an Fonds nicht gezwungen wird ihr Engagement in Edelmetalle zu reduzieren, ist die kurzfristige technische Situation, nach dem schnellen Erreichen der Kursziele, als neutral zu sehen. Die Sommerflaute hat die Edelmetalle erfasst und die Preise dümpeln vor sich hin. Sollten keine externen Faktoren für Bewegung sorgen, so ist ab August wieder mit mehr Bewegung an den Edelmetallmärkten zu errechnen. Der weiterhin stärkere Euro könnte Anstiege in USD weiter unterstützen. Die fundamentale Lage für weitere Goldpreisanstiege verbessert sich zunehmend. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise, mit Gold als Vorläufer, zu erwarten. Negativ wirkt derzeit die Saisonalität bei den Edelmetallen. Kurzfristig (noch ca. 2 Monate) könnten die Edelmetalle nun erst einmal pausieren und seitwärts bis leicht positiv tendieren. Das mittel- und langfristige technische und fundamentale Bild aller Edelmetalle ist damit vollkommen intakt und spricht für sukzessiv weiter steigende Notierungen. Es macht wenig Sinn kleine kurzfristige Rücksetzer an den Edelmetallmärkten zu handeln. Sie sollten derartige Chancen nutzen, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um von einem realen Preisanstieg zu profitieren.


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München aktuell

Die saisonale Sommerflaute an den Edelmetallmärkten macht sich in dieser Woche ebenso wieder im physischen Handel bemerkbar. Einerseits bekommen es einige Kunden nach den leichten Abgaben im Gold mit der Angst zu tun und andererseits wird auf fallende Kurse gewettet, um sich später wieder günstiger eindecken zu können, was zu vielen Verkäufen führt. Somit rutsche das Kauf/Verkaufsratio auf historisch niedrige 1:4 ab. In erster Linie wurden ältere Barren und Münzen verkauft und nur zu einem üblichen kleineren Teil Schmelzgold. Auf der Käuferseite wurde die Unze Gold Känguruh/Nugget gekauft, sowie im Silber die Kilogramm Münzen Kookaburra und Koala. Sollten Sie Gold auf diesem Niveau bereits veräußern müssen, so können Sie auch einfach, schnell und bequem online über unsere Internetseite zu ständig aktualisierten Preisen an uns verkaufen oder einfach am Schalter in einer unserer Filialen.


pro aurum value GmbH aktuell

Präsentation unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept) im Goldhaus München.

Referenten: Sandra Schmidt / Jürgen Birner

Wann: immer donnerstags
Beginn: 18.30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München

Anmeldung nicht erforderlich

pro aurum ValueFlex - Aktien-Misch-Fonds mit physischen Edelmetallen und aussichtsreichen Aktien aus weltweit tätigen Rohstoffunternehmen.

Mit dem Fonds "pro aurum ValueFlex (WKN: A0YEQY)" wollen wir dem Investor eine inflationsgeschützte Anlage bieten, die aus zwei sehr konservativen Bausteinen besteht. Zum einen handelt es sich um einen bis zu 30 Prozent des Fondsvermögens, bei pro aurum München hinterlegtem Anteil an physischen Edelmetallen, mit Schwerpunkt Gold. Zum anderen investiert der Fonds bis zu 70 Prozent in aussichtsreiche Rohstoffaktien internationaler, weltweit tätiger Rohstoffunternehmen aus den Bereichen Metalle, Agrar, fossiler und alternativer Energien, welche meistens eine hervorragende Dividendenrendite aufweisen.


Berlin aktuell

Unsere Berliner Niederlassung kann inzwischen auf 5 goldene Jahre zurückblicken. Zeit zum Feiern! Gemeinsam mit ihnen wollen wir unseren Geburtstag im Rahmen einer Festwoche gebührend begehen. Freuen sie sich auf Sonderaktionen, ein Gewinnspiel mit attraktiven Preisen und Goldsektausschank. Weitere Informationen finden sie hier: www.proaurum.de/5jahre-berlin


Wien aktuell

In Wien nutzen derzeit viele Kunden die Kursrückgänge der letzten Handelstage, um Ihre Depots weiterhin aufzustocken. Die weiterhin ungewissen Umstände an den weltweiten Finanzmärkten, die trotz Fußballweltmeisterschaft nicht ganz in Vergessenheit geraten wollen, lassen österreichische Anleger weiterhin in den sicheren Hafen der physischen Edelmetalle investieren. Nachgefragt werden hauptsächlich Stücke wie der Philharmoniker in Gold und Silber, sowie die 25ATS Silbermünzen, die mit einem sehr guten Preis pro Kilogramm überzeugen.

Und noch etwas in eigener Sache: Seit Montag, den 5. Juli 2010 dürfen wir unseren neuen Geschäftsführer Herrn Mag. Johann Bauer in Wien begrüßen. Er wird von nun an für den österreichischen Markt verantwortlich sein und die Geschäfte aus unserer Niederlassung im 23. Wiener Bezirk leiten. Wir freuen uns auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit!




Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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