Suche
 
Folgen Sie uns auf:

US-Geldpolitik bleibt expansiv - Analyse zu Silber

11.08.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

die im letzten Marktkommentar besprochene Vermutung, dass die US-Notenbank Einnahmen aus fälligen Wertpapieren und Zinsen wieder in US-Staatsanleihen investieren wird, hat sich mit der gestrigen Sitzung des Fed Offenmarktausschusses bestätigt. Dass die Zinsen angesichts der weltweit kritischen Lage nicht angetastet werden, ist mittlerweile so selbstverständlich, dass es kaum erwähnenswert ist. Der von manchen Marktteilnehmern immer noch in Betracht gezogene Exit bleibt, wie von mir seit Beginn an aufgezeigt, eine Mär. Also nichts Neues und immer weiter nach Drehbuch auf der "Road to Serfdom".

Der US-Immobilienmarkt, der sich weiterhin nicht nur bei Wohn- als auch bei Gewerbeimmobilien in einer gigantischen Blase befindet, bekommt immer mehr Probleme. Fanny Mae, einer der drei verstaatlichten Baufinanzierer nebst Freddie Mac und Ginnie Mae, benötigt weitere Staatshilfen in Höhe von 1,5 Mrd. US-Dollar. Mit der Verstaatlichung dieser Unternehmen befinden sich über 80% der US-Baufinanzierungen in staatlicher Hand. In der Summe mussten die US-Steuerzahler den überschuldeten Häuslebauern im Rahmen von direkten Hilfen an Fanny Mae und Freddie Mac, bereits mit 146 Mrd. Euro aushelfen. Mittlerweile duldet man von Regierungsseite, dass die Häuser von über einer viertel Millionen säumiger Schuldner, die keine Raten mehr zahlen, weiterhin bewohnt werden. Dies als auch direkte staatliche Unterstützungen an überschuldete Hausbesitzer sollen die Blase am US-Immobilienmarkt vor dem Platzen bewahren. Diese Fehlallokation am Immobilienmarkt ist nicht regional begrenzt, sondern hat sich weltweit aufgebläht, weshalb dieser Bereich und all jene Industrien, die überproportional von dieser Blasenbildung profitierten, künftig starke Verluste und Einbußen aufweisen werden.

Angesichts der expansiven Geldpolitik und der höchst inflationären Markteingriffe in den meisten Währungsräumen verwundert es nicht, dass selbst die offiziell ausgewiesenen Preise zu steigen beginnen. Die Preise gemessen am Verbraucherpreisindex stiegen im Juli 2010 gegenüber dem Vorjahr um 1,2% und die Großhandelspreise stiegen um 5,3% gegenüber dem Vorjahr.

Open in new window


Open in new window


In den USA ging die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft um 131.000 im Juli zum Vormonat zurück. Die Arbeitslosenquote blieb damit für die eng gefasste U-3 als auch für die weiter gefasste und besser vergleichbare U-6 gleich. Aufgrund der Ausstellung von 143.000 Personen der Volkszählung verringerte sich die staatliche Beschäftigung um 143.000 temporäre Arbeitskräfte. Die Produktivität verringerte sich zwischen April und Juni 2010 um annualisierte 0,9 Prozent, nachdem sie in den vorangegangenen fünf Quartalen gestiegen war. Dies indiziert einen weiteren Rückgang der Wirtschaftstätigkeit. Angesichts der Lage ist in den kommenden Monaten und Jahren mit einer weiteren Zunahme der Arbeitslosigkeit zu rechnen.

Open in new window


In der Summe dürfte die Datenlage den Euro zum US-Dollar stützen, wobei beide mit zunehmender Geschwindigkeit an Tauschwert zum Gold verlieren werden.


Weitere Beobachtungen
  • China will bei deren Bankenstresstest auch die Baubranche und deren Zulieferer mit einberechnen, wobei Preisrückgänge bei Immobilien zwischen 50 und 60 Prozent bei Wohnhäusern berücksichtigt werden sollen. Dieser Stresstest ist angesichts der enormen Fehlallokationen in dieser Branche viel näher an der Realität als früher und somit ein guter Schritt.

  • Nach dem Statistischen Bundesamt stiegen die Ausfuhren im Juni 2010 um 28,5% (86,5 Mrd.) zum Vorjahr und die Einfuhren um 31,7% (72,4 Mrd.).


COT Daten

Die Preise für Gold stiegen in der Woche zum 3. August 2010 divergent zu einem leichten Rückgang der Long-Positionen der spekulativ orientierten Anleger an der Terminbörse COMEX. Die immer noch hohe Long-Position in Gold unterstützt steigende Preise zwar nicht, spricht jedoch auch nicht dagegen. Das Gleiche gilt für Silber, bei dem die Positionen zur Vorwoche um 12% ausgebaut wurden und somit wieder ein hohes Niveau erreichten. Platin und Palladium verhielten sich konvergent mit Preiszunahmen und Positionserhöhungen. Der Ölpreis zeigte sich in dieser Woche nach einer schwachen Vorwoche wieder stärker und legte bei einem Long-Positionsaufbau von nur 8.500 Kontrakten, um 7 Prozent zu. Die spekulativ orientierten Anleger sind hier relativ gering investiert, was steigende Preise stützen würde.


Open in new window
Daten: CFTC, pro aurum Research


Technische Analyse

Silber stieg zum Ende der vergangen Woche bis an den Widerstand bei 18,50 USD an und gab seither leicht bis auf aktuell 18,19 USD ab. In Euro konnte der Preis seit der letzten Analyse vor drei Wochen punktgenau bei 13,40 Euro wenden und sich bis an den Widerstand bei 14,00 Euro herantasten. Seither baut sich Kaufdruck an diesen beiden Widerstandsmarken auf. Da sich der Preis in US-Dollar auf dem Niveau vom Anfang des Jahres 2008 befindet, bei einem gleichzeitig stark verbesserten fundamentalen Umfeld, gehe ich nicht von einer stärkeren Korrektur aus. Bei 17,50 USD verlaufen mehrere Unterstützungen, die nicht viel Spielraum nach unten lassen. Die Gefahr, dass ein von den Regierungen zugelassener Fall der Standardaktienmärkte, die Edelmetallpreise erst einmal mit nach unten reißt, schwebt während der schwachen saisonalen Zeit weiterhin über dem Rohstoffmarkt. Die Indikatoren geben in dieser trendlosen Sommerflaute keine Signale für mittelfristige Engagements. Im Idealfall kämpft sich der Silberpreis nun Stück um Stück nach oben, bis er neue Kaufsignale generiert. Aufgrund eines Gold/Silber Ratios von 66 sollte Silber den Goldpreis in der nächsten Aufwärtsbewegung stark outperformen.

Open in new window

Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG



Fazit:

Solange die breite Masse an Fonds durch einen plötzlichen starken Aktienmarktrückgang nicht gezwungen wird ihr Engagement in Edelmetallen zu reduzieren, ist die kurzfristige technische Situation positiv. Die Sommerflaute, die die Edelmetalle vor einigen Monaten erfasste, könnte bald vorbei sein. Die Anzeichen dafür, dass wieder Bewegung in die Edelmetallpreise kommt sind nun überall vorhanden. Sollten keine externen Faktoren für Bewegung sorgen, so ist saisonal gesehen, ab Ende August/Anfang September wieder mit frischem Wind an den Edelmetallmärkten zu rechnen, da beispielsweise die Schmuckproduktion in Italien wieder verstärkt wird oder die Münzprägeanstalten mit der Produktion der 2011er Münzserien beginnen und sich dafür an den Terminmärkten mit Gold eindecken. Die fundamentale Lage für weitere Edelmetallpreisanstiege verbessert sich zunehmend. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise, mit Gold als Vorläufer, zu erwarten. Die strategische Chance für einen taktischen Einstieg in die Edelmetalle ist nun überaus gut. Derartige Chancen in Form von Kursrücksetzern sollten genutzt werden, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen, um dann von einem realen Preisanstieg zu profitieren.


Open in new window


München aktuell

In dieser Woche verzeichneten wir in München einen relativ ruhigen Handel. Auf sieben Käufer kamen durchschnittlich drei Anleger, die sich von ihren physischen Investments trennen wollten. Zu den meist gefragten Investmentprodukten gehörte der südafrikanische Krügerrand, die ¼ Unze Gold Tiger, die in einer Sonderaktion besonders günstig zu haben war, als auch im Silber der Dauerbrenner Philharmoniker, der Maple Leaf und die Kilomünze Kookaburra. Derzeit ist die Versorgungslage mit Edelmetallen bei uns, als auch bei den Produzenten und Lieferanten sehr gut. Sollten Sie auf diesem niedrigeren Niveau ihr Gold veräußern müssen, so können Sie auch einfach, schnell und bequem online über unsere Internetseite zu ständig aktualisierten Preisen an uns verkaufen oder einfach direkt am Schalter in einer unserer Filialen.

Am 14. August öffnet das Goldhaus seine Pforten zum verkaufsoffenen Samstag. Als Sonderaktion an diesem Tag bieten wir unseren Kunden 25.000 Stück des Wiener Philharmoniker in Silber, mit einem Rabatt von 30 Cent, an. Während Sie in der Erlebniswelt Gold zum anfassen und bestaunen können, gibt es für die kleinen Besucher des Hauses ein Kinderschminken als Attraktion.


pro aurum value GmbH aktuell

Veranstaltungshinweis:

Informationsveranstaltung - Präsentation unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept).

Referenten: Frau Sandra Schmidt / Herr Jürgen Birner

Wann: immer donnerstags
Beginn: ab 18.30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Anmeldung nicht erforderlich.

pro aurum ValueFlex - Aktien-Misch-Fonds mit physischen Edelmetallen und aussichtsreichen Aktien aus weltweit tätigen Rohstoffunternehmen.

Mit dem Fonds "pro aurum ValueFlex (WKN: A0YEQY)" wollen wir dem Investor eine inflationsgeschützte Anlage bieten, die aus zwei Bausteinen besteht. Zum einen handelt es sich um einen bis zu 30 Prozent des Fondsvermögens, bei pro aurum München hinterlegtem Anteil an physischen Edelmetallen, mit Schwerpunkt Gold. Zum anderen investiert der Fonds bis zu 70 Prozent in aussichtsreiche Rohstoffaktien internationaler, weltweit tätiger Rohstoffunternehmen aus den Bereichen Metalle, Agrar, fossiler und alternativer Energien, welche meistens eine hervorragende Dividendenrendite aufweisen.


Vorankündigung:

Vortragsreihe mit pro aurum Finanzmarktanalyst Herrn Markus Blaschzok.

Markus Blaschzok, Dipl. Betriebswirt (FH), ist seit 2001 Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Der CFTe (Certified Financial Technician) ist Anhänger sowie Verfechter der Österreichischen Schule und verfolgt einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen, sowie im Bereich Rohstoffe. Als Finanzmarktanalyst bei pro aurum untersucht er die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte und ist Autor des wöchentlich erscheinenden pro aurum Marktkommentars.

Im Anschluss wird Ihnen Herr Jürgen Birner, Vertriebsleitung der pro aurum value GmbH, die Grundstruktur eines konservativen Portfolios und das Konzept unseres neuen Fonds pro aurum ValueFlex näher bringen.

Wann: Mittwoch, 22.09.2010 > Thema: Die Edelmetall- und Rohstoffhausse - Hintergründe und Ursachen der Weltwirtschaftskrise.
Mittwoch, 20.10.2010
Mittwoch, 24.11.2010
Beginn: ab 18.30 Uhr
Themen: weitere Vortragsthemen werden noch bekannt gegeben.
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Anmeldung erforderlich.

Wir freuen uns auf Ihre Zusage. Bitte antworten Sie mit dem Antwortformular bei www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie ein Email mit Ihrer vollständigen Adresse an fonds@proaurum.de.


Berlin aktuell

Am vergangenen Freitag fand in der Berliner Niederlassung ein weiterer Numismatiktag statt. Aufgrund des regen Kundeninteresses waren bereits im Vorfeld die Termine frühzeitig restlos vergeben. Möchten auch Sie Ihre Münzsammlung und numismatischen Raritäten kostenlos bewerten lassen? Wir sind bereits in den Planungen für den nächsten Berliner Numismatiktag und werden Sie hier bzw. auf unserer Homepage über den genauen Termin informieren.

Das Auftragsvolumen nahm in den letzen Tagen trotz Urlaubszeit stetig zu. Hintergrund dürfte das im Vergleich zu den Vormonaten günstige Einstiegsniveau sein. Der beliebte und bekannte Krügerrand ist der Umsatzspitzenreiter in dieser Handelswoche, zumal er im Rahmen einer Sonderaktion um 15 Euro unter dem Listenpreis angeboten wurde und somit gegenüber den vergleichbaren Produkten unschlagbar günstig war. Aber auch die Barren in der Gewichtseinheit von 250 bis hin zu 1000 g fanden wieder regen Absatz.


Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

Open in new window


>> Abonnieren Sie diesen wöchentlichen Marktkommentar per Email hier <<



Hinweis: Die in dieser Veröffentlichung dargelegten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die gesamte Analyse und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen spiegeln die Meinung und Ansichten des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider und dürfen nicht als Empfehlung, Anlageberatung oder Ähnlichem verstanden werden. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit wird nicht übernommen. Eine Haftung für Vermögensschäden, die aus dieser Veröffentlichung resultieren, ist ausgeschlossen



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"