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US-Geldbasis wird um 30% steigen - Edelmetallpreise reagieren

04.11.2010  |  Markus Blaschzok
In eigener Sache: pro aurum wird wie jedes Jahr auf der Edelmetall- und Rohstoffmesse in München mit einem Messestand, an dem Sie auch ausgewählte Münzen erwerben können, vertreten sein. Gleichzeitig wird das Goldhaus am Samstag, den 6.11.2010 von 9 bis 14 Uhr mit zusätzlichen Sonderaktionen seine Tore öffnen.


Sehr geehrte Damen und Herren,

gestern Abend veröffentlichte der Offenmarktausschuss des Federal Reserve Systems seine Entscheidung zu weiteren quantitativen Lockerungen, die in dieser Form bereits vom Markt erwartet wurden. Bis Mitte 2011 wird die Geldbasis durch zusätzliche Käufe langfristiger Staatsanleihen und illiquider privater Vermögenswerte um 600 Mrd. US-Dollar (421 Mrd. Euro) aufgeblasen werden. So sollen im Durchschnitt monatlich 75 Mrd. US-Dollar neu gedruckt und ausgegeben werden. Durch diese 30-prozentige Inflation der Geldbasis (1.940 Mrd.) entsteht ein dementsprechendes Preissteigerungspotenzial in einem kurzen absehbaren Zeitraum. Lediglich Thomas Hoenig, Chef der Notenbank in Kansas City, sprach sich, mit dem richtigen Hinweis auf künftige Preissteigerungen und einer Destabilisierung der US-Wirtschaft, gegen diese erneuten Käufe aus. Zusätzlich sollen freiwerdende Mittel durch auslaufende Hypotheken- und Kreditpapiere im Umfang von 250 bis 300 Mrd. US-Dollar sofort wieder in den Kauf von Staatsanleihen gesteckt werden. All diese quantitativen Lockerungen bewirken eine Vermögensumverteilung von der Mittelschicht und den Armen hin zu wenigen staatlich selektierten Banken und Unternehmen, die wie General Motors, das nach einem Bericht künftig keine Steuern mehr zahlen muss, subventioniert werden. Dass die Leitzinsen bei null Prozent verbleiben werden, ist nur eine Randnotiz wert, da nichts anderes zu erwarten war.

Auch künftig wird sich nichts an dieser Politik des billigen Geldes mit zunehmenden kreditfinanzierten staatlichen Planungen ändern, wie es manch einer nach der Schlappe der Demokraten gegenüber den Republikanern derzeit vermutet. Ebenso wie in der Bundesrepublik, macht die Wahl zwischen den gegebenen Parteien keinen Unterschied. Die Opposition zu den Demokraten in den USA ist nicht die republikanische Partei, sondern es sind die unabhängigen liberalen Bewegungen, wie der „Campaign for Liberty“ oder auch der „Tea Party Bewegung“, die im Geiste der amerikanischen Sezession wieder unter der Gadsden Fahne gegen überhöhte Steuern, Sozialismus und für die Werte der Gründerväter auf die Straße gehen. Solange diese Bewegungen nicht die Mehrheit in der amerikanischen Regierung erlangen, solange wird auch die Politik des billigen Geldes bis zum Ende fortgesetzt werden.

Nicht nur von Seiten der Geldpolitik kommen positive Signale für steigende Edelmetallpreise, sondern auch von der „Commodity Futures Trading Commission“ in den USA. Die Aufsichtsbehörde stellte nun offiziell fest, dass es „wiederholte“ und „betrügerische Bestrebungen, den Silberpreis zu beeinflussen und ungerechtfertigt zu kontrollieren“ gab. Es ist seit Längerem bekannt, dass die zwei Großbanken HSBC und JP Morgan-Chase den Großteil der gesamten Netto-Short-Position bei Gold und Silber kontrollierten. Wenn diese Praxis der Marktbeeinflussung ein Ende findet, was früher oder später geschehen muss, so wird dies dem Gold- und Silberpreis massiv Auftrieb geben.


Weitere Beobachtungen
  • Der internationale Währungsfonds (IWF) hatte im September diesen Jahres 1,04 Mio. Unzen Gold (32,3 Tonnen) verkauft. Der Goldpreis gab in dieser Zeit leicht von 984 € auf 960 € nach.

  • Hugo Chavez, der Präsident Venezuelas, führt sein Land immer tiefer in die Planwirtschaft und somit auf den selben wirtschaftlichen Weg, den einst die Sowjetunion und auch Kuba beschritten. Die Serie von Verstaatlichungen wurden jetzt fortgesetzt und nebst Stahlkonzernen sechs einheimische Baukonzerne verstaatlicht. Ebenso wurde dem größten Bierbrauer und Nahrungsmittelhersteller des Landes mit einer Verstaatlichung gedroht. Chavez glaubt mit einer Fixierung von Preisen und einer planerischen Lenkung der Wirtschaft effizienter und produktiver zu sein als Millionen von Unternehmern, die gewinnorientiert im freien Wettbewerb die Bedürfnisse der Menschen befriedigen wollen.

  • Während die US-Notenbank den Leitzins auf null Prozent behielt, erhöhte die indische Zentralbank den Leitzins um 0,25 Prozent auf 6,25 Prozent. Auch in Australien, das aufgrund seines Rohstoffreichtums und einer relativ gesunden Innenpolitik weniger von der Krise betroffen ist, hob die Reserve Bank of Australia (RBA) den Schlüsselzins ebenso um einen Viertelpunkt auf 4,75 Prozent an.

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COT Daten

Trotz eines leichten Abbaus der spekulativen Long-Positionen an der COMEX, konnte sich der Preis für Gold und Silber mit kleinen Zugewinnen gut halten. Der Euro konnte sich bei einem Rückgang von über 9.000 Kontrakte (-18,49%) mit einem Plus von 0,86% ebenso gut halten. Letztlich bleibt wieder nur zu sagen, dass die relativ hohen Positionen der Spekulanten in den Edelmetallen einen weiteren Anstieg der Preise grundsätzlich nicht stützen, aufgrund der fortgeschrittenen Marktphase aber auch nicht im Weg stehen. Der leichte Rückgang der Long-Positionen im Silber bei gleichzeitig steigenden Preisen, ist sogar extrem positiv zu werten.


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Daten: CFTC , pro aurum Research


Der Silberpreis erlebte gestern eine wahre Berg- und Talfahrt. Der Preis erreichte genau die 25 USD Marke und brach daraufhin im New Yorker Handel binnen kürzester Zeit um einen Dollar ein. Dieser Rücksetzer wurde am Markt jedoch sofort zurückgekauft, sodass wenige Stunden später nicht nur die Verluste wettgemacht wurden, sondern der Preis gar 20 US-Cent höher notierte. Dies zeigt, wie stark der Preisdruck nach oben derzeit ist und signalisiert, dass die kurze Pause nach dem 38-prozentigen-Anstieg seit Anfang September bereits vorbei sein könnte. In Euro konnte der gestrige Preisverfall noch nicht wettgemacht werden, wodurch sich ein pro-zyklisches Kaufsignal erst über 18 € die Feinunze ergibt. Viele Marktteilnehmer haben eine beschränkte Vorstellungskraft über die Entwicklung, welche die Edelmetalle noch nehmen können und werden. Charttechnisch gesehen stehen die Indikatoren zwar auf „Achtung“, dennoch ist derzeit immer noch kein Verkaufssignal eingetreten und auch mittelfristig sieht es sehr gut aus. Physische Bestände sollten hier keinesfalls verkauft werden.

Die Gefahr, dass ein von den Regierungen zugelassener Fall der Standardaktienmärkte, die Edelmetallpreise noch einmal mit nach unten reißt, wird zunehmend unwahrscheinlicher. Das Gold/Silber-Ratio verbesserte sich in den letzten Wochen wie erwartet von 66 auf 54. Silber sollte den Goldpreis in dieser Aufwärtsbewegung weiterhin stark outperformen.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Fazit:

Die saisonal starke Jahreshälfte im Edelmetallbereich sorgt seit Anfang September für steigende Preise, besonders im Umfeld des sehr schwachen US-Dollars. Derzeit konsolidieren die Preise die starke Aufwärtsbewegung und schöpfen dadurch Kraft für neuerliche Anstiege. Die fundamentale Lage für weitere Edelmetallpreisanstiege verbessert sich zunehmend mit weiteren staatlichen Eingriffen. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise zu erwarten. Chancen, in der Form wie die letzten Kursrücksetzer, sollten genutzt werden, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um zusätzlich von einem realen Preisanstieg profitieren zu können. Silber bietet, trotz der starken Anstiege der vergangenen Monate, aufgrund der überaus günstigen Bewertung zu Gold, eine mittel- bis langfristige Einstiegsmöglichkeit. Die nächsten vier Monate könnten weitere enorme Preisanstiege im Edelmetallbereich mit sich bringen, die sich die meisten Marktteilnehmer noch nicht vorstellen können. Der starke Anstieg der letzten Wochen ist wahrscheinlich ein Vorgeschmack auf die bevorstehende und sich beschleunigende Entwicklung.

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AKTUELLES

München aktuell


In dieser Woche verzeichneten wir einen starken Kundenandrang am Schalter sowie im Onlineshop. Auf acht Käufer kamen Zwei, die sich von ihren Edelmetallen trennen mussten. Überaus stark nachgefragt wurde der Krügerrand, 100-Gramm-Goldbarren, silberne Philharmoniker, die Maple Leaf und die australischen Kilomünzen. Das standardisierte Ankaufverfahren für Schmelzware sowie unser Edelmetalldepot im Münchner Goldhaus finden zunehmend mehr Nachfrage. Die Versorgungslage mit Edelmetallen ist bei uns als auch bei den Produzenten und Lieferanten derzeit noch sehr gut. Informationen und Eintrittskarten zur Edelmetallmesse sind derzeit überaus gefragt.

Von 5.11 bis 6.11.2010 bieten wir Ihnen an unserem Messestand auf der Edelmetall- und Rohstoffmesse in München ausgewählte Anlagemünzen zu Sonderkonditionen an. Gleichzeitig wird das Goldhaus am Samstag, den 6.11.2010, von 9 bis 14 Uhr mit weiteren Sonderaktionen seine Tore öffnen. Erfahren Sie bei einem leckeren Gold-Frucht-Cocktail mehr über Edelmetalle und deren monetäre Geschichte in unserer Dauerausstellung im Goldhaus. Ein Shuttle-Bus bringt Sie gerne von der Messe zum Goldhaus und auch wieder zurück. Bitte erfragen Sie die Abfahrtzeiten des Shuttle-Busses an unserem Messestand 1.15.


Bad Homburg

Die etwas nachgebenden Notierungen für die Edelmetalle wurden von unseren Kunden zu Käufen genutzt. Unsere Beratungsgespräche zeigen, dass im Moment viele Neukunden Gold- und Silber zur Absicherung Ihres Vermögens kaufen möchten. Die „guten“ Nachrichten der zurückgehenden Arbeitslosigkeit und des stärksten Wirtschaftswachstums seit 30 Jahren werden doch vielfach skeptisch gesehen und es wird hinterfragt, ob das wirklich alles so gut läuft.

Gesucht waren bei uns die 1-Unzen-Goldmünzen Krügerrand, Maple Leaf, Nugget und Philharmoniker sowie die Barren 50 Gramm bis 250 Gramm. Der Absatz an Silbermünzen ist deutlich gestiegen. Hier wie gehabt die 1-Unzen-Philharmoniker und Maple Leaf und die 1-kg-Münzen der Perth Mint. Gut gekauft wurde auch die Bad Homburger Sonderaktion Mexico Silber Libertad 1 Unze die wir mit einem Preisvorteil von 1,50 EUR gegenüber der Shop-Preisliste verkaufen.


pro aurum value GmbH

pro aurum ValueFlex - Vermögensverwaltungskonzept (WKN: A0YEQY / ISIN: DE000A0YEQY6)

Vorankündigung: Die pro aurum value GmbH präsentiert sich ab KW 45 auf Ihrer eigenen Homepage www.proaurum-valueflex.de.


Veranstaltungshinweise
:

Edelmetall- und Rohstoffmesse


Am 05. & 06.November 2010 findet die internationale Edelmetall- und Rohstoffmesse in München Event Arena Olympia Park statt (www.edelmetallmesse.com).

Fondsmanager Uwe Bergold spricht am Samstag den 06. November ab 09:50 Uhr zum Thema: "Rohstoffe und Edelmetalle im letzten Drittel des Makrozyklus"



Vortrag mit pro aurum Finanzmarktanalyst und Autor des wöchentlich erscheinenden Marktkommentars Herrn Markus Blaschzok.

Wann: Mittwoch, 24. November - Thema: "Positionsbestimmung in der Weltwirtschaftskrise - Gewinner & Verlierer"
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Wir freuen uns auf einen interessanten Vortrag und ganz besonders auf Ihre Zusage. Senden Sie uns ein E-Mail mit Ihrer vollständigen Adresse an fonds@proaurum.de.



Anlagestrategie - Erfolgreich investieren auch in stürmischen Phasen am Finanzmarkt - Primärziel: Kaufkrafterhalt.

Vorstellung einer konservativen Portfoliostruktur unter Berücksichtigung der Edelmetall- und Rohstoffhausse und des Konzepts unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept).

Referenten: Sandra Schmidt, Jürgen Birner (pro aurum value GmbH)
Wann: Donnerstag, 18. November 2010
Donnerstag, 16. Dezember 2010
Beginn: jeweils 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Anmeldung nicht erforderlich.

Für Fragen zu den Veranstaltungen sowie zum Fonds pro aurum ValueFlex steht Ihnen Herr Birner unter der Telefonnummer 089. 444 584 – 362 oder der E-Mail juergen.birner@proaurum.de gerne zur Verfügung.


© Markus Blaschzok

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