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Konjunkturdaten des Westens enttäuschen - China setzt dagegen positiven Akzent!

25.09.2012  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.45 Uhr) bei 1.2905, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.2891 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 77.75. In der Folge notiert EUR-JPY bei100.35, während EUR-CHF bei 1.2097 oszilliert.

Einmal mehr haben es lancierte nicht überprüfbare negative Nachrichten über Griechenland vermocht, die Risikoaversion an den Finanzmärkten auf hohem Niveau zu zementieren. Die diesbezüglichen sachlichen Einlassungen aus Berlin verhallten gestern mehr oder weniger unbeachtet. Wir nehmen das zur Kenntnis.

Der deutsche IFO-Index sank wider Erwarten per Berichtsmonat September von zuvor 102,3 auf 101,4 Punkte. Die Prognose lag bei 102,5 Zählern. Damit kam es zum fünften Rückgang in Folge und es wurde der schwächste Wert seit März 2010 markiert. Der Erwartungsindex verlor von 94,2 auf 93,2 Punkte, während der Index, der Auskunft über die aktuelle Lage gibt von 111,1 auf 110,3 Zähler nachgab.

Die Hälfte der Befragung fand vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts statt. Entsprechend ist das Risiko erheblich, dass hier ein Blick in den Rückspiegel und nicht durch die Frontscheibe geliefert wurde.

Der Blick auf den Chart verdeutlicht die markante Abschwächung, die mit der Zunahme der Defizitkrise der Eurozone korreliert war und ist.

Sofern die jetzt getroffenen Maßnahmen seitens der Politik der Eurozone und der EZB als auch die Maßnahmen, die aktuell in der Diskussion stehen (u.a. Hebelung des ESM) die zu erwartende Traktion generieren, eröffnet sich dank Untersättigung des globalen Lager- und Investitionsgüterzyklus erhebliches globales Wachstumspotential, von dem die deutsche Wirtschaft dank einer globalen Schlüsselstellung nachhaltig profitieren sollte. Diesbezüglich erstaunen einige nach unten angepasste Wachstumsprognosen für Deutschland.

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Der "Chicago Fed National Activity Index”, ein Sammelindex aus 85 US-Einzelindikatoren, sank per Berichtsmonat August markant von zuvor -0,12 (revidiert von -0,13) auf -0,87 Punkte. Der stärker beachtete 3-Monatsdurchschnittwert fiel von -0,26 auf -0,47 Punkte. Laut Definition dieses Index signalisieren Indexstände unterhalb der Marke von -0,70 zunehmende Rezessionsrisiken. Auch bei diesem Index sollte bei der InterpretationVorsicht geboten sein. Die stabilisierte Situationin der Eurozone mit einem abnehmenden Risiko für die Weltwirtschaft und das Finanzsystem ist hier nicht gespiegelt.

Gleichwohl bleibt festzustellen, dass sich dieser Index seit März 2012 latent im negativen Bereich bewegt. Das gilt sowohl für die Monatswerte als auch 3-Monatsdurchschnittwerte. Dieser Sachlage impliziert zumindest unterproportionales Wachstum.

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Positive Daten erreichen uns dagegen heute früh ausChina. Der vom "Conference Board“ ermittelte Frühindikator der chinesischen Wirtschaft legte im August um 1,7% im Monatsvergleich nach zuvor +0,6% im Juli auf 240,4 Punkte zu. Mit anderen Worten ergibt sich in der VolksrepublikChina bereits vor der Entspannung in der Defizitkrise der Eurozone eine merkliche Tendenz in Richtung verstärkter wirtschaftlicher Aktivität.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.2600 - 1.2630 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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