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Gold vor weiteren Anstiegen

14.12.2012  |  Markus Blaschzok
Wie längst vom Markt erwartet, gab US-Notenbank Chef Ben Bernanke vorgestern nach der Sitzung des Offenmarktausschusses weitere Staatsanleihenkäufe bekannt. Die quantitativen Lockerungen umfassen ab Jahresbeginn den monatlichen Kauf von langfristigen Staatsanleihen im Volumen von 45 Mrd. US-Dollar. Der Ankauf von faulen Hypothekendarlehen in Höhe von 40. Mrd. US-Dollar monatlich, der im September bekannt gegeben worden war, bleibt von diesem Schritt unberührt. Das bedeutet, dass die US-Geldbasis ab 1.1.2013 monatlich um 85 Mrd. US-Dollar wachsen wird. Weder der Euro noch der Gold- und Silberpreis konnten davon im ersten Moment profitieren. Auch wenn einige der Erwartungen bereits eingepreist waren, so dürfte die US-Regierung es nicht zugelassen haben, dass am Markt sofort eine Verbindung zwischen Anleihekäufen und dem Anstieg der Edelmetallpreise erkennbar wurde.

Interessant ist, dass exakt als der Gold- und Silberpreis am Mittwochabend um 18:00 Uhr nach oben ausbrachen und Kaufsignale lieferten, es sofort einen auf den Deckel gab und insbesondere der Goldpreis wieder nach unten gedrückt wurde. Eine Manipulation des Preises, so wie er in den letzten Wochen höchstwahrscheinlich stattfand, da die Kursbewegungen psychologisch (charttechnisch) teilweise überaus ungewöhnlich waren, liegt nahe. Die folgende Grafik zeigt den "Shadow“-Goldpreis, den ich seit vielen Jahren als "goldgedeckte Geldbasis“ bereits veröffentlichte und auf Vorträgen zeigte.

Da der Begriff "Shadow-Goldpreis“ nun immer üblicher wird, habe ich diesen nun auch übernommen. Berücksichtigt man die neuerlichen quantitativen Lockerungen, müsste der Goldpreis allein aus Arbitragegründen, wenn das gleiche Ratio wie aktuell Bestand haben soll, auf mindestens 3.400 USD bis Juni 2015 ansteigen, wobei er dann wie aktuell eher unterbewertet sein dürfte. Massenpsychologische Übertreibungen können den Preis in der Zwischenzeit jedoch mit Leichtigkeit weit über 4.000 USD heben.

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Gold hält die Marke von 1.700 USD

Der Goldpreis ist immer noch relativ schwach im Vergleich zu Silber sowie dem starken Euro. Gold in Euro fiel daher auch bis auf die 200-Tagelinie zurück bei 1.300 €, was einem Abschlag von 70 € je Unze entspricht. Dieses Niveau sollte gleichzeitig mit der 1.700 USD-Marke verteidigt werden. Hier zeigt sich seit längerer Zeit bereits enorme Nachfrage, die jedes Angebot aufsaugt. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es von dem Bereich 1.680 USD bis 1.700 USD wieder nach oben geht.

Kann der Preis von hier an wieder steigen und wird die Marke von 1.755 USD genommen, so sollte es bis zum Zwischenhoch bei 1.800 USD nicht mehr lange dauern.

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Die ab Januar beginnenden Käufe der FED sollten weiterhin Unterstützung geben. Am Mittwoch gegen 18:00 Uhr war im Tagesverlauf ersichtlich, dass der Preis sofort, kurz nachdem er nach oben ausbrach, wieder enormen heruntergeprügelt wurde. Eine Manipulation seitens westlicher Zentralbanken liegt nahe.

Sollten die 1.700 USD nachhaltig unterschritten werden, so liegt die nächste starke Unterstützung bereits bei ca. 1.675 USD. Hier warten mehrere mittelfristige starke Unterstützungen, von wo aus man wieder größere Käufe erwarten kann. Die 1.700 USD, sowie die 1.300 EUR sollte man genau beobachten. Ganz kurzfristig könnte man an diesen Marken, sollte der Preis diesem Niveau noch einmal nahe kommen, long gehen mit einem engen Stop Loss. Bei 1.675 USD bietet sich auch für mittelfristige Investoren ein äußerst attraktiver Kaufpreis.

Mittel- und langfristig sind wir weiterhin extrem bullisch für Gold und der Überzeugung, dass diese letzte hoch volatile Phase der vergangenen Wochen die Streckfolter vor dem nächsten großen Anstieg darstellt. Man sollte also nicht den Mut verlieren, da es, sobald die Preise erstmal steigen, sehr schnell aufwärtsgehen kann. Neu aufgebaute Long-Positionen sollte man eng mit einem Stop absichern, sodass es dem Depot nichts ausmacht, wenn die Preise kurzfristig noch einmal einige Tage volatil bleiben und die Rücksetzer dann für einen erneuten Einstieg nutzen.

Dieser Marktkommentar ist ein Ausschnitt aus dem aktuellen PREMIUM-Marktkommentar, in welchem Sie noch mehr Analysen finden, wie

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Commitment of Traders

Open in new windowBeim Goldpreis sieht die Situation auf den ersten Blick besser aus als bei Silber, was auf die Ausweitung des Marktes in den letzten Jahren zurückzuführen ist. Das Open Interest und die Höhe der spekulativen Beteiligung wuchsen je länger der Bullenmarkt andauerte. Auch bei Silber sollte jetzt eine ähnliche Ausweitung stattfinden, wenn immer mehr Fonds nebst Gold auch Silber als Investment entdecken. Im Goldpreis ist bisher noch nicht viel passiert und es können spekulativ nochmals 250.000 Tsd. Kontrakte gekauft werden, ehe man kurzfristig auf ein überkauftes Niveau schließen könnte. Doch selbst dann heißt es nicht unbedingt, dass der Goldpreis deswegen die Aufwärtsbewegung beenden muss, wie wir an verschiedenen Stellen in der Vergangenheit bereits sahen. Von daher sind die Daten für Gold und Silber nicht so gut wie noch vor einigen Monaten, doch immer noch gut bis neutral zu bewerten im langfristigen Fenster.

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© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

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