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Kleine nordamerikanische Werte haussieren

17.02.2006  |  Martin Siegel
Der Goldpreis kann im gestrigen New Yorker Handel von 538 auf 544 $/oz zulegen und notiert heute morgen im frühen Londoner Handel mit 544 $/oz um etwa 6 $/oz über dem Vortagesniveau. Bei einem stabilen Dollar kann sich der Goldpreis auch auf Eurobasis wieder erholen (aktueller Preis 14.749 Euro/kg, Vortag 14.567 Euro/kg). Die Goldminenaktien zeigen sich weltweit erholt, wobei vor allem die kleineren nordamerikanischen Werte hausseartige Anstiege verzeichneten, die wir als problematisch beurteilen, da neues Rückschlagspotential aufgebaut wird. Wir beurteilen die aktuelle Konsolidierung nicht als Warnsignal für die längerfristige Entwicklung, sondern als notwendige Marktbereinigung. Insgesamt bleibt das Umfeld positiv, so daß trotz der aktuellen Konsolidierung noch im Verlauf des 1. Halbjahres 2006 mit einer Fortsetzung der Goldhausse in Richtung des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz gerechnet werden darf. Die Gefahr weiterer scharfer Korrekturen hat sich nach den Kursrückgängen der letzten Tage deutlich reduziert.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich relativ stärker als der Goldpreis erholen kann (aktueller Preis 9,35 $/oz, Vortag 9,14 $/oz). Platin schwankt um die 1.000 $/oz- Marke (aktueller Preis 1.000 $/oz, Vortag 991 $/oz). Palladium kann sich erholen (aktueller Preis 278 $/oz, Vortag 272 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich nach den Einbrüchen der letzten Tage unter großen Schwankungen seitwärts.

Mit einem Goldpreis über der 500 $/oz-Marke und der mittelfristigen Stärke der Goldminenaktien bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 470 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Der nordamerikanische xau-Index erholt sich um 2,3% oder 3,1 auf 137,4 Punkte. Bei den Standardwerten steigen Freeport 4,0% und Goldcorp 3,8%. Kinross verliert gegen den Trend 5,4%. Bei den kleineren Werten können sich Eldorado 7,7%, Miramar 7,4%, Northern Orion 7,2%, Agnico Eagle 6,6%, Cambior 6,1%, Gabriel 5,9% und High River 5,6% erholen.

Die südafrikanischen Werte zeigen sich im New Yorker Handel ebenfalls gut erholt. Harmony können 3,0% und DRD Gold 2,8% zulegen.

Die australischen Goldminenaktien zeigen sich heute morgen erneut vernachlässigt. Bei den Produzenten gewinnen Dragon 4,8%, Resolute 4,4%, Equigold 4,0% und Dominion 3,8%. Emperor geben 5,9% ab. Bei den Explorationswerten steigen Climax 6,8% und Metex 5,7%. Westonia und Bullion fallen 4,6% zurück. Bei den Basismetallwerten können Kagara 5,5%, Western Areas 4,9% und Perilya 3,7% zulegen. Mincor gibt 4,3% ab.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Sino Gold wird wegen einer Kapitalerhöhung vorübergehend vom Kurs ausgesetzt.


Analyse

17.02.06 DRD Gold (SA, Kurs 1,25 Euro, MKP 616 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal einen Rückgang der Goldproduktion auf nur noch 130.547 oz, was einer Jahresrate von etwa 520.000 oz entspricht. Die Produktion in Papua Neuguinea und den Fiji Inseln fiel auf 59.140 oz zurück. 71.407 oz stammten aus der südafrikanischen Produktion. DRD Gold macht keine Angaben über die Nettoproduktionskosten, so daß nicht abschätzbar ist, ob bei einem Verkaufspreis von 497 $/oz die Gewinnzone erreicht werden konnte. Die Veröffentlichung von Ergebniszahlen für das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2005/06 ist erst für den 23.02.06 vorgesehen. Nach der Umstrukturierung der Emperor (AUS) (vgl. Analyse vom 27.01.06 wird DRD Gold einen Anteil von 90,5 % an Emperor halten, woraus sich eine jährliche Produktion von etwa 300.000 oz zurechnen läßt, wovon jedoch nur etwa 170.000 oz profitabel abgebaut werden. Die südafrikanische Produktion erreicht eine Jahresrate von etwa 280.000 oz und dürfte derzeit komplett unprofitabel sein. Auf der Basis einer jährlichen Produktionsrate von 580.000 oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 11,4 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 63,1 Jahre. Vor allem in Südafrika besteht ein erhebliches Wachstumspotential, das bei einem fallenden Rand und einem steigenden Goldpreis ausgeschöpft werden könnte. DRD Gold verfügt über keine Vorwärtsverkäufe und kann von jedem Goldpreisanstieg in vollem Umfang profitieren. Am 30.06.05 (31.12.04) stand einem Cashbestand von 51,5 Mio A$ (31,5 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 263,1 Mio A$ (254,1 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: DRD Gold schafft es trotz des gestiegenen Goldpreises nicht, die Gewinnzone zu erreichen. Durch die Umstrukturierung der Emperor wird sich die finanzielle Lage nur leicht verbessern. Bei einer zurechenbaren jährlichen Goldproduktion von 580.000 oz hat DRD Gold einen hohen Hebel auf den Goldpreis. Positiv sind die fehlenden Vorwärtsverkäufe und die relativ geringe Kreditbelastung. Die südafrikanischen Ressourcen eröffnen bei einer positiven Entwicklung zusätzliches Wachstumspotential. Wir reduzieren unser Kursziel von 3,00 weiter auf 2,50 Euro und stufen DRD Gold als Halteposition ein. Empfehlung: Halten, unter 1,00 Euro kaufen, aktueller Kurs 1,35 Euro, Kursziel 2,50 Euro. DRD Gold (früher Durban Roodepoort Deep) wird als Originalaktie unter der WKN: A0DNR0 an verschiedenen deutschen Börsen gehandelt (vgl. Halteempfehlung vom 01.03.05 bei 0,77 Euro).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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