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Gold- und Silberaktien zeigen Schwäche

12.04.2006  |  Martin Siegel
Der Goldpreis kann im gestrigen New Yorker Handel von 598 auf 601 $/oz zulegen, verliert aber bis zum Handelsschluß bis auf 595 $/oz. Heute morgen zieht der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong wieder an und notiert aktuell mit 597 $/oz um etwa 5 $/oz unter dem Vortagesniveau. Bei einem gleichzeitig nachgebenden Dollar verliert der Goldpreis auf Eurobasis etwa 1,4% von den zuletzt erreichten Höchstkursen (aktueller Preis 15.774 Euro/kg, Vortag 15.993 Euro/kg). Die Gold- und Silberaktien verzeichnen weltweit erneut Gewinnmitnahmen und deuten kurzfristig nicht auf eine sprunghafte Goldhausse über der 600 $/oz-Marke hin. Grundsätzlich wurde die Konsolidierung seit Anfang Februar jedoch mit dem Erreichen neuer Höchstkurse in den letzten Tagen beendet, so daß sich die Goldhausse noch im Verlauf des 1. Halbjahres 2006 in Richtung unseres vorläufigen Preisziels von 700 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz fortsetzen kann.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich aktuell sehr sprunghaft entwickelt, was auf eine schärfere Korrektur hindeutet (aktueller Preis 12,65 $/oz, Vortag 12,83 $/oz). Platin entwickelt sich seitwärts (aktueller Preis 1.083 $/oz, Vortag 1.086 $/oz). Palladium bestätigt den Anstieg über die 300 $/oz-Marke und nimmt im aktuellen Aufwärtstrend Gewinne mit (aktueller Preis 340 $/oz, Vortag 354 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich auf dem Rekordniveau seitwärts, wobei Zink mit einem Anstieg um 1,1% ein neues Allzeithoch erreicht. Aluminium verzeichnet mit einem Rückgang um 1,1% den größten Verlust.

Mit einem Goldpreis weit über der 500 $/oz-Marke und der mittelfristigen Stärke der Goldminenaktien bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 10:90), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 480 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Der nordamerikanische xau-Index gibt zum 3. mal in Folge nach und verliert 2,5% oder 3,6 auf 141,4 Punkte. Bei den Standardwerten büßen Iamgold 4,6%, Goldcorp 3,7% und Meridian 3,6% ein. Bei den kleineren Werten geben Apollo 14,4%, Northern Orion 5,4%, Yamana 5,2% und Gammon Lake 4,2% ab. Bei den Silberwerten verlieren Hecla 6,1%, Silver Wheaton 5,4% und Silver Standard 5,3%. Bei den "Goldraketen" stürzen NFX Gold um 12,0% (-39% in 2 Wochen) und Nevada Pacific 19,5% ab.

Die südafrikanischen Werte zeigen sich im New Yorker Handel ebenfalls nachgebend. Harmony verlieren 3,7% und Anglogold 3,2%.

Die australischen Goldminenaktien zeigen sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten können Zimbabwe Platinum 12,0%, Dominion 11,5% und Oceana 4,2% zulegen. Resolute verliert 4,6%. Bei den Explorationswerten ziehen Crescent 7,9% und Bullion 6,6% an. Highlands Pacific geben 21,3%, Range 6,7% und Jackson 6,5 %ab. Bei den Basismetallwerten setzt Perilya die Hausse mit einem Anstieg um 6,3% (Vortage +4,0%, +4,5%) fort. Bei den Nebenwerten springt Midas um 53,4% auf 0,135 A$ bevor die Aktie vom Handel ausgesetzt wird. Am 25.03.06 wurden 5,7 Mio. Aktien zu 0,08 A$ an über eine Kapitalerhöhung plaziert.

Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Croesus meldet am 07.04.06 nach Börsenschluß, daß derzeit eine kurzfristige Planung für die Produktion und die Exploration der Norseman Mine erstellt wird. Die Gegenbank für Vorwärtsverkäufe, Macquarie, hat sich bereit erklärt, Croesus bei der Finanzierung der Produktion zu unterstützen. Der neue Chairman und Vorstandsvorsitzende Michael Kiernan stellt fest, daß in den letzten Jahren eine Reihe von Fehlentscheidungen getroffen wurden, die sich jetzt negativ auf die Produktion auswirken und hohe Kosten verursachen. Einige Ansätze, um Kosten sparen zu können, wurden bereits festgestellt und sollen umgesetzt werden. Das Management-Team der erfolgreichen Consolidated Minerals wurde dazu beauftragt, dies operativ umzusetzen. Weitere Informationen über den geänderten Produktionsplan sollen demnächst veröffentlicht werden. Wann die Aktie wieder zum Börsenhandel zugelassen wird, wurde noch nicht bekanntgegeben.

Die australische Dominion veröffentlicht heute einen überzeugenden Quartalsbericht. Der Aktienkurs steigt um 11,5%.

Die australische Highlands Pacific schließt die Kainantu Goldmine auf PNG wegen Auseinandersetzungen mit Gruppen, die Eigentumsrechte geltend machen und mit Gewalt drohen. Der Aktienkurs bricht um 21,3% ein.

Westgold

Die von uns betriebene Firma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete am Dienstag sprunghaft steigende Umsätze. Die größten Umsätze wurden in unserer Krügerrand-Aktion getätigt, die auch heute noch fortgeführt wird. Das Verhältnis der Käufe zu den Verkäufen stellte sich wieder auf etwa 4:1.

Nickelstudie

Eine größere Studie, in der die aussichtsreichsten australischen Nickelwerte analysiert und verglichen werden, konnte fertiggestellt werden. Sie wird ab sofort in Ausgabe 7 der Zeitschrift "Der Goldmarkt" veröffentlicht. Die Ausgabe kann als unverbindliches Muster unter info@goldhotline.de angefordert werden.

Analyse

13.04.06 Freeport (NA, Kurs 61,62 $, MKP 15.530 Mio. A$) meldet für das Dezemberquartal (Märzquartal) aus der indonesischen Grasberg Mine einen sprunghaften Anstieg der Goldproduktion auf 1,0 Mio. oz (Freeport Anteil) und steigert damit die Jahresproduktion im Geschäftsjahr 2005 auf 2,5 Mio. oz, was nur leicht unter der geplanten Produktion von 2,6 Mio. oz liegt. Die Kupferproduktion erreichte 195.000 t (138.000 t) und addierte sich im Geschäftsjahr 2005 auf 600.000 t. Für 2006 wird ein deutlicher Rückgang der Produktion auf etwa 1,5 Mio. oz Gold und 530.000 t Kupfer geplant. Nach dem Abzug der Erlöse aus der Goldproduktion lagen die Nettoproduktionskosten für das Kupfer bei minus 0,20 $/lb, so daß bei einem Verkaufspreis von 2,02 $/lb (1,51 $/lb) mit einer Bruttogewinnspanne von 2,22 $/lb (1,44 $/lb) gearbeitet werden konnte. Der operative Gewinn explodierte auf 1,15 Mrd. A$, was einem aktuellen KGV von 3,4 entspricht. Selbst der Gewinn nach Steuern entspricht mit 625,3 Mio. A$ einem aktuellen KGV von 6,2. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 2,0 Mio. oz (Freeport Anteil), die durchschnittlich für die nächsten 5 Jahre geplant ist, beträgt die Lebensdauer der Reserven 22,0 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 26,0 Jahre. Die Dividende, die quartalsweise ausbezahlt wird, erreicht eine Rendite von 4,0%. Am 31.12.05 (31.03.05) stand einem Cashbestand von 1,03 Mrd. A$ (414,0 Mio. A$) eine Kreditbelastung von 5,0 Mrd. A$ (4,8 Mrd. A$). Beurteilung: Freeport profitiert weiterhin von den Preissteigerungen bei Gold und Kupfer und kann diese in hervorragende Gewinne umsetzen. Für 2006 muß jedoch mit einem kräftigen Einbruch der Gewinne gerechnet werden. Positiv sind die fehlenden Vorwärtsverkäufe und die lange Lebensdauer der Reserven. Problematisch bleibt die übermäßige Kreditbelastung, die hohe Zinszahlungen verursacht. Weitere Risiken bestehen im Produktionsstandort in Indonesien. Freeport wurde durch den Kursanstieg zu einer Verkaufsposition. Empfehlung: Über 50,00 $ verkaufen, aktueller Kurs 61,62 $, Rückkauf unter 30,00 $. Freeport wird an mehreren deutschen Börsen gehandelt (vgl. Halteempfehlung vom 18.07.05 bei 38,60 $).

© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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