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Amerikanische Wachstums- und Öl-Illusionen

28.04.2018  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
Kreditkarten für Katzen

Um die künftige Entwicklung der USA abschätzen zu können, ist ein kurzer Rückblick auf die Vergangenheit notwendig. Wie das chinesische Sprichwort so knapp zusammenfasst: "Sage mir, was Du getan hast, und ich sage Dir, was dir künftig geschehen wird."

Dieses künftige Geschehen könnte so aussehen: Peking dürfte seine Währung mit Gold abstützen, während Washington seine Währung mit Derivaten, endlosen Manipulationen, Lügengeschichten, Medienpropaganda und notfalls Krieg abstützen wird.

Da glaubte man in Washington im 18. und 19. Jahrhundert zunächst einmal an die Macht von Krieg und Ausrottung. Die ursprüngliche Bevölkerung Nordamerikas wird auf 110 Millionen Indianer geschätzt. Bis auf ein paar Reservate, wo die Verbliebenen mit staatlichen Essensmarken, viel Rauschgift und noch mehr Alkohol vor sich hindämmern, ist wenig übriggeblieben. Danach vertrieb man die Mexikaner im Südwesten, doch diese dämmerten nicht leise vor sich hin wie die Indianer, sondern setzten die mächtigste Waffe aller Armen und Unterdrückten ein, die dort wie auch in anderen Regionen der Welt noch nie versagte:

Keine Maschinengewehre und Panzer, sondern den nahezu allmächtigen Uterus. Israel beispielsweise wird durch die zahlenmäßig extrem rasch wachsenden arabischen Völker vielleicht eines Tages mengenmäßig schier erstickt, die christlichen Europäer durch den beängstigenden Kinderreichtum der zuströmenden Muslime allerdings nicht minder. Und in Kalifornien hat man auf dem Land Probleme, jemanden englischsprechenden überhaupt zu finden (eigene traurige Erfahrung).

Angeblich sprechen bereits 51% des bevölkerungsreichsten amerikanischen Bundesstaates, also Kaliforniens, Spanisch als Muttersprache. Mexiko holt sich sein ehemaliges Gebiet zurück, und da werden auch Trumps Schutzmauern nicht helfen, sie kommen Jahrzehnte zu spät. Wie die Eröffnung im Kasperle-Theater: "Seid ihr alle da, Kinder?" "Jahaa, Kasperle"... In Kalifornien: "Seid ihr alle da, Mexikaner?" "Jahaa, werter Herr Trump"

Dann folgte die Niederwerfung der Südstaaten. Lässt man den ethnischen und moralischen Aspekt der Sklaverei einmal beiseite: Washington duldete als Machtzentrale keinen Widerspruch und die mächtige Industrie des Nordens und sein aufstrebender Finanzsektor profitierten gewaltig von Rüstung und Krieg, und natürlich finanzierte die mächtige, aufstrebende Finanzmafia, wie immer, beide Seiten.

Dann folgte eine endlose Kette von Kriegen Washingtons. Seit der Gründung der USA 1776 gab es ganze vier Jahre ohne Krieg und diese lagen unmittelbar vor WK II, und da gab es ja genügend Nachholbedarf. Die wichtigsten späteren Kriege waren in Vietnam, mit einer Totalniederlage gegen ein kleines, verarmtes Bauernvolk, und der Koreakrieg, der noch immer nicht offiziell beendet ist. Die beiden Großkriege WK I und WK II entschied Amerika für sich und bereicherte sich gewaltig, u.a. sichtbar durch die "Beschaffung" der Edelmetalle anderer Staaten (als "Sicherheit" oder "Pfand" oder "Reparationskosten").

Kriegshilfe ist eben niemals umsonst ("Wir schützen euch gegen irgendwelche bösen potentiellen Feinde, wie z.B. aggressive Nachbarstaaten oder die Kommunisten. Lasst also bitte alles Gold bei uns liegen, wir sind das sicherste und mächtigste Land der Welt, noch sicherer als die Vatikanbank, und übertragt uns auf ewig alle Rechte auf Rohstoffreserven (wie in gewissen Ölländern) oder alle Patentrechte (wie in Deutschland und Japan nach WK II).

Oh ihr vorübergehend befreundeten Nationen, unterschreibt uns weiterhin riesige Lieferverträge von Rüstungsgütern (wie z.B. mit Saudi-Arabien) und natürlich ewige Besatzungsrechte und Steuerfreiheiten für unsere Konzerne und Banken, wie in vielen der 150 mit amerikanischen Truppen besetzten Ländern, wie in den Fällen Deutschland und dem zumindest wirtschaftlich integrierten bzw. so gut wie kolonisierten Kanada").

Dann ernannte sich die USA selbst, aus eigenem Größenwahn heraus, zum gottgleichen Weltpolizisten. Wer sich der Allmacht des Dollars entziehen wollte, kriegte flugs eins auf die Mütze. Jugoslawien, Irak, Libyen, Afghanistan, Panama, Syrien, vielleicht demnächst sogar der Iran? Nur zwei mächtige Widersacher blieben bisher unbezwungen: Russland und China. Beide Länder entzogen sich der Geldmacht der Wall Street und entwickelten sich zu fanatischen Goldsammlern, während deren großer Gegenspieler, also Amerika, trotz seiner elf Flugzeugträger und kaum noch bezahlbarer Überrüstung, zu einem fanatischen Schuldensammler degenerierte.

Einige Viren des Größenwahns scheinen auch die nicht-gewählte Brüsseler Diktatur befallen zu haben, denn dort beschloss man soeben alle Brücken und Strasßn in der EU mit deutschem Geld "panzerfest" zu machen.

Auf den unausweichlichen Zusammenstoß dieser beiden "Goldmächte" mit Washington - und hoffentlich nicht mit der EU - kommen wir später zurück.

Nebenbei: China und Indien zusammen verfügen über die achtfache Bevölkerungsstärke der USA. Gegen diese Masse von potentiellen Billigarbeitern hat die westliche Welt mittel- und längerfristig keine Chance. Und selbst wenn der Westen bis zum Erbrechen automatisierte, wäre der Preis der Vollautomatisierung und Robotisierung, wegen der daraus resultierenden extremen Arbeitslosenraten, völlig unakzeptabel.

Im Falle eines offenen Krieges mit China hätte Peking mächtige Verbündete, zunächst einmal 3 Milliarden Asiaten, die sich natürlich im Ernstfall mit dem mächtigen Nachbarn assoziierten, und wichtiger noch, natürlich das hochgerüstete Russland. Amerikanische Generäle haben unlängst behauptet, dass man zur sicheren Abwehr einer einzigen Satan-2-Einheit mindestens 500 amerikanische Abwehrraketen benötigte - und Russland verfügt über hunderte dieser entsetzlichen Horrorwaffe namens Satan-2.

Um diese im Ernstfall alle auszuschalten gibt es gar nicht genug Luftraum über den USA, um all diese Raketenschwärme raumtechnisch unterzubringen. Nur magere sechs Satan-2-Einheiten brauchten als halbwegs sichere Abwehr mindestens 3000 Neutralisationsraketen. Aber der tiefe Staat auf beiden Seiten des Atlantiks will den Krieg - dem kleinen Anleger bleibt nur eine Wahl, außer beten: Viel viel "Gold des kleinen Mannes" kaufen und anonym lagern, wie es die größte Bank der Welt, also J.P. Morgan, durch einen überdimensionalen Silberkauf gerade so anschaulich vorexerzierte.

Wollte man übrigens den Derivatemarkt, also das größte Finanzkasino des Westens und der Welt, im Falle eines Zusammenbruchs (wie einst im Falle der Lehman-Bank) mit Hilfe der Edelmetalle der Banken und Zentralbanken auffangen, müssten die Gold- und Silberpreise um das 1000-fache (in Worten: das Tausendfache) der heutigen Preise steigen, eine zwar aberwitzige aber dennoch wahre Vorstellung, um den Totalzusammenbruch des Welt-Finanzsystems zu verhindern. Der Westen leidet unter einem auf Dauer tödlichem Aufweichungs-Virus, der da heißt: "Zu lange, zu gut".

In einem solchen Falle hätten die Mächte des Ostens als Edelmetall-Horter, und hier ganz besonders Indien, die besseren Karten; einmal ganz abgesehen von der Tatsache, dass diese Länder als "derivatefrei" gelten können. Eine Unze Gold stünde dann, nach heutiger Kaufkraft berechnet, bei 1,4 bis 1,5 Millionen $, und Silber bei 600 bis 800 $ je Unze, wenn nicht noch etwas höher.

Doch zuerst noch ein kurzer Rückblick auf die inneramerikanischen Entwicklungen, deren historische Fortschreibungen gar keine glückverheißende Zukunft verspricht, denn der Trend kennt in seiner Verlängerung nur eine Richtung: Nämlich nach unten!

Ihren Höhepunkt überschritten die USA in der Zeit zwischen 1955 und 1960. Alle Importe (sprich: reine Geschenke des dummen Auslands; darunter 15 Millionen Tonnen Öl pro Jahr) wurden nicht etwa mit realen Waren, sondern mit frisch gedruckten Dollars, also mit etwas Papier nebst Druckerfarbe, bezahlt, die das Ausland klaglos akzeptierte. Und man sorgte dafür, dass sich etwa 75% aller Dollars bis heute, in eben diesem dummen Ausland befanden. Fiele der Dollar, teilweise oder ganz, trügen die zur finanziellen Idiotenklasse eingestuften Ausländer etwa drei Viertel dieses Kaufkraftverlustes - wirklich faszinierende Zukunftsaussichten für alle Dollarhalter.

Also um 1958 herum erreichten die USA den wirtschaftlichen Höhepunkt. 75% der weltweiten Auto- und Stahl-, Kunstdünger- und Chemie-Produktion lagen im Land; die USA hatte die mit Abstand höchste Börsenkapitalisierung der Welt. Jede Familie hatte typischerweise ein Haus, zwei Kinder und einen Hund. Und mindestens ein Auto in der Garage - oder auch schon mal drei. Ausreichende Ersparnisse für die Ausbildung der Kinder waren vorhanden.

Es gab so gut wie keine Schulden und ein Familienmitglied, meist der Vater, arbeitete in der Regel in einem, im Vergleich zu heute, hoch bezahlten Industrie-Job zu niedrigen Steuersätzen. Bis zum WK I gab es keine Einkommensteuer, sie wurde zur Finanzierung des Kriegs benötigt und mit dem heiligen Versprechern eingeführt, sie SOFORT nach Kriegsende wieder abzuschaffen. Die Einkommensteuer ist heute immer noch da, wurde sogar mehrfach erhöht und, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, ist WK I schon seit mindestens drei Wochen vorbei.

Die Arbeitskraft der Frau diente der US-Familie damals als Notreserve für einen Katastrophenfall. Heute arbeiten mindestens zwei Mitglieder der Familie und manche haben oft mehrere Teilzeitjobs (wie Eintrittskartenabreißer oder Hilfskellner), oft noch ein Halbwüchsiger aus der Familie mit einem weiteren Job als Zeitungsausträger dazu, nur um über die Runden zu kommen. Die Ersparnisse liegen nahe Null, ganz zu schweigen von persönlichen Schulden, von Kreditkarten, Studentenkredite, Gesundheitsschulden... Eine einzige Operation kann das Ende der Familienfinanzen bedeuten! Man hangelt sich mühselig von einem mageren Gehaltsscheck zum nächsten.


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