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Amerikanische Wachstums- und Öl-Illusionen

28.04.2018  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
- Seite 6 -
In Kurzform: "Dünn und schweflig - aus dem Land. Dick und zäh - rein ins Land, und dann mischen." Darin besteht das große amerikanische "Ölwunder" mit seinem "irren Exportschlager" und der dahinterstehenden Unabhängigkeitsillusion.

Dass sich einige Weltkonzerne bereits mit hohen zweistelligen Millionen-Verlusten aus ihren Fracking-Abenteuern tief enttäuscht verabschiedeten, sollte unbelehrbaren Anhängern dieses riesigen Ponzi-Systems, wie auch den Energie-USA-Unabhängigkeits-Illusionisten, als Warnung dienen.

Hinzu kommen die reinen Zahlen der arbeitenden Bevölkerung im Rahmen einer vergleichenden Gegenüberstellung: 320 Millionen durch lange Jahrzehnte mit Wohlstand auf Pump und einen enormen Sozialstaat massiver Schuldenmacherei sowie Gelddrucken und Nullzinsen verweichlichte, voll klimatisierte Amerikaner. Auf der anderen Seite 1,25 Milliarden nahezu steuerfrei lebender und Gold sammelnder, extrem hart arbeitender, anspruchsloser Chinesen.

Werden die Weichlinge mit ihrer schweren Bewaffnung und ihren unbezahlbaren Schulden, ihrem Casino-Finanzsystem, und all ihren Illusionen auf der Westseite, oder die hart arbeitenden gelblichhäutigen Heerscharen mit ihrem gesammelten freien Kapital, ihrem endlosem Fleiß und natürlich Gold, unterstützt von Russland und anderen BRICS-Staaten auf der Ostseite, das große Rennen am Ende des Finanzsystems für sich entscheiden?

Der Kampf um die Weltherrschaft geht in die letzte Runde. Schon bald weicht die Illusion der Realität. In den USA brauchte es für derartige Gewalteingriffe des Staates die Zustimmung von Kongress, Senat, einem auf dem Haupt lilafarbigen Präsidenten, 200 Lobbygruppen, 50 Bundesstaaten, 12 Fachministerien, 4 obersten Gerichtshöfen, 3 Hauptkirchen, den Mieterverbänden, dem Verband der Vermieter, wie auch der Gewerkschaften, vielleicht sogar eine Verfassungsänderung. Zudem die Zustimmung des "tiefen Staates" und der allmächtigen Medien mit ihrem Fake-News-Wahn, und natürlich der Wall Street.

Ganz nebenbei: Die Wall Street-Eliten ärgern sich über zwei Fakten: Zum einen, dass die wirtschaftstragende Mittelklasse in China zahlenmäßig viel stärker ist, als die gesamte amerikanische Bevölkerung zusammen genommen. Zum anderen, dass es in China viel mehr Dollar-Millionäre gibt als in den USA. Oh Jammer, oh Not! Die "Millionärsdichte" in Amerika nimmt ab. Welche Schande!

Um schwere Probleme im Reich der Mitte zu lösen, wie die sinnvolle Verwendung von Millionen leerstehender Wohnungen (wegen der planwirtschaftlichen Überbauung), oder die innerchinesische Verschuldungsproblematik, da genügt eine zu Herzen gehende, ergreifende Rede des Staatschefs im Fernsehen, und ein oder zwei Stempel, und Millionen armer Familien sind glücklich, in eine leerstehende Wohnung völlig umsonst einziehen zu dürfen. Keine Sorge, eine Halb-Diktatur wird mit derlei "Problemen" sehr rasch fertig. Sie ist immer schnell handlungsfähig, eine aufgeweichte und degenerierte Demokratie dagegen nicht, oder genauer: Schon lange nicht mehr.

Einer der beiden Großmächte bleibt im Endkampf um die Weltherrschaft auf jeden Fall in den Seilen hängen.

Ring frei!!

Der ehrwürdige Darwin hätte sich nie träumen lassen, dass sein Auslese-Prinzip "the survival of the fittest" (also das "Überleben des Stärksten") eines Tages auch für Großmächte gelten würde.

Eines unschönen Tages, wenn die Illusion der Realität tatsächlich weicht und das Volk begreift, wie es von den Medien des tiefen Staates vorgeführt wurde, kommt dann die ganz große Wut; dann gilt Friedrich von Schiller:

"Die Milch der Frommen Denkungsart
in gärend Drachenblut verwandelt."

Diese Zeit und die dann kochende Volkswut wird auf der Suche nach Schuldigen auch vor den bestens abgeschirmten Biotopen der FED und ihrer herangezüchteten Hyperrasse der Ultra-Reichen nicht haltmachen. Dies erinnert an 1790: "Was, die Unterklasse hat kein Brot? Dann soll sie doch Kuchen essen!" Mit fast 80 Millionen Handfeuerwaffen im Privatbesitz in einem Umfeld einer bis aufs Blut gereizten, soeben enteigneten Bevölkerung, sollte man dann allerdings mit derlei Äußerungen vorsichtig sein.

Wenn sich eines sehr energiearmen Tages die bittere Erkenntnis durchsetzt, dass der Fracking-Wahn auf den falschen Pfad führt, bleibt Amerika im Energiebereich vielleicht doch noch eine Tür offen: Die Ölsande.

In Utah liegen dort in dieser Form gebundene Ölreserven, die dem Land, rein mengenmäßig, für etwa 15 Jahre weiterhelfen könnten. Es wird behauptet, dass es dort möglich sein sollte, die Produktionskosten auf 20 oder 22 $ pro Fass zu senken. Sollte dies gelingen, hätte dies folgende Konsequenzen:

• Das Endprodukt wäre weniger schwefelhaltig und dickflüssiger als die dünne Fracking-Brühe.

• Die USA würden viel weniger abhängig von OPEC, den Saudis, von Kanada und Mexiko.

• Es entstünden, anders als im Falle der wässrigen kanadischen Ölsande, keine toxischen Abraumseen.

• Die Außenhandelsbilanz würde sich verbessern.

• Der Auftakt endete leider mit einem Missklang. Die erste Firma, die dort Öl für 22 $ das Fass versprach, ging vor einigen Wochen bankrott. Derzeit ist der Fasspreis am Weltmarkt wegen der geopolitischen Unsicherheiten von 60 auf 70 $ gestiegen. Da erscheint ein Produktionsziel von 20 oder 22 $ je Fass mehr als phantastisch.

• Ganz gleich, wie dieses Experiment ausgeht, die Preise an der Tankstelle dürften kaum fallen, falls überhaupt. Die Gallone Benzin verteuerte sich seit den 60er Jahren von 27 Cents auf 4,30 $. Eine Rückkehr zu den Zeiten, als die Gallone Benzin noch billiger als Trinkwasser aus Flaschen war, sind endgültig vorbei. Aber ein positiver Aspekt verbleibt den in Kürze stark ernüchterten Amerikanern: Der Zuzug!

• Trumps These "America first" schafft wahrscheinlich auch Gutes: So könnten die Firmen Mercedes, VW, Opel und BMW demnächst in Florida oder Arizona produzieren. Vorteile:

• Sich den Umzug von Trump bezahlen lassen;

• In einem angenehmen Klima zu leben;

• Keine Trump-Hetze oder Diesel-Hetze mehr ertragen zu müssen;

• Kein TÜV und keine regulären Abgasprüfungen der Fahrzeuge;

• Keine Fahrverbote in Städten und keine fortschreitende Verunsicherung potentieller Käufer oder Kunden;

• Keine überdimensionalen Klimaregelungen oder politischen Klimaziele und Klimaauflagen;

• Keine aufzuklebenden Plaketten an Frontscheibe oder Innenfenstern;

• Ein sehr viel günstigeres Steuerumfeld, besonders nach Trumps neuesten Steuersenkungspaketen;

• Keine Beschränkungen von "grüner Seite";

• Keine Hetze gegen die Autoindustrie der Medien oder von staatlicher Seite;

• Verbesserung der amerikanischen Außenhandelsbilanz;

• Vom Dornengestrüpp der wild wuchernden EU-Vorschriften und hemmenden Regulierungen befreit;

• Der sich abschwächende und damit konkurrenzfähigere Dollar dürfte die Exporte befeuern;

• Dann geht der Schwabenstern begleitet von seinen zwei Weltklasse-Branchenschwestern endlich in einem industrie- und autofreundlichen Land auf;

• Da Trump trotz deutschen Vaters noch etwas schwach mit "deitsch" sein wird, sollte er sich diese Zeilen von einem echten Schwaben (wegen Mercedes) oder Bajowaren (wegen BMW) sowie Niedersachsen (wegen VW) oder Hessen (wegen Opel) abwechselnd vorlesen und übersetzen lassen, und danach in tiefes Grübeln verfallen, denn so günstig dürfte sich die Chance, das Herzstück der deutschen Industrie zum Nahe-Null-Tarif zu übernehmen, so schnell nicht wieder bieten. Das Beifallsklatschen der deutschen Grünen dürfte ihm sicher sein:

"Oh, welches Glück, endlich diese widerliche Autobranche mitsamt der ekelhaften Diesel und endlich jeden siebten deutschen Arbeitsplatz los zu sein"

Ja, richtig: "Sieben" ist das Stichwort. Diese anhaltende Anti-Auto-Ekstase ist die Vorstufe zum siebten Himmel der Grünen. Es ergibt sich eine existentielle Doppelfrage: Was muss sofort weg? A) alle Autos oder B) alle Grünen?

Schachspieler seufzen verunsichert vor dem zweifelhaften Schlagen oder dem unsicheren Opfern einer Figur oft mit gespielter Zuversicht: "Ach, weg mit Schaden!"


© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch



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