Orangensaft - Was man darüber wissen sollte …
08.10.2004 | Ralph W. Stemper
![Orangensaft - Was man darüber wissen sollte …](https://www.goldseiten.de/media/goldseiten-news.jpg)
1945 wurde erstmals Frozen Concentrated Orange Juice (tiefgefrorener konzentrierter Orangensaft) hergestellt. Dadurch wurde der Transport erleichtert und die Haltbarkeit entscheidend verbessert. Orangen wurden die bedeutendste Obstsorte der USA. Hauptanbaugebiet ist Florida (70%). Allerdings hat Brasilien die Vereinigten Staaten bereits vor mehreren Jahren als wichtigsten Orangenproduzenten abgelöst. Brasilien stellt knapp 40% der Weltproduktion, gefogt von den USA (25%) und Mexiko (8%).
Am New York Board of Trade werden Futures und Optionen auf Orangensaft gehandelt. Der Future-Kontrakt bezieht sich auf 15.000 Pfund, die Preisangabe erfolgt in USc/Pfund.
Der Futurespreis sank seit Ende 2002 bis Mitte 2004 um 50%. Hierfür gab es zwei Gründe: Eine sehr ergiebige Ernte 2002/2003 in Florida, die zu einen erhöhten Angebot führte, und ein Rückgang der Nachfrage. Beide Faktoren zusammen führten zu massiven Preissenkungen . Die niedrigere Nachfrage ist auf das veränderte Ernährungsbewustsein der US-Bürger zurückzuführen. Da viele US-Bürger an Übergewicht leiden, gelten Diäten, die auf kohlenhydratarmer Ernährung aufbauen, als besonders modern. Weil auf einen Liter Orangensaft etwa 9g Kohlenhydrate kommen, empfiehlt z.B. die Atkins-Diät oder die Glyx (Glycemic Index)-Diät den Konsum von Orangensaft einzuschränken.
Während die USA mit ihrem hohen Lebensstandard dem Orangensaft mehr und mehr absagen, wird er in den aufstrebenden Ländern des ehemaligen Ostblocks, ob in Osteuropa oder in China immer beliebter. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass der Orangensaftkonsum mit dem zunehmendem Lebensstandard auch zunimmt.
Wie bei allen Soft Commodities (Kakao, Kaffee, Zucker) spielt auch bei Orangensaft das Wetter eine wichtige Rolle. Besondere Wirkung haben die alljährlich über Florida hinwegfegenden Hurrikane. Die Schäden, die der Citrusindustrie durch die Wirbelstürme Charley und Frances entstanden sind, werden auf knapp eine halbe Milliarde Dollar geschätzt. Entsprechend spiegeln sie sich auch in den den Future-Preisen wieder.
© Ralph W. Stemper
www.rohstoff-report.de
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/artikel/stemper-logo.png)