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Euro in leichtem Korrekturmodus - "Carry-Trades" Unter Druck!

13.11.2007  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.4600, nachdem gestern Tiefstkurse bei 1.4521 im fernöstlichen Handel markiert wurden. Der USD notiert gegenüber dem JPY aktuell bei 110.30. Zwischenzeitlich wurden Tiefstkurse bei 109.12 erreicht.

Im Zuge global schwacher Aktienmärkte mit Ausnahme des DAX, hoppla welche Abkoppelung, standen die „Carry-Trades“ zunächst weiter unter Druck. In der Parität EUR-JPY wurden Tiefstkurse bei 158.73 touchiert. Der CHF konnte sich gegenüber dem Euro bis auf 1.6378 befestigen. Seit Erreichen dieser Tiefstkurse kommt es zu Korrekturen der markanten Aufwärtsbewegung des JPY und des CHF. Aktuell notiert der JPY bei 161.00 und der CHF bei 1.6450 gegenüber dem Euro.

Per 3. Quartal verzeichnete Japan im Quartalsvergleich ein Wachstum von 0,6% (Vorquartal revidiert von -0,3% auf -0,4%). Annualisiert lag das Wachstum bei 2,6% (Vorquartal revidiert von -1,2% auf -1,6%). Der BIP-Deflator stellte sich per 3. Quartal wie bereits im zweiten Quartal auf -0,3%. Mithin lieferte der negative Deflator 50% des Wachstums. In Japan ist das Wachstum getragen von Deflation, Export und zuletzt einer Belebung der privaten Nachfrage. Hinsichtlich der rückläufigen globalen Wachstumsdynamik wird der Exportmotor voraussichtlich in den kommenden Quartalen geringere Wachstumsbeiträge liefern.

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Heute stehen Daten aus der Eurozone im Fokus des Finanzmarkts. Der deutsche ZEW-Index soll laut Konsensusprognose per November von -18,1 auf -20,0 Punkte gesunken sein. Im Hinblick auf die Schärfe der globalen Finanzkrise und der Tatsache, dass in diesem Index Finanzmarktteilnehmer befragt werden, ist eine Trendumkehr in höchstem Maße unwahrscheinlich. Seit Mai 2007 ergeben sich hier mit Ausnahme des Oktobers (unveränderter Stand von -18,1 Punkten) Rückgänge. Der beigefügte langfristige Chart verdeutlicht die schwache Verfassung des Index.

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Die Industrieproduktion der Eurozone soll laut Marktbeobachtern per September im Monatsvergleich um 0,2% gesunken sein. Ein derartiges Ergebnis darf als Reaktion auf den markanten Anstieg des Vormonats um 1,2% interpretiert werden. Selbst bei einem Rückgang um 0,2% im Monatsvergleich ergäbe sich im Jahresvergleich eine solide Zunahme um 4,5% nach zuvor 4,3%.

Aus den USA folgt am Abend die Veröffentlichung der „Pending Home Sales“ per September. Dieser Index, der Auskunft über offene/anstehende Hausverkäufe gibt, ist mit einem Alter von nur sechs Jahren ein junger Spross der Indikatorenfamilie. Per August ergab sich mit -6,5% im Monatsvergleich und -21,5% im Jahresvergleich der stärkste Einbruch in der Geschichte dieses Index. Analysten erwarten per September einen Rückgang um 2,8%.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das im Hinblick auf die Reife der technischen Lage unverändert eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4500 - 30 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank






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