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Edelmetall- & Minenbericht vom 10.12.2004

10.12.2004  |  Martin Siegel
Der Goldpreis gab im gestrigen New Yorker Handel von 437 auf 435 $/oz nach und konnte sich damit nach den Einbrüchen des Vortages stabilisieren. Heute morgen notiert der Goldpreis in Sydney und Hongkong um die 435 $/oz-Marke um etwa 5 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien entwickelten sich weltweit uneinheitlich und deuten auf eine wenigstens vorübergehende Stabilisierung des Marktes hin. Der Silberpreis setzte die Talfahrt dagegen fort und brach um weitere 6 % auf nur noch 6,64 $/oz ein. Auch die Goldpreisentwicklung auf Eurobasis ist wenig erfreulich. Auf Eurobasis entfernt sich der Goldpreis weiter von der entscheidenden 11.300 Euro/kg-Marke und bestätigt den aktuellen Abwärtstrend des Gesamtmarktes (aktueller Preis 10.543 Euro, Vortag 10.615 Euro). Sollte die Marke von 11.300 Euro/kg überwunden werden, kann mit einer weltweiten Beschleunigung der Goldhausse gerechnet werden. Damit ist allerdings nach der Entwicklung in den letzten Tagen kurzfristig nicht zu rechnen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings in den letzten Tagen von über 8,00 $/oz auf unter 7,00 $/oz einbrach (aktueller Preis 6,64 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Wochen massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Mit den am Dienstag und Donnerstag (30.11.04 und 02.12.04) im New Yorker Handel zu beobachtenden Handelsverläufen, die auf massive lenkende Eingriffe in den Goldmarkt zu interpretieren sind, hat sich die Gefahr deutlich erhöht, (aktuelle Wahrscheinlichkeit 50:50), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Daß es hinter den Kulissen mächtig brodelt, verdeutlichen Hinweise auf einen "regen" Schriftverkehr der SPD-Bundestagsfraktion mit der Bundesbank, in dem auf Goldverkäufe gedrängt wird und Schlagzeilen, die von der Nachrichtenagentur Reuters plaziert werden, wie z.B. "Wirtschaftsweiser Bofinger: Bundesbank soll Gold verkaufen". Trotz solcher Schlagzeiten und der erneuten Veröffentlichung der Verkaufsabsichten der Zentralbank Frankreichs (der Verkauf von 250-300 t bis zum Jahresende scheint geplant zu sein, vgl. "Goldmarkt" Ausgabe 23/04) reagierte der Goldpreis allerdings noch nicht nach unten. Deutliche Abwärtsreaktionen sind jedoch bereits in den nächsten Tagen zu erwarten. Obwohl noch keine Veröffentlichungen gemacht wurden, verdichten sich die Hinweise darauf, daß die Zentralbanken derzeit massiv unter Druck gesetzt werden, die im Rahmen des verlängerten Washingtoner Agreements on Gold vereinbarten jährlichen Verkäufe von 600 t auszufüllen, was mittelfristig zu Rückschlägen beim Goldpreis führen könnte. Der langfristige Ausblick bleibt unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel konnte sich der xau-Goldminenindex nach den Einbrüchen der Vortage um 0,5% oder 0,4 auf 99,2 Punkte erholen. Bei den Standardwerten verbesserten sich Freeport 2,1%, Barrick 1,8% und Kinross 1,7%. Bei den kleineren Werten konnten sich Claude 8,1%, Miramar 5,2%, Novagold 5,1%, Rio Narcea 4,0% und Yamana 3,8% (Vortag +4,6%!) erholen. Thistle verloren 11,1%, Zaruma 6,3%, Hecla 2,5% und Queenstake 2,3%.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel leichter. DRD Gold verloren 2,4% und Anglogold 1,5%.

Die australischen Goldminenaktien entwickelten sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten gewannen St Barbara 6,9%, Dioro 4,4% und Oceana 2,5%. Croesus gaben um 5,3% sowie Equigold und Northern Gold jeweils 3,6% nach. Bei den Explorationswerten erholten sich Climax 9,5%, Nustar 5,5%, Midas 4,6% und Jackson 4,4%. Bei den Basismetallwerten verbesserten sich Western Areas 5,7% und Jubilee 2,2%.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die nordamerikanische Goldcorp macht ein freundliches Übernahmeangebot an die kanadische Wheaton River und bietet für 4 Wheaton River Aktien jeweils 1 Goldcorp Aktie.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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