Stromknappheit treibt Edelmetallpreise!
25.01.2008 | Robert Hartmann
Sehr geehrte Damen und Herren,Die Ereignisse der letzten Handelstage macht es notwendig, dass wir die Öffnungszeiten unseres Münchner Goldschalters temporär verkürzen. Neben den Kunden, die persönlich in unser Münchner Handelshaus kommen, betreiben wir noch einen Onlineshop. Die Ware kommt per versicherten Kurier zum Kunden. Durch den Zustrom von Schalterkunden kommen unsere Mitarbeiter in der Edelmetallkasse kaum mehr mit dem Versenden der Edelmetalle zu unseren Onlinekunden hinterher. Daher schließen wir unser Münchner Büro in der gesamten kommenden Woche bereits um 12:00 Uhr. Unsere Handelshäuser in Berlin, Wien und Zürich bleiben davon ausgenommen. Selbstverständlich sind wir per Onlineshop, Telefon, Fax und eMail weiterhin erreichbar. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis. Sobald sich die Orderlage wieder beruhigt hat, werden wir die Öffnungszeiten wieder verlängern.
Die Marktteilnehmer an den Finanzmärkten erlebten gestern erneut einen sehr volatilen Handelstag. An den Devisenmärkten, Aktienmärkten und Edelmetallmärkten stieg die Volatilität erneut an. So eröffnete der Goldpreis in Asien bei knapp über 890 US$ pro Feinunze und pendelte dort in einer noch recht überschaubaren Bandbreite. In Europa zogen die Edelmetalle dann spürbar an. Hauptgrund hierfür war die Erholung an den Börsen und die Aufwertung des Euros zum US-Dollar. Kurz nach der Eröffnung der New Yorker Futuresbörse sprang das gelbe Metall erneut nach oben und erreichte um 17:00 Uhr MEZ ein Hoch mit 910 US$. Nach kleineren Gewinnmitnahmen ging die Feinunze nahe den Höchstständen aus dem Handel. Der Goldpreis gegen Euro überwand die Marke von 20.000 Euro pro Kilogramm. Aktuelle kostet der Kilobarren 20.380 - so viel wie nie zuvor! Die Goldminenaktien haussierten. Der Goldminenindex HUI gewinnt über 5% und endet über der wichtigen Marke von 460 Punkten. Das Gold/Silber-Ratio steigt leicht auf 55,6 und das Gold/Öl-Ratio behauptet sich über 10. Das Dow Jones/Gold-Ratio sinkt dagegen leicht auf 13,4. Die Anzahl der Besuche auf unserer Webseite erreichte ebenfalls neue Höchstwerte. Das Silber fixierte in London auf einem neuen 28-Jahreshoch bei 16,35 US$ pro Feinunze.
Angesichts der extremen Bewegungen bei den Edelmetallen und den hohen Schwankungsbreiten verbieten sich derzeit kurzfristige Tradingpositionen. Unsere langfristigen Bestände zur Vermögenssicherung bleiben unangetastet in unseren Tresoren.
Die US-Notenbank hat vor ihrer überraschenden Zinssenkung in dieser Woche einem Fed-Vertreter zufolge nichts von dem milliardenschweren Betrugsfall bei der französischen Großbank Societe Generale gewusst. Bei ihrer am Montagabend kurzfristig anberaumten Videokonferenz hätten die Notenbanker den Eindruck gehabt, dass die Turbulenzen an den Finanzmärkten auf Sorgen um die Wirtschaft zurückzuführen seien, sagte der Fed-Vertreter. Dabei habe man sich jedoch nicht ausschließlich auf den Kurssturz an den Märkten am Montag konzentriert. Erst recht seien die Notenbanker nicht davon ausgegangen, dass die Volatilität auf eine einzelne Institution zurückzuführen sei. Wie es einem einzelnen Händler möglich ist, knapp 5 Mrd. Euro in einer Institution wie der Societe Generale zu verzocken, ist für uns völlig unverständlich. Wir halten Sie an dieser Stelle über die Entwicklungen bei der französischen Großbank auf dem Laufenden.
Die drei größten Goldproduzenten Südafrikas haben am Freitag ihre Produktion wegen Problemen bei der Stromversorgung gestoppt. Die südafrikanische Regierung bezeichnete die Krise bei der Elektrizitätserzeugung als einen nationalen Notstand. AngloGold Ashanti, Gold Fields und Harmony Gold Mining teilten mit, sie seien von dem südafrikanischen Stromkonzern Eskom informiert worden, dass das staatliche Unternehmen die Versorgung nicht garantieren könne.
Wir wünschen Ihnen ein erholsames Wochenende.
Das Team von pro aurum
© Robert Hartmann
