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Edelmetall- & Minenbericht vom 14.12.2004

14.12.2004  |  Martin Siegel
Der Goldpreis konnte im gestrigen New Yorker Handel von 436 auf 439 $/oz zulegen und zeigt erste Anzeichen dafür, daß die aktuelle Korrektur bereits beendet sein könnte. Bestätigt wird diese Tendenz durch die starke Entwicklung der Goldminenaktien, die sich teilweise kräftig erholen konnten. Unterstützt wird eine Erholung vor allem durch den Pessimismus einiger Goldexperten (z.B. Zitat: "Wichtig ist zur Zeit, dass Minenwerte massiv abgebaut werden..."), die derzeit eher auf einen steigenden Dollar und eine schwächere Goldpreisentwicklung setzen wobei das individuelle Publikum im Gold weiterhin völlig unterinvestiert bleibt und daher überhaupt nicht in größerem Umfang verkaufen kann. Sollte die Erholung des Dollars ausbleiben, ist mit einer relativ zügigen Wiederaufnahme der Goldhausse zu rechnen. Heute morgen notiert der Goldpreis in Sydney und Hongkong um die Marke von 439 $/oz um etwa 3 $/oz über dem Vortagesniveau. Erstaunlich ist die Entwicklung der Silberaktien, die teilweise haussierten (Silver Wheaton +8,8% und Hecla Mining +7,9%) obwohl der Silberpreis seine Erholung nur zögerlich fortsetzt. Auf Eurobasis stabilisiert sich der Goldpreis ebenfalls, befindet sich aber weit von der entscheidenden 11.300 Euro/kg-Marke entfernt (aktueller Preis 10.609 Euro, Vortag 10.561 Euro). Sollte die Marke von 11.300 Euro/kg überwunden werden, kann mit einer weltweiten Beschleunigung der Goldhausse gerechnet werden. Damit ist allerdings nach der Entwicklung in den letzten Tagen kurzfristig nicht zu rechnen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings in den letzten Tagen von über 8,00 $/oz auf unter 7,00 $/oz einbrach (aktueller Preis 6,81 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Wochen massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Nach der Stabilisierung des Goldpreises und der Goldminenaktien in den letzten Tagen hat sich die Gefahr wieder etwas verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 40:60), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Daß es hinter den Kulissen mächtig brodelt, verdeutlichen Hinweise auf einen "regen" Schriftverkehr der SPD- Bundestagsfraktion mit der Bundesbank, in dem auf Goldverkäufe gedrängt wird und Schlagzeilen, die von der Nachrichtenagentur Reuters plaziert werden, wie z.B. "Wirtschaftsweiser Bofinger: Bundesbank soll Gold verkaufen". Die Goldpreiseinbrüche der letzten Tage sind wahrscheinlich auf massive Abgaben der Zentralbank Frankreichs zurückzuführen (der Verkauf von 250-300 t bis zum Jahresende scheint durchgezogen zu werden, vgl. "Goldmarkt" Ausgabe 23/04). Erstaunlich ist dabei die Widerstandsfähigkeit des Marktes, die darauf hindeutet, daß sich Privatanleger durch die Verkaufsaktionen der Zentralbanken nicht zu Anschlußverkäufen hinreißen lassen. Obwohl noch keine Veröffentlichungen gemacht wurden, verdichten sich die Hinweise darauf, daß die Zentralbanken derzeit massiv unter Druck gesetzt werden, die im Rahmen des verlängerten Washingtoner Agreements on Gold vereinbarten jährlichen Verkäufe von 600 t auszufüllen, was mittelfristig zu weiteren Rückschlägen beim Goldpreis führen könnte. Der langfristige Ausblick bleibt unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel erholte sich der xau-Goldminenindex um 1,5% oder 1,5 auf 99,8 Punkte. Bei den Standardwerten stiegen Freeport 2,6%, Meridian 2,5% und Newmont 2,2%. Bei den kleineren Werten zogen Gabriel 13,2%, High River 9,4%, Claude 7,8%, Stillwater (Palladium und Platin) 5,3%, Queenstake 4,7% und Northern Orion 4,3% an. Rio Narcea gab als einziger Wert der Beobachtungslist um marginale 0,4% nach.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel uneinheitlich. Anglogold verbesserte sich um 1,0%. DRD Gold gab um 0,6% nach.

Die australischen Goldminenaktien entwickelten sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten gaben Oceana 4,7% und Dragon 3,9% nach. Newcrest stieg um 3,0%. Bei den Explorationswerten zogen Northern Gold 7,4%, Jackson 6,8% und Sipa 4,2% an. Midas brachen um 13,0% und Range um 8,1% ein. Bei den Basismetallwerten erholten sich Western Areas 10,7% und Cons Minerals 4,7%. Minara brach um 12,4% ein.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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