Kanadas Edelmetallzölle: Importe aus den USA sinken um 70%, Exporte um 9%
Kanada führte Vergeltungszölle auf US-Importe ein, darunter einen Aufschlag von 25% auf Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium. Damit sollten wichtige US-Sektoren getroffen werden, während der Schaden für kanadische Unternehmen minimiert werden sollte. Die Zölle traten Anfang März 2025 in Kraft. Die erste Liste umfasste schmuckbezogene Produkte und unverarbeitete oder halbfertige Formen von Edelmetallen, berichtet Kitco News. Eine nachfolgende Liste fügte Kategorien wie Massivgold und Platinartikel sowie Schrott für die Rückgewinnung hinzu. Obwohl offiziell nur "nicht monetäre" Edelmetalle betroffen waren, umfassten die weit gefassten Definitionen viele anlagebezogene Münzen und Sammlerstücke, was die Klassifizierung und Durchsetzung kompliziert machte.
Die unmittelbaren Auswirkungen auf den Handel waren beträchtlich: Die kanadischen Edelmetallexporte gingen im März bei Gold, Silber und Platinmetallen in Rohform um 8,9% zurück, während die Importe aus den USA um fast 70% einbrachen. Dies deute darauf hin, dass die Zölle den Zustrom von US-Edelmetallen nach Kanada, das ein wichtiger Transitpunkt für diese Rohstoffe auf dem Weg zu anderen Märkten ist, effektiv reduziert haben, heißt es.
Dennoch hatten die Zölle keine Auswirkungen auf den Umschlag von US-Edelmetallen, die Kanada auf dem Weg in andere Länder passieren. Grund dafür sei, dass die meisten Waren, die als vorübergehende Einfuhren oder im Rahmen von Zollbefreiungsprogrammen eingestuft werden, von der Zusatzsteuer befreit sind, sofern sie bestimmte Kriterien erfüllen.
Die kanadische Regierung betonte, dass die Maßnahmen nach ausführlichen Konsultationen mit den Beteiligten sorgfältig ausgearbeitet wurden, um einerseits die USA unter Druck zu setzen und andererseits die kanadische Industrie zu schützen. Programme wie "Duty Relief" und "Duty Drawback" ermöglichen es kanadischen Unternehmen, Waren zollfrei einzuführen, sofern sie für den Export bestimmt sind.
Luke Reimer, Sprecher der Canada Border Services Agency erklärte: "Diese Programme stehen für eine gezahlte oder zu zahlende Steuer in Höhe von 25% zur Verfügung, vorbehaltlich der Bestimmungen des Abkommens zwischen Kanada, den Vereinigten Staaten und Mexiko (CUSMA). Die Waren können unter bestimmten Voraussetzungen vollständig von der Steuer befreit werden, wenn die CUSMA-Kriterien erfüllt sind."
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