Erhält Gold den Status eines „kritischen Minerals“?

Ist Gold das nächste Metall, das auf die Liste der „kritischen Mineralien“ gesetzt wird? Gold ist nicht wie andere kritische Mineralien wie Seltene Erden, Lithium und Kupfer ein wesentlicher Bestandteil der modernen Fertigung, schreibt Reuters. Das Edelmetall scheint jedoch einen subtilen Wandel in der Sichtweise von Regierungen und Anlegern zu erfahren. Seit die Länder Anfang der 1970er Jahre vom Goldstandard abrückten, wurde Gold weitgehend als relativer Nischenbestandteil von Anlageportfolios und staatlichen Reserven betrachtet.

In gewisser Weise wurde die Rolle von Gold sowohl in den Portfolios der Zentralbanken als auch in den Anlageportfolios von Anleihen überholt, wobei US-Staatsanleihen die wichtigste dieser Anlagen wurden. Die Rückkehr von Donald Trump als Präsident der USA führt jedoch zu einer weltweiten Neubewertung der relativen Sicherheit von US-Vermögenswerten, der Unabhängigkeit der US-Notenbank und der wahrscheinlichen Verschlechterung der Haushaltslage der Vereinigten Staaten.

Nimmt man Trumps Angriffe auf die Rechtsstaatlichkeit in den Vereinigten Staaten und die wahrscheinlichen Auswirkungen seiner Handelspolitik auf die US- und die Weltwirtschaft hinzu, ist die Bühne für eine Neubewertung der Rolle von Gold bereitet. Das Edelmetall hat seit seinem Tiefststand von 2.536,71 Dollar je Unze am 14. November, also in den Tagen nach Trumps Sieg über seine Rivalin von der Demokratischen Partei, die ehemalige Vizepräsidentin Kamala Harris, um 32,3% zugelegt.

Ein weiterer Faktor, der für die positive Entwicklung von Gold spricht, ist die Entwicklung der Goldminenaktien. Die Aktienkurse großer Goldproduzenten sind weitaus schneller gestiegen als das Metall selbst. Dafür gibt es mehrere Gründe, darunter die Erwartung, dass die Aktionäre in Zukunft höhere Dividendenausschüttungen erhalten und dass die Unternehmen für ihre Kapitaldisziplin in den vergangenen Jahren belohnt werden.

Wenn Gold ein zentraler Bestandteil von Anlagestrategien wird, dürften die börsennotierten Bergbauunternehmen angesichts der Schwierigkeit, neue Projekte zu finden und zu entwickeln, und der langen Zeitspanne zwischen Exploration und Produktion an Attraktivität gewinnen.


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