Am Scheideweg

In meinem Artikel von letzter Woche habe ich mich auf Torsten Sløks hervorragenden Halbjahresausblick für Apollo Global Management bezogen. Unsere Ansichten stimmen im Großen und Ganzen (wenn auch nicht vollständig) überein, aber Torsten erklärt sie viel eloquenter und mit vielen seiner stets erhellenden Grafiken. Heute werde ich einige längere Zitate wiedergeben, die Ihnen hoffentlich helfen, sich ein Bild davon zu machen, wohin sich die Wirtschaft bewegt. Fangen wir gleich damit an.


Gegenwind für das Wachstum

Beginnen wir mit einem tieferen Blick auf Torstens "Gegenwind"-Grafik, die ich letzte Woche geteilt habe. Ich finde das Bild des Segelboots sehr aussagekräftig. Gegen den Wind zu segeln bedeutet langsameres Vorankommen und eine unbequeme Fahrt, aber es kann der einzige Weg sein, den Hafen zu erreichen. In ähnlicher Weise muss sich die Wirtschaft dem Gegenwind stellen, um voranzukommen. Wir haben nur die Wahl, mit ihnen umzugehen.




Hier sind einige von Torstens Kommentaren zu diesen Punkten. Zu den Zöllen:

"Sowohl kleine als auch große Unternehmen haben aufgrund der ganzen Verwirrung über erhebliche Auswirkungen auf ihre Gewinne berichtet. Am deutlichsten sehen wir das daran, dass die Zahl der Unternehmen, die Prognosen für die Zukunft abgegeben haben, stark zurückgegangen ist - ein Warnzeichen für das, was kommen wird, da die Unternehmen nicht mehr in der Lage sind, zu sagen, was sie für die Zukunft erwarten. [...]

Wir glauben nicht, dass die derzeitigen politischen Turbulenzen verschwinden werden. Dies ist keine politische Ansicht, sondern lediglich eine Ansicht, die zum Ausdruck bringt, dass die politische Unsicherheit erhöht ist und wahrscheinlich auch bleiben wird. Diese Einschätzung beruht auf unseren ständigen Konsultationen mit Marktteilnehmern und Unternehmensvorständen. [...]

Unter der Annahme, dass die Zölle vom 16. Juni dauerhaft in Kraft bleiben - es ist schon schwierig genug, diese Dinge zu modellieren, daher muss man Annahmen wie diese treffen - sieht das Labor das BIP-Wachstum bis 2025 um 0,6 Prozentpunkte niedriger und die Arbeitslosenquote bis zum Jahresende um 0,3 Prozentpunkte höher.“

Über Vergeltungsmaßnahmen im Handelskrieg:

"Während die Verringerung der Unentschiedenheit in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China Anlass zu Optimismus gibt, besteht in den kommenden Monaten weiterhin das Risiko von Vergeltungsmaßnahmen im Rahmen eines Handelskriegs. Es bleibt abzuwarten, welche Form das annehmen wird, aber denken Sie zum Beispiel an den Handel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten."




Zum Verbrauchervertrauen:

"Zwar meldete das Conference Board im Mai einen Anstieg des Verbrauchervertrauens, nachdem es fünf Monate in Folge gesunken war, doch laut einer Umfrage der University of Michigan ist es in den USA nach wie vor problematisch. [...] Die Zahl der Verbraucher, die sich Sorgen um den Verlust ihres Arbeitsplatzes machen, liegt auf einem Niveau, das normalerweise während einer Rezession zu beobachten ist."