Chinas heimliche Goldkäufe tragen zu Rekordrally bei
19.11.2025 | Redaktion
Die nicht gemeldeten Goldkäufe Chinas könnten weitaus höher sein als die offiziellen Zahlen vermuten lassen und möglicherweise das Zehnfache der veröffentlichten Zahlen übersteigen, berichtet die Business Times. Analysten der Société Générale schätzen demnach, dass die Goldkäufe Chinas im Jahr 2025 insgesamt bis zu 250 Tonnen erreichen könnten. Dies läge deutlich über den offiziellen Angaben von lediglich 25 Tonnen. Diese Kaufwelle sei Teil einer umfassenderen Strategie Chinas, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern – ein Prozess, der auch als "Entdollarisierung" bezeichnet wird.
Die offiziellen Zahlen der chinesischen Zentralbank waren in diesem Jahr mit 1,9 Tonnen im August, 1,9 Tonnen im Juli und 2,2 Tonnen im Juni minimal, was bei Händlern und Analysten zu Skepsis geführt hat. Da Zentralbanken weltweit in den letzten Jahren ihre Goldreserven deutlich erhöht haben, hat dies zu einem Anstieg des Goldpreises beigetragen. Allerdings werden immer weniger dieser Käufe dem Internationalen Währungsfonds gemeldet, was es für die Marktteilnehmer schwieriger macht, die Nachfrage einzuschätzen.
China, der weltweit größte Produzent und Verbraucher von Gold, gehört zu den Ländern, die am wenigsten Transparenz hinsichtlich ihrer Bestände zeigen. Händler greifen daher oft auf alternative Daten, wie etwa Goldbarrenlieferungen, zurück, um Chinas Käufe zu schätzen. Bruce Ikemizu, Direktor der Japan Bullion Market Association, glaubt, dass Chinas Goldreserven fast doppelt so hoch sein könnten wie die offiziellen Angaben von derzeit rund 2.000 Tonnen. Gleichzeitig werden Chinas Goldkäufe auch von anderen Einrichtungen wie dem Militär und dem Staatsfonds CIC getrieben, die ihre Bestände nicht immer offenlegen.
Die Undurchsichtigkeit des chinesischen Goldmarktes erschwert die Vorhersage von Preisbewegungen. Zum einen setzt die chinesische Zentralbank (PBOC) ihre Käufe stillschweigend fort, um Marktstörungen und mögliche politische Auswirkungen zu vermeiden. Aufgrund seiner Rolle als Absicherung gegen den US-Dollar ist Gold ein sensibler Vermögenswert für Schwellenländer. Einige Nationen lagern ihr Gold im Rahmen von Geschäften in chinesischer Währung sogar in chinesischen Tresoren.
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