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Goldmarkt deutlich freundlich

28.02.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis konnte am Freitag im New Yorker Handel von 432 auf 435 $/oz zulegen und notiert heute morgen im Handel in Sydney und Hongkong nochmals etwas höher in der Handelsspanne zwischen 436 und 437 $/oz um etwa 4 $/oz über dem Freitagsniveau. Der Goldpreisanstieg ist erneut fast vollständig auf den Rückgang des Dollars zurückzuführen. Dennoch kann eine leichte relative Stärke des Goldpreises zum Dollar in den letzten Tagen festgestellt werden, die sich in einem steigenden Goldpreis auf Eurobasis ausdrückt (aktueller Preis 10.587 Euro/kg, Vortag 10.552 Euro/kg). Die Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg spielt derzeit keine Rolle. Der Silberpreis kann sich parallel zum Goldpreis ebenfalls erholen. Insgesamt wird kurzfristig eine freundliche Entwicklung des Gesamtmarktes angezeigt.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der seine Bodenbildung um 6,60 $/oz abgeschlossen hat und deutlich über 7,00 $ /oz anziehen konnte (aktueller Preis 7,35 $/oz, Vortag 7,27 $/oz). Der Preise für Kupfer und Aluminium erreichen neue Höchststände. Der US-Kupferproduzent Phelps Dodge erreichte am Freitag ebenfalls ein neues Rekordhoch. Die Preise für Nickel, Zink und Blei entwickelten sich am Freitag im New Yorker Handel ebenfalls aufwärts und bestätigen nach wie vor die Entwicklung einer Hausse der Basismetallaktien, die in eine Unterstützung der Goldhausse in der 2. Jahreshälfte münden könnte. Massive Vermarktungsaktivitäten konnten im Basismetallbereich bereits in den letzten Monaten beobachtet werden (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich weltweit "gespielt" wird, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Mit dem erfolgreichen Test der 410 $/oz-Marke und dem aktuellen Anstieg über die 430 $/oz- Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang der letzten Wochen deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande auch zum Jahresbeginn 2005 als Verkäufer aufgetreten sind. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex konnte sich am Freitag um 0,4% oder 0,4 auf 98,9 Punkte erholen. Bei den Standardwerten verbesserte sich Freeport erneut um 1,6% (Vortag +1,6%). Placer Dome gab erneut um 2,8% nach (Vortag -6,2%). Bei den kleineren Werten konnten Northgate nach der Beendigung des Streiks um 12,9% und Richmont um 5,3% zulegen. Zaruma büßte 9,4% ein.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel nachgebend. DRD Gold gab nach den massiven und panikartigen Verkäufen des Vortags um weitere 13,5% nach (Vortag -25,5%).Nachdem DRD Gold keine Kapitalerhöhung durchgeführt hat, um die Verluste abzudecken, übersteigen jetzt die kurzfristigen Verbindlichkeiten den Cashbestand und gefährden die Existenz des Unternehmens. Gold Fields konnten um 2,6% und Harmony um 2,4% zulegen.

Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen nachgebend. Bei den Produzenten gaben Dominion 4,7%, Dioro 4,4%, Dragon 3,8%, Triako 3,5% und Kingsgate 2,6% nach. Bei den Explorationswerten verloren Sipa 7,7%, Range 7,1%, Metex 6,9% und De Grey 5,6%. Gegen den Trend konnten Tanami 7,1% und Midas 4,2% zulegen. Bei den Basismetallwerten verbesserten sich Perilya 10,9%, CBH um 5,4% und Portman um 5,1%.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die US-Gesellschaft Cleveland-Cliffs erhöht das Übernahmeangebot für die australische Portman von 3,40 auf 3,85 A$/Aktie und verlängert die Angebotsfrist vom 11. auf den 18.03.05. Bis zum 28.02.05 hatten nur 4,1% der Portman Aktionäre dem Angebot zugestimmt. Wir erwarten, daß die Übernahme erfolgreich verläuft und daß das Angebot an die Aktionäre der Portman eventuell nochmals erhöht wird. Da die Aktionäre der Portman in bar abgefunden werden, erwarten wir, daß ein erheblicher Teil der freiwerdenden Gelder in den wenigen verbliebenen australischen Basismetallwerten angelegt wird, so daß der gesamte Sektor nach oben getrieben werden könnte. Unsere Favoriten sind derzeit CBH Resources, Mincor, Perilya und Sally Malay.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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