Aktien freundlich - "Carry-Trades" stabil - Euro stabilisiert …
09.12.2008 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.2875 (07.20 Uhr), nachdem in den letzten 24 Stunden Höchstkurse im US-Handel bei 1.2966 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY aktuell auf 92.60. "Carry-Trades" zeigen sich stabil. EUR-JPY notiert bei 119.15 und EUR-CHF oszilliert bei 1.5580.
Gestern stand die deutsche Industrieproduktion per Oktober auf der Agenda. Im Monatsvergleich kam es zu einem Rückgang um 2,1%. Analysten hatten einen Rückgang um nur 1,5% unterstellt. Der Vormonatswert wurde von -3,6% auf -3,3% revidiert. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang per Oktober um 3,9% nach zuvor -1,9% per September. Vor dem Hintergrund markant rückläufiger Aufträge sind weitere nennenswerte Einbrüche in der Produktion vorprogrammiert. Der Chart belegt die markante Abschwächung in den vergangenen Monaten.
Laut der finalen Schätzung des BIP ergab sich in Japan im dritten Quartal eine Kontraktion um -0,5% (bisher -0,1%) im Quartalsvergleich nach -1,0% per 2. Quartal 2008. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 0,3% nach zuvor noch +0,6%. Wesentlicher Hintergrund für die Revision waren stärker als zunächst unterstellte Rückgänge bei den Investitionen. Hier kam es zu einem Einbruch um 2,0% (zuvor -1,7%) im Quartalsvergleich. Damit ergibt sich laut technischer Definition ein klares Urteil, dass Japan sich in einer Rezession befindet.
Heute steht der deutsche ZEW-Index per Dezember auf der Agenda. Analysten erwarten einen leichten Rückgang von 53,5 auf -55,0 Punkte. Nach dem fulminanten Anstieg des Vormonats von -63,0 auf -53,5 Punkte ist hinsichtlich der zunehmenden Rezessionslage in den industrialisierten Ländern verstärkter Optimismus trotz gesunkener Energiepreise und aggressiver Zinsreduktionen der Zentralbanken wenig wahrscheinlich.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das unverändert den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.2540 -70 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
Gestern stand die deutsche Industrieproduktion per Oktober auf der Agenda. Im Monatsvergleich kam es zu einem Rückgang um 2,1%. Analysten hatten einen Rückgang um nur 1,5% unterstellt. Der Vormonatswert wurde von -3,6% auf -3,3% revidiert. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang per Oktober um 3,9% nach zuvor -1,9% per September. Vor dem Hintergrund markant rückläufiger Aufträge sind weitere nennenswerte Einbrüche in der Produktion vorprogrammiert. Der Chart belegt die markante Abschwächung in den vergangenen Monaten.
Laut der finalen Schätzung des BIP ergab sich in Japan im dritten Quartal eine Kontraktion um -0,5% (bisher -0,1%) im Quartalsvergleich nach -1,0% per 2. Quartal 2008. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 0,3% nach zuvor noch +0,6%. Wesentlicher Hintergrund für die Revision waren stärker als zunächst unterstellte Rückgänge bei den Investitionen. Hier kam es zu einem Einbruch um 2,0% (zuvor -1,7%) im Quartalsvergleich. Damit ergibt sich laut technischer Definition ein klares Urteil, dass Japan sich in einer Rezession befindet.
Heute steht der deutsche ZEW-Index per Dezember auf der Agenda. Analysten erwarten einen leichten Rückgang von 53,5 auf -55,0 Punkte. Nach dem fulminanten Anstieg des Vormonats von -63,0 auf -53,5 Punkte ist hinsichtlich der zunehmenden Rezessionslage in den industrialisierten Ländern verstärkter Optimismus trotz gesunkener Energiepreise und aggressiver Zinsreduktionen der Zentralbanken wenig wahrscheinlich.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das unverändert den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.2540 -70 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
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