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Goldpreis - Entscheidung in dieser Woche, Analyse: Newmont

25.07.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis fiel am Freitag im New Yorker Handel leicht von 425 auf 424 $/oz zurück und notiert heute morgen im Handel in Sydney und Hongkong um die Marke von 424 $/oz um etwa 2 $/oz unter dem Freitagsniveau. Wegen des deutlich festeren Dollars konnte der Goldpreis auf Eurobasis erneut zulegen unt notiert jetzt exakt an der entscheidenden Marke von 11.300 Euro/kg (aktueller Preis 11.351 Euro/kg, Vortag 11.257 Euro/kg). Sollte der Goldpreis die Marke von 11.300 Euro/kg erneut überwinden können, dürfte sich auf Dollarbasis die Entwicklung einer zweiten Bärenfalle herausbilden, was extrem positiv für die Entwicklung bis zum Jahresende zu werten wäre. Die Entscheidung über diese Entwicklung wird in dieser Woche fallen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der seit einigen Tagen stabil über der 7,00 $/oz-Marke notiert (aktueller Preis 7,10 $/oz, Vortag 7,12 $/oz). Trotz der kurzfristig negativen Aussichten bleibt ein Anstieg des Goldpreises auf über 500 $/oz ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit der charttechnisch unentschiedenen Situation bleibt unentschieden (aktuelle Wahrscheinlichkeit 50:50), ob der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 425 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Die Chance, daß sich eine zweite Bärenfalle herausbildet, hat sich weiter erhöht.

Von den Zentralbanken gibt es derzeit keine Hinweise auf Eingriffe am Goldmarkt. Der Kursverlauf der letzten Tage, vor allem im New Yorker Handel, deutet jedoch darauf hin, daß die Zentralbanken Eingriffe am Goldmarkt unterstützt haben.

Mit der sinkenden Minenproduktion, der steigenden Nachfrage in China und Indien und dem kontinuierlichen Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex verbesserte sich leicht um 0,2% oder 0,2 auf 93,2 Punkte. Bei den Standardwerten konnte Goldcorp um 1,4% zulegen. Kinross fiel 2,7% zurück. Bei den kleineren Werten befestigten sich Cumberland 3,1% und Gabriel 3,0%. Queenstake büßte 3,5% ein.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel sehr ruhig mit Veränderungen bis zu 0,5%.

Die australischen Goldwerte entwickelten sich heute morgen freundlich. Bei den Produzenten gewannen Emperor 13,3%, St Barbara 9,1%, Troy 4,7% und Newcrest 4,1%. Bei den Explorationswerten konnten Jackson 11,5%, International Gold 8,8%, Westonia 6,7% und Tanami 5,1% zulegen. Bei den Basismetallwerten zogen Herald 11,7% und Sally Malay 3,6% an.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Newcrest veröffentlicht ihren Quartalsbericht. Der Aktienkurs kann um 4,1% zulegen.


Analyse

25.07.05 Newmont (NA, Kurs 38,43 $, MKP 22.791 Mio A$) meldet für das Märzquartal einen Rückgang der Goldverkäufe (Goldproduktionszahlen werden traditionell nicht veröffentlicht) um 13,9 % auf 1,55 Mio oz, was einer Jahresrate von 6,2 Mio oz entspricht und unter der angestrebten Jahresrate von 6,6 bis 6,8 Mio oz liegt. Newmont erwartet, daß die Prognose mit einer höheren Produktion im 2. Halbjahr 2005 noch erfüllt werden kann. Im Geschäftsjahr 2004 erreichte Newmont noch Goldverkäufe in Höhe von 7,0 Mio oz. Bei Nettoproduktionskosten von 239 $/oz und einem Verkaufspreis von 425 $/oz fiel die Bruttogewinnspanne von 210 auf 186 $/oz zurück. Der operative Gewinn erreichte 174,7 Mio A$, was einem aktuellen KGV von 32,6 entspricht. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 6,8 Mio oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 13,4 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 23,3 Jahre. Die Dividendenrendite beläuft sich auf 0,4 %. Newmont konnte die Verpflichtungen aus Vorwärtsverkäufen zum 31.12.04 auf 2,6 Mio oz reduzieren, was einen Produktionszeitraum von 0,4 Jahren abdeckt. Die unrealisierten Verluste lagen am 31.12.04 bei marginalen 11,6 Mio A$. Am 31.03.05 (31.12.04) stand einem Cashbestand von 2,9 Mrd $ (2,0 Mrd A$) eine gesamte Kreditbelastung von 7,3 Mrd A$ (6,3 Mrd A$) gegenüber. Dabei bilanziert Newmont einen Goodwill von 4,0 Mrd A$ (4,0 Mrd A$), der vor allem aus den Übernahmen resultiert und längerfristig abgeschrieben werden muß. Beurteilung: Newmont präsentiert sich mit einem KGV von 36,2 als relativ teuer bewerteter Weltmarktführer. Enttäuschend ist die niedrige Dividendenrendite von 0,4 %. Problematisch sind die rückläufige Produktion, die hohe Kreditbelastung und der bilanzierte Goodwill in Höhe von 4,0 Mrd A$. Wir erwarten weiterhin nur eine unterdurchschnittliche Aktienkursentwicklung. Empfehlung: Über 30,00 $ verkaufen, aktueller Kurs 38,43 $, Rückkauf unter 22,00 $. Newmont wird an mehreren deutschen Börsen gehandelt (vgl. Verkaufsempfehlung vom 13.04.05 zu 41,81 $).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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