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China immer noch im Goldrausch

28.12.2011  |  GoldMoney
Die Gold und Silberkurse fielen leicht, nachdem bekannt wurde, dass China hart gegen den nationalen Goldhandel vorgeht.

Reuters zufolge haben chinesische Aufsichtsbehörden verlauten lassen, die Shanghai Gold Exchange und die Shanghai Futures Exchange würden ausreichen, um die Investorennachfrage nach physischem Gold und Gold-Terminkontrakten zu decken. Die Chinesische Volksbank, das Ministerium für Öffentliche Sicherheit und chinesische Aufsichtsbehörden ließen Folgendes mitteilen:

"Kommunalbehörden, Institutionen oder Privatpersonen ist die Gründung von Goldbörsen untersagt." Das harte Vorgehen wird mit dem laxen Management der Börsen sowie eigentlicher Rechtwidrigkeit begründet.

Aus China kamen allerdings auch positive Nachrichten für das gelbe Metall. Vor allem eine sticht hervor: Nach Berichten der China Daily werden die Aussagen eines leitenden Direktors der chinesischen Zentralbank als Aufforderung an die chinesische Regierung gewertet, sie solle zur Diversifizierung der chinesischen Devisenreserven mehr Gold zu erwerben und somit die Menge der in US-Dollar und Euro lautenden Anlagen verringern.

Aktuell besteht das Vermögen der Chinesischen Volksbank zu einem Drittel aus US-Staatsanleihen und zu ca. 20% aus europäischen Anlagen. Den jüngsten Angaben des World Gold Council zufolge, besitzt die Zentralbank zudem 1.054 Tonnen Gold.

Zhang Jianhua, Direktor des an die Chinesische Volksbank angegliederten Forschungsinstituts, wird folgendermaßen zitiert: "Die chinesische Regierung sollte sich nicht nur vor dem importierten Risiko, verursacht durch weltweit steigende Inflation, in Acht nehmen, sie sollte auch ihr Devisenreserven-Portfolio optimieren und mehr Gold-Anlagen kaufen, wenn die Goldpreisschwankungen günstig dafür sind. […]

Aktuell gibt es keine sicheren Anlagen. Zur Absicherung gegen Risiken bleibt nur noch die physische Währung - Gold." Dieser Meldung gingen Berichte voraus, China und Japan beabsichtigten, im gegenseitigen Handel stärker auf die eigenen Landeswährungen (Yen-Yuan) zurückzugreifen.

Diese Maßnahme ziele darauf ab, die Währungsrisiken sowie die Handelskosten allgemein zu senken. Japan werde zudem versuchen, ab nächstem Jahr chinesische Anleihen zu kaufen. Derzeit werden rund 60% der Handelsaktivitäten zwischen beiden Nationen in US-Dollar abgewickelt.

Wie es in der China Daily hieß, stehe die kommunistische Regierung des Landes allerdings vor einem Dilemma. Obwohl der Bergbau in China die Goldreserven der Chinesischen Volksbank pro Jahr um etwa 300 Tonnen steigen ließe, ginge das der chinesischen Regierung immer noch zu langsam. Die 1.054 Tonnen Gold, die China aktuell hält, machen nur 1,8% aller Devisenreserven des Landes aus.

Zum Vergleich: Die offiziellen Goldreserven der USA liegen (angeblich) bei 8.133 Tonnen, was 76,6% der US-Auslandsreserven entspricht. Deutschlands 3.396 Tonnen entsprechen 73,7% der deutschen Devisenreserven.

Die Chinesen können nicht am offenen Markt kaufen, weil der Preis schlagartig steigen würden, was zudem mit einem Wertverfall des Dollars und der US-Staatsanleihen hand in Hand gehen würde - die chinesische Regierung würde ein Eigentor schießen. Solange China jedoch zur Steigerung der eigenen Goldreserven auf die inländische Goldproduktion vertraut, bleibt es dem Risiko sinkender Bergbauerträge sowie allen bestehenden Währungsrisiken ausgesetzt.

Das Risiko ist vor allem für die Dollar-Reserven Chinas relevant, da die Obama-Administration schon verlauten ließ, man wolle die US-Exporte von 2010 bis 2015 verdoppeln. Das kann aber nur durch eine drastische Entwertung des Dollar geschehen, worunter natürlich auch die chinesische Zentralbank aufgrund der hohen Dollar-Bestände zu leiden hätte.

Diese drastische Entwertung des Dollar bedeutet natürlich auch steigende Edelmetallpreise.


© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de



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