Daten der Eurozone stechen positiv hervor! - Wenige Worte zur Fed!
02.09.2015 | Folker Hellmeyer
- Seite 3 -
Der von RBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Sektor Produktion sank per August von zuvor 50,8 auf 49,4 Punkte. Damit markierte der Index den schwächsten Wert seit Mai diesen Jahres.Ergo ist der Ausblick wenig erbaulich und schließt eine Fortsetzung der Rezession nicht aus. Welche Folgen hat das für die Konjunktur Nordamerikas? Wie verträglich ist eine Zinswende der Federal Reserve vor diesem Hintergund?
Kommen wir zu dem Schwergewicht der "Five Eyes". USA
Einmal mehr heisst es hier "Licht und Schatten". Beginnen wir mit dem "Licht". Die Bauausgaben stiegen in den USA per Berichtsmonat Juli um 0,7% (Prognose 0,6%) nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,1%). Das nominale Niveau auf USD-Basis (nicht inflationsbereinigt) liegt damit wieder auf dem Stand Mitte 2008 (Rückgangphase) oder Frühjahr 2005 (Anstiegphase).
Der unerwartete Rückgang des stark beachteten ISM-Index für den Sektor Produktion wirft nachhaltige Fragen bezüglich der Aussichten dieses Sektors auf. Der Index sank von zuvor 52,7 auf 51,1 Punkte (Prognose 52,6). Damit markierte dieser Index den tiefsten Stand seit Mai 2013!
Das gilt insbesondere auch bezüglich der Tatsache, dass die Lager voll sind. Der Chart der Auftragseingänge sendet Warnsignale.
Der Blick auf den Auftragseingang, der im Zusammenhang mit dem US-Export steht, verdeutlicht, dass der feste USD einen konjunkturellen Preis für die US-Wirtschaft und damit für die US-Gesellschaft hat. Was bedeutet das für die Umsetzung der Zinswende und die mögliche Amplitude?
Wir reden in diesem Sektor von Lohnniveaus, die es auch ermöglichen, eine Familie zu ernähren. Ergo ist dieser Wirtschaftssektor für die innere Stabilität der US-Wirtschaft von hervorgehobener Bedeutung. Der Index für den Dienstleistungssektor in Texas sank per August von zuvor 7,9 auf 2,1 Punkte. Auch hier zeigt der Chart das schwache Expansionsklima im Vergleich zu den Jahren bis 2011.
Intern diskutieren die Kolleginnen und Kollegen den Begriff Marktineffizienz, der noch nicht an den Universitäten gelehrt wird. Dort ist man noch politisch korrekt und lehrt die Markteffizienztheorie. Sollten Märkte nicht die in der Zukunft liegenden Chancen und Risiken sachlich abbilden?
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1000 - 1.1400 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.