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DAX mit Horrorwoche?

30.06.2017  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1435 (08.11 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1388 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.95. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.00. EUR-CHF oszilliert bei 1.0944.

Es ist schon paradox, wenn man sich auf die Datenlage beschränkt und im Gegenzug den Einbruch an der Wertpapierbörse DAX verfolgt. Auch Gestern zeigten Daten aus Europa wieder, dass es voran geht. Nach jahrelangen Negativschlagzeilen kommen inzwischen täglch positive Meldungen aus der Euro-Zone. Gestern zeigte sich, dass die Erholung sich im Geschäftsklima spiegelt. Die Stimmungslage in der Währungsgemeinschaft ist auf dem höchsten Stand seit 2007 angekommen!

In Punkten ausgedrückt stieg der Index um unerwartete 1,9 Zähler auf 111,1 Punkte. Experten sahen nach den Anstiegen der letzten Monate den Wert nur leicht im Plus bei 109,4 Punkte. Der letzte Höchststand datiert auf den April, hier wurde ein Stand von 110,7 ausgewiesen. Beeindruckend dabei ist der Umstand, dass sämtliche Subindizes zulegten und aus fast allen Ländern der Gemeinschaft positive Entwicklungen signalisiert wurden.

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© Moody´s economy.com


Trotzdem gab es für Verkäufer kein Halten und der deutsche Leitindex sank um knackige 230 Punkte nahe unserem roten Bereich bei 12.390 Punkten. Fundamental gesehen stehen die Zeichen auf grün auch wenn die USA ein nicht unerhebliches Risiko für die Weltwirtschaft darstellen. Aber auch hier wurden keine neuen Signale der Schwäche gesendet, sondern die Daten leicht positiv revidiert.

Das US-BIP für das zurückliegende erste Quartal wurde von 1,2% auf 1,4% in der annualisierten Betrachtung revidiert. Auch in der neuesten Fassung bleibt der Abschwung gegenüber dem Vorquartal, das mit 2,1% noch deutlich stärker ausfiel, markant. Der Wachstumsclip von 5,0% im dritten 2016 kann hiermit endgültig als Expot bezeichnet werden.

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© Moody´s economy.com


Nein, es ist immer noch der Draghi- und EZB Veröffentlichung zuzuschreiben (s. Report Gestern), dass sich die Märkte neu einsortieren. Die 10-Jahres-Bundrendite läuft inzwischen an die 0,50%-Marke heran, was Renditen im Jahresverlauf von 0,80-1,00% aus unserem Jahresausblick wieder in nähere Distanz rückt. Charttechnisch ist das Bild im DAX angeknackst. Der Euro markierte ein neues Jahreshoch und bietet in diesem Jahr ebenfalls Chancen auf die von uns prognostizierten 1,18-1,20 im späteren Verlauf.

Chinas Wachstumsclip wird unterfüttert von einem unerwartet zugelegten offiziellen Einkaufsmanagerindex, der mit 51,7 Punkten das zweithöchste Niveau seit drei Monaten markiert. Der Anstieg ist sowohl einer anziehenden Nachfrage aus dem In- und Ausland zuzuschreiben. Die Geschäftsaussichten liegen jetzt auf dem höchsten Niveau seit Ende 2016.

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© Moody´s economy.com


Fazit: Die globale Konjunktur bleibt auf Kurs, die USA bleiben ein Risikofaktor, die Wertpapier- und Rentenmärkte suchen neuen Halt. Auch die heute auf dem Plan stehenden Verbraucherpreise haben an Gewicht verloren, seitdem Draghi sagte, die Zentralbank werde durch sie hindurch sehen. Die Zeichen stehen auf Tapering. Nur das wie und wann ist noch offen. Offene Punkte, die sich die Märkte bald stellen werden und die Bewegung bremsen sollten.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1100-1.1130 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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