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Wochenanalyse 37. KW

14.09.2004  |  Mirko Schmidt
Die Internetseite von pro aurum wird ab Anfang Oktober in einem neuen Layout erscheinen. Das Format der Analysen wird sich maßgeblich verändern. Da die Vorbereitungen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, bitten wir Sie für die etwas verkürzten Analysen um Ihr Verständnis.


Rückblick

Zu Beginn der Woche verlief der Handel in einer engen Bandbreite zwischen 400 und 403 US-Dollar je Feinunze. Grund der geringen Handelsaktivitäten war der Unabhängigkeits-feiertag in den USA. Nach der Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan vor dem Haushaltsausschuß des Repräsentantenhauses am Mittwoch kam es zu keinen größeren Bewegungen. Seine Hauptsaussage war: "Die US-Wirtschaft ist wieder in der Spur".

Bei dem gelben Metall führte dies zu Abgaben. Und als dann noch die psychologisch wichtige 400er Marke unterschritten wurde beschleunigte sich der Abwärtstrend. Der Goldpreis konnte sich erst zum Ende der vergangenen Woche über der 400,- US-Dollar Marke behaupten. Hintergrund war eine deutliche Aussage von Janet Yellen, Präsidentin der Federal Reserve Bank (FED) von San Francisco. Sie vertritt eindeutig die Meinung, dass der Wert des US-Dollar mittelfristig weiter fallen wird, um den Fehlbetrag im US-Außenhandel zu relativieren. Wörtlich sagte sie: "Wir haben enorme Leistungsbilanzdefizite." Auf lange Sicht wird sich dieser Trend noch verstärken, wenn der Dollar im Verhältnis zu anderen Währungen etwa da bleibt, wo er jetzt ist. Unter Bezugnahme auf die damit verbundene Kreditaufnahme im Ausland warnte sie, dass die eskalierende Außenverschuldung auf Dauer nicht tragfähig seien. Am Donnerstagabend wurden dann die Zahlen veröffentlicht. Zwar war das Außenhandelsdefizit der USA mit 50,1 Mrd. US-Dollar(!) geringer als im Vormonat, aber dennoch das zweithöchste jemals verzeichnete Defizit. Der Euro bekam dadurch Auftrieb und erreichte Kurse, knapp unter 1,23 Dollar.

Der Goldpreis gegen Euro gerechnet hat sich somit kaum verändert. Denn der Kursgewinn der Feinunze in US-Dollar wurde aufgrund des niedrigeren US-Dollars relativiert.

Unsere Kunden investierten sich hauptsächlich in Krüger Rand Goldmünzen (1/1 Unze), die bei unserer Sonderaktion 3 Euro je Stück günstiger angeboten wurde. Gold in Einheiten zu 100 und 250 Gramm der Marken Degussa und Heraeus waren bei den Barren Umsatz-spitzenreiter. Die Relation zwischen Verkäufen zu Ankäufen lag bei uns im Hause bei 4:1.


Ausblick

Auch in den kommenden Tagen dürften Konjunkturdaten wie z. B. die US-Leistungsbilanz den Kurs der US-Valuta und des Goldes bestimmen. Viele Analysten erwarten, dass die Inflation wegen der höheren Energiekosten zunimmt. Dies bedeutet, dass Verbrauchern durch die Verteuerung Kaufkraft entzogen wird. Die Gefahr sehen wir in der "Inflationierung" der Weltwährungen, wie sie derzeit schon öffentlich propagiert wird (u.a. Aussagen von Janet Yellen, siehe oben). Durch solche Maßnahmen sehen die „Verantwortlichen“ eine Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit und die ausufernde Rekordverschuldung noch etwas über die Zeit zu retten, bevor ein Finanzsystem aus den „Fugen“ läuft. Dieses Szenario mündet letztendlich in einer Inflation, deren Auswirkungen wir teilweise schon jetzt im Portmonee spüren. Rohstoffe werden in dieser Zeit eine Renaissance erfahren, waren sie doch historisch betrachtet immer ein nachhaltiges Investment zum Vermögensaufbau und Vermögenssicherung. Auch die anhaltende Diskussion um die Überlebensfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland hat die Kapitalanlage in physischen Edelmetallen positiv beeinflusst.


Charttechnik

Beim Goldpreis gegen Euro bleibt unsere Einschätzung unverändert: Langfristig orientierten Anlegern empfehlen wir, die Zukäufe an kursschwachen Tagen unter 10.800 Euro per Kilogramm zu beginnen. Behalten Sie aber unbedingt die Marke von ca. 11.300 Euro im Auge. Sollte der Goldpreis darüber steigen, bedeutet das einen Ausbruch aus einer Seitwärtsbewegung, die sich über 10 Jahre hinstreckte. Für diesem Fall hinterlassen wir bei pro aurum rund um die Uhr eine Kauforder größeren Ausmaßes.



Silber

Das Silber fiel von 6,55 US-Dollar je Feinunze fasst wie ein "Stein" durch mehrere Unterstützungslinien. Ursache war die Auflösung von Longpositionen bei spekulativ orientierten Fonds. Diese stellten sich massiv auf die Verkäuferseite, nachdem der Chartpunkt bei 6,42 US-Dollar je Unze nach unten durchbrochen wurde. Erst bei Notierungen zwischen 6,10 und 6,06 US-Dollar fand das "weiße" Edelmetall wider halt.
Das Ordervolumen bei unseren Kunden steigerte sich trotz des Kursrückgangs zu einer beachtlichen Größenordnung. Hier wurde konsequent jeder Kursrückgang gegen Euro genutzt um sich in Silber zu investieren bzw. die Position auszubauen. Favorisiert waren hierbei 1 Kg und 5 Kilogramm Barren.
Wir haben uns zum Ende des Berichtszeitraumes neu positioniert. Nach dem drastischen Rückgang rechnen wir mit einer Kurskorrektur. Dabei kaufen wir uns nach folgenden Schema in den Markt ein: Die erste Hälfte unseres Investments wurde bei einem Unzenpreis von 6,15 US-Dollar ausgeführt. Die zweite Tranche möchten wir bei 6,05 USD je Silberunze erwerben. Zur Sicherung unserer Position platzieren wir bei 5,95 US-Dollar je Feinunze eine Stopp-Order.



Platin und Palladium

Das Palladium bewegte sich schon wie in den Vorwochen zwischen 210 und 220 US-Dollar je Feinunze. Kunden platzierten bei uns Orders für 500 Gramm Barren. Der Kurs hierfür lag im Mittel bei 2.950,-- Euro + 16% MwSt. Platin notierte zwischen 827 und 854 US-Dollar je Feinunze.


© Mirko Schmidt
pro aurum GmbH & Co. KG, Grillparzerstraße 46, 81675 München


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Mit dieser Veröffentlichung wird weder ein Angebot zum Kauf oder Verkauf eines Kapitalanlagemediums unterbreitet. Die von pro aurum in diesen Studien gegebenen Informationen beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, jedoch keiner neutralen Prüfung unterzogen haben. pro aurum übernimmt keine Gewähr und keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen. Die in dieser Analyse vertretenen Meinungen stellen ausschließlich die Auffassung der Research-Abteilung der Firma pro aurum dar und können sich jederzeit ändern. Solche Meinungsänderungen müssen nicht publiziert werden.


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