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Blick auf die Kapitalmarktwoche – China PMI-Daten – Argentinien erhält IWF-Kredite

31.07.2023  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1012 (06:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1009 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 141,72. In der Folge notiert EUR-JPY bei 156,07. EUR-CHF oszilliert bei 0,95966.


Blick auf die Kapitalmarktwoche

Nach einem positiven Wochenausklang starteten die Märkte in Asien zu größten Teilen mit Kursgewinnen. Von 26 großen asiatischen Indizes standen am frühen Morgen 22 im Plus.

Insbesondere chinesische Aktien gewannen in der Hoffnung auf weitere staatlichen Unterstützung. Durch ihre Bewegung gewann auch der MSCI Emerging Marktes Index mehr als 1% hinzu und erreichte die höchsten Niveaus seit Januar diesen Jahres. Nachdem die Bank of Japan am Freitag erklärt hatte, dass sie einen Anstieg der Renditen über eine Obergrenze von 0,5% zulassen werde, musste sie bereits heute erklären, dass sie außerplanmäßige Anleihekäufe tätigen werde, um die selbst ausgelöste Verkaufslawine einzudämmen.

An zu veröffentlichen Daten werden in dieser Woche besonders relevant sowohl der S&P Global Manufacturing Einkaufsmanagerindex für Juli als auch der ISM Manucturing Index. Am Mittwoch stehen in den USA die ADP Employment Chance Daten und Initial Jobless Claims an. Für Europa werden am Dienstag Einkaufsmanagerindizes, unter anderem für Deutschland, Frankreich und Spanien, veröffentlicht. Ebenso stehen zahlreiche Inflationsdaten in dieser Woche an.


China Einkaufsmanagerindizes: viel Schatten und etwas Licht

Das chinesische Wirtschaftswachstum hat im Juli weiter an Momentum verloren. Der Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe, der die Aktivitäten im Dienstleistungs- und Bausektor misst, fiel von 53,2 auf 51,5 zurück und blieb damit hinter den Erwartungen von 53,0 Punkten. Ein sich auf den Dienstleistungssektor konzentrierender Teilindex sank von 52,8 auf 51,5 Punkte. Der Index für das verarbeitende Gewerbe überraschte hingegen positiv, indem er von 49,0 Punkten auf 49,3 stieg und damit die Erwartungen der Analysten übertraf, die bei 48,9 Punkten lagen.

An den Kapitalmärkten wurden die Zahlen in der Hinsicht begeistert aufgenommen, dass die Anleger in der Erstreaktion auf weitere deutliche Maßnahmen der Regierung spekulieren. Der Hang Seng Index stieg zunächst über 3%, konnte diese deutlichen Gewinne aber nicht halten und lag vor dem Handelsbeginn in Europa noch 1% im Plus.

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Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung.


Kommentar: Die Spekulation der Anleger hat eine deutliche Basis. Alle Signale, die wir aus China in den letzten Wochen erhalten haben, deuten auf weitere Maßnahmen der Regierung hin. Hierzu sollten weitere Zinssenkungen ebenso gehören wie fiskalseitiger Stimulus. Die Ampel steht somit für den fundamental günstigen Aktienmarkt auf "Grün". Die Gefahr, dass politische Risiken insbesondere aus dem Konflikt mit den USA schlagend werden, bleibt aber hoch. Insbesondere im Vorwahlkampf der Amerikaner mag es passieren, dass die Regierung aus innenpolitischen Gründen Stärke gegenüber China zeigen will.


Argentinien erhält dieses Jahr bis zu 10,8 Milliarden USD an Krediten vom IWF

Nach Bloomberg Berichten wird der Internationale Währungsfonds Argentinien im Laufe des Jahres bis zu 10,8 Milliarden Dollar an Krediten gewähren. Dabei handelt es sich um eine Refinanzierungsvereinbarung, mit der das notorisch überschuldete Land in der Zeit von den Präsidentschaftswahlen unterstützt wird.

Einen Großteil des Geldes, 7,5 Milliarden, wird Argentinien im August erhalten, jedoch nicht vor den Vorwahlen, die am 13. August angehalten werden. Damit erhält das Land frühzeitig Gelder des IWF, obwohl es die Bedingungen für regelmäßige Auszahlungen nicht erfüllt hat. Argentinien soll im Gegenzug mit der Bildung von Nettoreserven beginnen, eine Maßnahme, der das Land schon in der Vergangenheit zugestimmt hat, an die sich aber nicht gehalten wurde.

Kommentar: Das Spiel, das wir an dieser Stelle sehen, wiederholt sich nicht zum ersten Mal. Die zuvor vereinbarten Kreditbedingungen werden durch die argentinische Seite, weniger als Vertrag, denn als Richtlinie verstanden.

Während der IWF mit der vorgezogenen Prolongation seiner Aufgabe nachkommt, die Stabilität das Finanzsystems und damit auch die von angeschlagenen Regionen zu stärken, heißt es für Anleger: Finger weg! Andere Regionen weisen ein erheblich besseres Chance-/ Risikoprofil auf.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1,0820 – 1,0850 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg und einen guten Start in den Tag


© Christian Buntrock
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