Goldman Sachs: Währungsabsicherungen werden Dollar-Niedergang beschleunigen
27.06.2025 | Redaktion
Nach Einschätzung von Richard Chambers, dem weltweiten Leiter des Repo-Handels bei der Goldman Sachs Group, dürfte der Dollar seinen schlechtesten Jahresstart weiter fortsetzen, da ausländische Anleger ihre Währungsabsicherungen verstärken, berichtet Yahoo Finance. Der Bloomberg-Dollar-Index ist in diesem Jahr um mehr als 8% gefallen und hat damit den schlechtesten Start in ein Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen hingelegt, da die unberechenbare Politik von Präsident Donald Trump die globalen Märkte aufgewühlt und das Vertrauen der Anleger erschüttert hat."Angesichts der erhöhten Volatilität rechnen wir mit höheren Devisenabsicherungsquoten", meinte Chambers, der bei der Bank auch Co-Leiter des Short Macro Trading ist, auf einer Veranstaltung der International Swaps and Derivatives Association in New York. "Das Thema eines schwächeren Dollar, das Thema höherer Devisenabsicherungsquoten, das Thema zukünftiger Käufe von Staatsanleihen in Form von Devisenabsicherungen wird unserer Meinung nach viel alltäglicher werden, als es vielleicht noch vor 12 Monaten der Fall war."
Bislang gibt es nur wenige Anzeichen dafür, dass sich ausländische Anleger massenhaft vom US-Anleihemarkt zurückziehen. Chambers meinte jedoch, dass er für die Zukunft eine geringere Auslandsnachfrage erwartet. Das liegt daran, dass europäische Anleger sich möglicherweise für einen Verbleib auf den heimischen Märkten entscheiden, da diese Länder die Haushaltsverschuldung und -ausgaben erhöhen und damit den Markt für den Euro als alternative Reservewährung stärken.
"Man würde erwarten, dass mehr nationalistische und lokale Investitionen getätigt werden, anstatt sich dem Dollar zuzuwenden", so Chambers. Infolgedessen werden die USA mehr auf inländische Käufer angewiesen sein, um die zunehmende Verschuldung zu absorbieren, und "eine größere Abhängigkeit von einer erhöhten Vermittlungskapazität, um dem System eine Hebelwirkung zu verleihen", erklärte er.
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