Euro weiter über 1.5000 - keine Schwäche erkennbar.
28.02.2008 | Folker Hellmeyer
EUR/USD eröffnet heute Vormittag bei Kursen um 1.5100. Auch USD/JPY bleibt mit 106.20 weiter schwach. EUR/JPY liegt entsprechend bei 160.50.
Der Auftragseingang bei den langlebigen Wirtschaftsgütern in den USA war gestern - wie erwartet - negativ. Für den Januar wurde ein Minus von 5,3% gegenüber dem Vormonat veröffentlicht. Der untenstehende Chart verdeutlicht die langfristige Entwicklung dieses Indikators (im Gegensatz zu vielen anderen US-Indikatoren ist dieser Wert noch nicht deutlich eingebrochen)
Gestern gab es einige Äußerungen zur Zinsentwicklung sowie zu EUR/USD. Bundesbank - Präsident Weber befürchtet, dass die Teuerung in der Euro-Zone auch im kommenden Jahr höher liegen wird als angenommen. Seiner Meinung nach wird das Inflationsrisiko an den Finanzmärkten unterschätzt - die zuletzt gestiegene Zinssenkungserwartung für den Euro-Raum spiegelt daher auch nicht die geldpolitische Einschätzung der Notenbank wider. Der anhaltende Preisdruck bereitet der EZB und der Bundesbank nach Webers Worten deutlich größere Probleme als die wegen der Finanzkrise zuletzt gestiegenen Konjunkturrisiken (Herr Kohn von der US-Notenbank hat dies gestern für die USA genau anders herum gesehen - darin spiegeln sich die unterschiedlichen Aufgaben (-auffassungen) der beiden Zentralbanken gut wider.
EZB-Ratsmitglied Wellink äußerte sich zu EUR/USD. Er zeigte sich weitestgehend unbeeindruckt von der jüngsten Kursentwicklung. So schadet ein Wechselkurs von 1.40 bis 1.45 der Wirtschaft seines Erachtens nicht. Allerdings ließ er die Frage offen, ab wann denn weiter steigende Kurse der Wirtschaft schaden.
Das DIW hat eine ähnliche Meinung. Das Institut erwartet - trotz der hohen Eurokurse - keinen Konjunktureinbruch in Deutschland. "Der hohe Eurokurs ist Ausdruck unserer eigenen wirtschaftlichen Stärke", sagte DIW-Präsident Zimmermann. "Erst wenn die Konjunkturschwäche in den USA auf Frankreich und andere wichtige Handelspartner übergreife, sei mit deutlichen Bremsspuren zu rechnen."
Zahlen erwarten wir heute auch. Deutschland veröffentlicht die neuesten Statistiken zur Arbeitslosigkeit - Tendenz weiter positiv. Aus den USA folgen BIP-Daten zum 4. Quartal 2007. Bei dieser 2. Schätzung ist die Marktwirkung eher gering. Auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind relativ uninteressant. Zum Kansas Fed Index sind keine Prognosen zu erhalten.
Der Euro ist momentan favorisiert. Kursziele im Bereich von 1.5200 sind realistisch. Der Markt istm aber keine Einbahnstrasse, daher sollte bei diesen Kursen Vorsicht geboten sein.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
Der Auftragseingang bei den langlebigen Wirtschaftsgütern in den USA war gestern - wie erwartet - negativ. Für den Januar wurde ein Minus von 5,3% gegenüber dem Vormonat veröffentlicht. Der untenstehende Chart verdeutlicht die langfristige Entwicklung dieses Indikators (im Gegensatz zu vielen anderen US-Indikatoren ist dieser Wert noch nicht deutlich eingebrochen)
Gestern gab es einige Äußerungen zur Zinsentwicklung sowie zu EUR/USD. Bundesbank - Präsident Weber befürchtet, dass die Teuerung in der Euro-Zone auch im kommenden Jahr höher liegen wird als angenommen. Seiner Meinung nach wird das Inflationsrisiko an den Finanzmärkten unterschätzt - die zuletzt gestiegene Zinssenkungserwartung für den Euro-Raum spiegelt daher auch nicht die geldpolitische Einschätzung der Notenbank wider. Der anhaltende Preisdruck bereitet der EZB und der Bundesbank nach Webers Worten deutlich größere Probleme als die wegen der Finanzkrise zuletzt gestiegenen Konjunkturrisiken (Herr Kohn von der US-Notenbank hat dies gestern für die USA genau anders herum gesehen - darin spiegeln sich die unterschiedlichen Aufgaben (-auffassungen) der beiden Zentralbanken gut wider.
EZB-Ratsmitglied Wellink äußerte sich zu EUR/USD. Er zeigte sich weitestgehend unbeeindruckt von der jüngsten Kursentwicklung. So schadet ein Wechselkurs von 1.40 bis 1.45 der Wirtschaft seines Erachtens nicht. Allerdings ließ er die Frage offen, ab wann denn weiter steigende Kurse der Wirtschaft schaden.
Das DIW hat eine ähnliche Meinung. Das Institut erwartet - trotz der hohen Eurokurse - keinen Konjunktureinbruch in Deutschland. "Der hohe Eurokurs ist Ausdruck unserer eigenen wirtschaftlichen Stärke", sagte DIW-Präsident Zimmermann. "Erst wenn die Konjunkturschwäche in den USA auf Frankreich und andere wichtige Handelspartner übergreife, sei mit deutlichen Bremsspuren zu rechnen."
Zahlen erwarten wir heute auch. Deutschland veröffentlicht die neuesten Statistiken zur Arbeitslosigkeit - Tendenz weiter positiv. Aus den USA folgen BIP-Daten zum 4. Quartal 2007. Bei dieser 2. Schätzung ist die Marktwirkung eher gering. Auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind relativ uninteressant. Zum Kansas Fed Index sind keine Prognosen zu erhalten.
Der Euro ist momentan favorisiert. Kursziele im Bereich von 1.5200 sind realistisch. Der Markt istm aber keine Einbahnstrasse, daher sollte bei diesen Kursen Vorsicht geboten sein.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
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