Prof. Dr. Thorsten Polleit (* 1967) ist Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Er hat 13 Jahre im internationalen Investment-Banking als Ökonom gearbeitet, von 2012 bis 2023 bei einem führenden internationalen Edelmetallhandelshaus. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Geld- und Kapitalmarkttheorie, Erkenntnistheorie, Dogmengeschichte. Thorsten Polleit ist Adjunct Fellow beim Ludwig von Mises Institut, Auburn, USA, und Präsident des Ludwig von Mises Institut Deutschland.
Er ist Autor zahlreicher Aufsätze in Peer-Reviewed Journals und Bücher ("Des Teufels Geld" (2023), "The Global Currency Plot" (2022)).
Seit Anfang 2024 gibt er "Dr. Polleits BOOM & BUST REPORT" heraus: www.boombustreport.com heraus.
Im Dezember 2022 war das Jahreswachstum der US-Geldmenge M2 - Bargeld plus kurzlaufende Bankguthaben - erstmals seit 1960 negativ. Die Geldmenge ist also geschrumpft. Das verschärft den Rückgang der "realen Geldmenge", also der um die Inflation bereinigten Geldmenge. Sie ging im letzten Monat des vergangenen Jahres um 7,3 Prozent auf Jahresbasis [...]
Das Gold hingegen verzeichnet keine derartigen produktiven Zuwächse. Es dient den Menschen als Rohstoff, vor allem aber als Geldersatz, als verlässliches Wertaufbewahrungsmittel, als "Geld in Wartestellung". So gesehen ist zu erwarten, dass der Goldpreis langfristig gesehen im Einklang mit der Geldentwertungsrate steht, dass er sich in Krisenphasen [...]
Eine neuerliche Kreditklemme, in der Investoren fürchten (müssen), dass Kreditnehmer ihre Zins- und Tilgungszahlungen nicht vollumfänglich leisten können, und in der die Bereitschaft der Geldgeber, Kredite zu vergeben, schwindet, kann sich schnell zu einer großen Krise auswachsen - wie beispielsweise 2008/2009 und auch 2020 eindrücklich gezeigt [...]
Unsere Welt ist aber keine reine Marktwirtschaft. Und das hat Folgen für die Zinsbildung. Im heutigen ungedeckten Geldsystem steigt die Geldmenge, wenn Zentralbanken und Geschäftsbanken ihr Kreditangebot erhöhen. Das führt dazu, dass der Marktzins künstlich abgesenkt wird: Er fällt unter das Niveau, das sich einstellen würde, wenn es keine [...]
Der enorme Anstieg der Güterpreise, also die Hochinflation, ist Folge der Geldpolitik der Zentralbanken. Sie haben im Zuge der politisch diktierten Lockdowns die Geldmenge gewaltig erhöht. So hat die US-Zentralbank die Geldmenge M2 seit Ende 2019 bis heute um etwa 40 Prozent, die Europäische Zentralbank die Geldmenge M3 um 25 Prozent ausgedehnt [...]
Hat der Anleger Anfang 1999 Gold in USD erworben und bis zum 27. Januar 2023 gehalten, konnte er eine jahresdurchschnittliche Rendite von 7,9 Prozent erzielen. Hätte er hingegen anstelle einer "Buy-and-Hold"-Strategie auf eine Market-Timing-Strategie gesetzt, und hätte er dabei diejenigen fünf "besten" Tage verpasst, wäre seine [...]
Zwei Aspekte, die in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung sind: die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht und die Art und Weise, wie die Kriegswirtschaft finanziert wird. Wie die nachfolgende rein ökonomische Betrachtung deutlich machen wird, können beide Aspekte zu einer zunehmenden Abkehr von marktwirtschaftlichen Grundlagen führen [...]
Die EZB hat den Leitzins um 0,50 auf 3,0% angehoben. Die Bank will zudem ihren Leitzins um weitere 0,50 Prozentpunkte am 16. März anheben, dann pausieren und die Wirkungen der bisherigen Zinsanhebungen bewerten. Um ihre Bilanzsumme abzubauen, wird die EZB Schuldpapiere aus ihrem Portfolio ab März verkaufen und dadurch Zentralbankgeld aus dem [...]
Die Fed hat den Leitzins um 0,25% auf 4,50-4,75% angehoben. Dieser Schritt war in dieser Höhe erwartet worden. Damit verliert der Zinserhöhungszyklus der Fed weiter an Fahrt: im Dezember betrug der Zinsanstieg noch 50 Basispunkte, davor wurde der Zins sogar mehrfach um 75 Basispunkte angehoben. Fed-Chef Jerome J. Powell betonte in aller Klarheit [...]
Wir gehen davon aus, dass die Zentralbanken die erhöhte Inflation nicht wieder auf die bisher als akzeptabel angesehene 2-Prozentmarke absenken werden, dass sie eine erhöhte Inflation zulassen. Denn (1.) scheuen die Zentralbankräte die wirtschaftlichen und politischen Kosten, die eine ernstzunehmende Rückführung der Güterpreisinflation verursachen [...]
Kollektivistische-sozialistische Ideen sind auf dem Vormarsch, schädigen die Volkswirtschaften des Westens wirtschaftlich, moralisch, kulturell. Aufhalten lässt sich diese Entwicklung nur, wenn die Menschen erkennen, dass diese Ideen unheilvoll sind, dass man sich von ihnen abkehren und sich hinwenden muss zur Idee der Freiheit, wenn Wohlstand und [...]
Erst geraten die Euro-Banken ins Schlingern. Die Staaten versuchen, ihre heimischen Kreditinstitute zu retten, indem sie Haftungsgarantien aussprechen. Die Finanzmärkte erkennen: Die Staaten beziehungsweise ihre Steuerzahler übernehmen sich finanziell, sollten sie ihre Banken retten müssen. Daraufhin beginnen die Investoren Euro-Staatsanleihen zu [...]