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Gold und Silber mit extremer Stärke zum US-Dollar

25.05.2012  |  Markus Blaschzok
Diese Woche kam endlich Bewegung in den Edelmetallmarkt, nachdem die Tiefs vom letzten September zum dritten Mal erfolgreich getestet wurden. Gold und Silber stiegen real an und zeigten sich besonders stark gegenüber einem im Vergleich zum Euro starken US-Dollar. Während die Tiefs in der Vorwoche bereits standhielten, kam es in der Wochenmitte zu einem nochmaligen erfolgreichen Test, bei dem sich viele Bären ein blaues Auge geholt und erst einmal kurzfristig die Seite gewechselt haben dürften. Ob die Korrektur gänzlich abgeschlossen ist, bleibt abzuwarten, doch ist erst einmal eine Erholung wahrscheinlich, welche die Basis dafür legen könnte.

Das Umfeld ist bereits seit Längerem überaus bullisch für die monetären Edelmetalle. So haben nach Daten der US-CFTC die Spekulanten ihre Netto-Long-Positionen bei Gold und Silber auf das niedrigste Niveau seit vielen Jahren abgebaut. Die Stimmung bei Analysten und in der Bevölkerung ist denkbar schlecht und man konnte mehrfach von einem Ende der Hausse lesen, was das ideale Umfeld für die Wiederaufnahme des primären Aufwärtstrends bietet.

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Auslöser für eine neue Impulswelle bei Gold und Silber könnten nun die Gerüchte um den Austritt Griechenlands aus der Währungsunion sein. Der Bank Run zwingt die hiesigen Finanzinstitute seit einiger Zeit dazu Nothilfeliquidität bei der griechischen Notenbank abzurufen, die sich wiederum über Target 2 bei der Bundesbank refinanziert. Vor einer Woche hoben Südeuropäer allein an einem Tag 1,8 Mrd. Euro von ihren Konten ab.

Der belgische Vizepremier warnte Notenbanken und Unternehmen davor, dass es ein schwerer Fehler sei, sich nicht auf einen Austritt Griechenlands vorzubereiten, doch dürften die Notenbanken in diesem Fall genau wissen was sie tun und besser informiert sein. Der Euro und die Europäische Union sind und bleiben eine Utopie, die von internationalen Sozialisten in Brüssel unterstützt wird. Man sollte die Entschlossenheit dieser Ideologie im historischen Kontext nicht unterschätzen und allzu schnell Griechenland abschreiben. Natürlich muss man dem Markt glaubhaft vermitteln, dass es jederzeit zu einem Austritt eines Landes kommen könnte, dass man kurz vor einem Bankencrash steht, dass die Währungsunion zerfallen könnte, da es sich ja um souveräne demokratische Staaten handle.

Das Spiel zwischen Deflation und Inflation ist essentiel, um das unausweichliche Ende zu verzögern und die Bevölkerung ruhig zu halten. Dieses nach historischem Kontext unwahrscheinliche Szenario soll nach den Deutschen Mittelstandsnachrichten bereits beschlossene Sache in der EU und bei der EZB sein. Sollte man nach dem Schuldenschnitt und der Vergemeinschaftung eines großen Teils der griechischen Schulden, das Land wirklich entlassen und in die Depression schlittern lassen, um für den Rest der EU ein anschauliches Exempel zu statuieren?

Sollte dieser Fall wirklich eintreten, dann müsste die EZB einige Hundert Milliarden Euro drucken, um einen Dominoeffekt auf das resteuropäische Bankensystem zu verhindern, was sie ohne zu zögern sicherlich machen wird. Auch wenn das unwahrscheinliche Szenario eines Austritts eintreffen sollte, so kann man sich sicher sein, dass die Druckerpressen heiß laufen werden und dies nicht für sinkende, sondern für schneller steigende Goldpreise sorgen wird.

Spaniens implodierende Immobilienblase beschert der verstaatlichten Großbank Bankia, und damit dem Staat, Verluste in Höhe von 23,5 Mrd. Euro, wodurch die Ängste, dass Spanien als nächstes Land unter den Rettungsschirm muss, nicht unbegründet sind. Deutsche Banken haben nach Angaben der Bundesregierung mehr als 100 Mrd. Euro in Spanien im Feuer und die Versicherungen einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag. Die Schätzungen zu dem nötigen Kapitalbedarf des spanischen Bankensektors reichen von 60 Mrd. Euro bis 250 Mrd. Euro, um die Mindestanforderungen der europäischen Bankenaufsicht noch in
diesem Jahr zu erfüllen.

Sollte es dort ebenfalls, wie in Griechenland, zu einem Bank Run kommen, so werden diese Summen lächerlich gering erscheinen, im Vergleich zu den dann nötigen Mittel aus dem Topf der Transferunion. Dank EFSF, ESM, ELA, Target 2 und bilateralen Hilfen ist hier sehr gut vorgesorgt und der Inflation längst Tür und Tor geöffnet. Vor diesem ganzen Hintergrund sowie davor, dass die EZB erwägt spanische Anleihen zu monetarisieren und in den USA eine dritte Runde der quantitativen Lockerung kurz bevorsteht, scheint jede Äußerung zu einem Ende der Goldhausse völlig unüberlegt und realitätsfern.

Mit dem politischen Linksrutsch, der Auflösung des Stabilitätspakts bei gleichzeitig neuen Wachstums-, Fiskal- und Schuldenpäkten treffen unsere vor Jahren getätigten Prognosen zunehmend ein. Die Zeichen stehen mehr denn je auf Inflation, weshalb besonders die Edelmetalle, allen voran Gold und Silber, von dieser Entwicklung profitieren werden.




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