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Schmierenkomödie Euro-Bonds - K.O. für den Euro

09.12.2010  |  Markus Blaschzok
In eigener Sache: Bitte beachten Sie unsere geänderten Öffnungszeiten zwischen Weihnachten und Neujahr.

In dieser Woche wurde primär um die Ausweitung der Hilfen für insolvente Staaten sowie die Rettung des Bankensystems und dem Erhalt des wirtschaftlichen Status quo diskutiert. Verschiedenen Ansätzen wurde der Weg bereitet, indem erste Forderungen und Dementis die Bevölkerungen trafen. Belgien, IWF-Chef Strauss-Kahn und Weitere machten sich für die Ausweitung des europäischen Rettungsschirms stark, der erst einmal verdoppelt werden soll. Luxemburg, Portugal und Italien sowie viele Fürsprecher aus dem "Europäischen Parlament" und dem IWF wünschen sich direkt eine Euro-Anleihe, bei der besonders das überaus produktive Kerneuropa für Resteuropa zahlen müsste. Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker und Italiens Finanzminister Giulio Tremonti wünschen sich gar, um die "Unumkehrbarkeit des Euro zu manifestieren", die Gründung einer Europäischen Schuldenagentur noch in diesem Jahr, die komplette Staatsfinanzierungen übernehmen könnte, natürlich nur wenn die produktiven Kernländer für die Anderen haften und zahlen.

Dass Merkel als Verwalterin der Deutschen in Kerneuropa, welche die Hauptlast all dieser Veränderungen tragen müssen, wie immer erst einmal knallhart gegen alle Vorschläge ist, um dann aufgrund der besonderen Lage doch zuzustimmen, ist mittlerweile nicht mehr amüsant. Den Vogel schoss EZB Präsident Trichet in dieser Woche ab, indem er die Notwendigkeit einer europäischen Wirtschaftsregierung unterstrich und damit die spanische Wirtschaftsministerin unterstützte, die den Ausbau der politischen Führung in Europa forderte. Da die Regierungen Europas selbst das Problem sind, wird anstatt Ursachenbekämpfung die Krise zum Machtausbau und Erhalt genutzt und der "Weg zur Knechtschaft", den einst Friedrich August von Hayek detailliert in dem gleichnamigen Buch beschrieb, bis zum bitteren Ende gegangen.

In den Banken liegen noch Billionen an Krediten, wie es nach einem Kapital fehlleitenden Aufschwung natürlich ist, die sukzessive ausfallen werden und somit durch die staatlichen Bürgschaften weitere solide Staaten wie Island und Irland niederreißen können und werden. Die Verwaltung der Deutschen wird nach etwas hin- und her auch diese Maßnahmen und Veränderungen mit allen möglichen Mitteln unterstützen. Dass Eurobonds, ausgeweitete Rettungsschirme, staatliche Bürgschaften und direkte Monetarisierung von Staatsschulden höchst inflationär sind und preistreibend wirken, wissen meine regelmäßigen Leser längst.

Das Umfeld für eine wieder expandierende Wirtschaft ist in den USA derzeit weniger denn je in der Geschichte des Landes gegeben. Neben unsicheren Zukunftsaussichten, welche die Unternehmen von Investitionen und der Einstellung neuer Arbeitskräfte abhalten, sind es besonders die verstärkten Regulierungen und Steuererhöhungen der letzten Dekaden, welche die unternehmerischen und marktwirtschaftlichen Kräfte ausschalteten. Dies verhindert eine Erholung des Arbeitsmarktes, sodass im November nur 39.000 Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen wurden. Die saisonal bereinigte Arbeitslosenquote stieg dabei von 9,6% in den drei Vormonaten auf 9,8% im November. Die breiter gefasste und mit Europa besser vergleichbare Arbeitslosenquote U-6 verharrte unverändert zum Vormonat bei 17%. Auch in Deutschland nahm die Anpassungs- und Innovationsfähigkeit der Wirtschaft in den vergangenen Jahrzenten ab, was sich in einer rückläufigen Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (Grafik) und Stagnation des Lebensstandards in den vergangenen zwei Dekaden zeigt.

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Der US-Präsident, der nur jene mit niedrigen und mittleren Einkommen weiterhin steuerlich entlasten wollte, musste jetzt auf einen Kompromiss mit den Republikanern eingehen, die fairerweise Steuervergünstigungen entweder für alle oder für niemanden forderten. Der US-Präsident, der die Steuererleichterungen für Besserverdienende ab 2011 streichen wollte, wetterte in marxistischer Art, dass er nach dem Auslaufen der Kompromissvereinbarung in zwei Jahren gegen niedrige Steuern für die Reichen kämpfen wolle. Steuererleichterungen sind grundsätzlich gut, um die Wirtschaftstätigkeit dauerhaft und nachhaltig zu fördern.

Da die US-Regierung gleichzeitig jedes Jahr Billionen für Militär und Kriege, die soziale Absicherung Aller, zunehmende Wirtschaftsplanung und die Umlegung der Verluste der Hochfinanz, ausgibt, ist dies jedoch als Augenwischerei zu sehen. Diese dauerhaft untragbaren Ausgaben werden durch die Bevölkerung und besonders durch die unteren und mittleren Schichten finanziert, indem man diese verdeckt über Druckerpresse dermaßen besteuert, dass unternehmerisches Denken bereits im Keim erstickt wird. Unter der aktuellen Regierung haben sich die USA so weit vom Kapitalismus und der Freiheit entfernt, wie noch nie in ihrer bisherigen Geschichte, wodurch eine positive Wirtschaftsentwicklung immer fragwürdiger wird.


Weitere Beobachtungen
  • Der Verbraucherpreisindex für Deutschland, der Preissteigerungen verzerrt und viel zu gering ausweist, stieg im November um 1,5% zum Vorjahr an. Die Steigerung des statistischen Warenkorbs wurde primär durch die Preisentwicklung bei Energie und Nahrungsmitteln verursacht, die besonders Haushalte mit niederen Einkommen belastet.
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  • In einer Umfrage für den ARD-Deutschlandtrend wünschten sich 57 Prozent, die Bundesrepublik hätte die D-Mark behalten und nicht den Euro eingeführt.

  • Die Unternehmensinsolvenzen gingen von Januar bis September 2010 um 0,9% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zurück. Diese positive Meldung wird durch das immer noch sehr hohe Niveau getrübt. Die Insolvenzen nahmen seit 2001 kontinuierlich zu.

  • Die Ratingagentur Moody’s senkt die Bonitätsnote Ungarns auf "Baa3", womit deren Anleihen kurz vor dem Ramschstatus stehen.

  • China steigerte den Goldimport zwischen Januar und Oktober 2010 um 480% auf 210 Tonnen zur Vergleichsperiode im Vorjahr.



COT Daten

Im Vergleich zur Vorwoche haben sich die Positionen der Spekulanten an COMEX und NYMEX kaum verändert. Langfristig gesehen scheint der Preisanstieg im Silber besonders nachhaltig zu sein. Während der Preis seit Anfang Oktober um 30% anstieg gingen die Long-Positionen um 25% zurück, was im Vergleich zu den Bewegungen der letzten Jahre sehr ungewöhnlich ist. Auf Platz zwei der nachhaltigen Anstiege liegt Palladium, dicht gefolgt von Gold. Weit abgeschieden liegt Platin, dessen Preis dementsprechend schwach zulegte, obwohl die Long-Positionen relativ stark stiegen.

Die hohen Positionen der Spekulanten in den Edelmetallen stützen einen weiteren Anstieg der Preise grundsätzlich nicht, stehen weiteren Anstiegen aufgrund der fortgeschrittenen Marktphase jedoch auch nicht im Weg. Bei allen Edelmetallen, mit Ausnahme von Platin, das die anderen Edelmetalle underperformen sollte, sind die Zeichen für weitere Anstiege weiter positiv. Der Ölpreis konnte in den vergangenen zwei Monaten kaum zulegen, obwohl die spekulativen Long-Positionen ein neues Hoch erreichten. Dies spricht für eine kurz- bis mittelfristige relative Schwäche des Preises. Unter Berücksichtigung der fundamentalen und technischen Daten ist erstmals mit seitwärts verlaufenden bis leicht steigenden Preisen in der vor einem Jahr etablierten Zone zwischen 70 und 90 USD zu rechnen.

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Daten: CFTC, pro aurum Research



Technische Analyse

Der HUI Goldminenindex konnte nach einem zweimaligen Test des Ausbruchsniveaus bis auf 590 Punkte ansteigen. Die identifizierten Kaufniveaus bei 430 und 550 Punkten erwiesen sich als richtig. Die Goldminen haben die diesjährigen Anstiege der Edelmetalle bisher noch nicht eingepreist, was weiter Spielraum für Fantasien lässt. Solange die Unterstützung nicht mit einem Tief unter 525 Punkte gebrochen wird, sollte man prozyklisch im Markt bleiben und abwarten wie sich dieser entwickelt.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG



Fazit: Der Dezember ist saisonal gesehen ein sehr starker Monat im Gold und sollte ab der zweiten Monatshälfte wieder für Stärke sorgen. Die fundamentale Lage hat sich mit Irland, Portugal, den zentralistischen Bestrebungen in Europa mit einer praktischen Umsetzung einer Transfer- und politischen Union wie erwartet weiter verbessert. Mittel- bis langfristig sind weiterhin stark steigende Edelmetallpreise zu erwarten.

Silber könnte im Vergleich zum Goldpreis, trotz der kürzlich starken Anstiege, weiterhin überproportional steigen. Die nächsten zwei Monate könnten weitere enorme Preisanstiege im Edelmetallbereich mit sich bringen, auch wenn sich dies die meisten Marktteilnehmer noch nicht vorstellen können. Der starke Anstieg im letzten Quartal gab bereits einen Vorgeschmack auf eine bevorstehende und sich beschleunigende exponentielle Entwicklung in den nächsten Jahren.


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AKTUELLES

Öffnungszeiten pro aurum Deutschland
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München

Im Goldhaus verzeichneten wir in dieser Woche sehr viele Kunden. Auf sieben Käufer kamen drei, die sich von ihren Edelmetallen trennen mussten. Das Verhältnis von Silber zu Gold verschob sich in dieser Woche leicht auf 65 zu 35. Die stärkste Nachfrage gab es im Silber wie immer bei den Philharmonikern, den Maple Leaf und diesmal bei den American Eagle. Im Gold waren die 100 Gramm und 250 Gramm Barren, der besonders günstige Krügerrand sowie die Sonderaktionen heiß begehrt.

Kunden die eine Münze oder einen Barren als Weihnachtsgeschenk im Goldhaus erwerben, können diese jetzt auch bis Weihnachten direkt nach dem Kauf als Geschenk kostenfrei verpacken lassen.


Dresden

Weihnachten steht vor der Tür! Dies veranlasst viele Neukunden auch einmal in unserer neuen Lokation in Dresden vorbeizuschauen und das eine oder andere funkelnde Etwas mitzunehmen.

Hierbei werden Goldmünzen zwischen 1/20 oz bis ¼ oz vom Krügerrand, Philharmoniker, Nugget oder Maple Leaf nachgefragt. Aber auch 1 oz Silbermünzen, insbesondere mit Tiermotiven, finden ihren Absatz. So werden schon Kinder und Enkel an das Thema Edelmetall durch Eltern bzw. Großeltern herangeführt.

Hierbei sind unsere Kunden von unserem breiten Angebot, als auch von der Tatsache, dass sie keine Mindestabnahmegrößen erreichen müssen, sehr angenehm überrascht.

Seit dem 2. Advent wird für unsere Geschäftsstelle eine Gewinnspielaktion durchgeführt. Dazu werden in der Filiale, als auch am 2. und 3. Adventswochenende über eine Promotion Aktion auf den Dresdner Weihnachtsmärkten Gewinnspielkarten ausgefüllt. Am verkaufsoffenen Samstag, den 18.12.2010 von 09.00 Uhr bis 14.00 Uhr, werden dann der 1. und 2. Preisträger ermittelt. Zu gewinnen gibt es als 1. Preis eine 1-kg-Silbermünze der Lunare Serie Tiger und als 2. Preis eine 10 oz Silbermünze der gleichen Serie.

Wien

pro aurum ist diese Saison erstmals Leading Sponsor des österreichischen Bob- und Skeletonverbands (http://www.bobskeleton.at). Im Rahmen des Tirolcups wagte sich Olympiasieger Ingo Appelt im Nostalgiebob aufs Eis und begeisterte nicht nur Wintersportfreunde mit seinem verwegenen Gefährt. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Wintersportsaison und wünschen allen unterstützten Athleten goldene Zeiten.

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pro aurum value GmbH

pro aurum ValueFlex - Vermögensverwaltungskonzept (WKN: A0YEQY / ISIN: DE000A0YEQY6)


Die pro aurum value GmbH präsentiert sich ab sofort auf Ihrer eigenen Homepage www.proaurum-valueflex.de.


Veranstaltungshinweise:

Ist ihr Vermögen krisenfest?

"Erfolgreich investieren auch in stürmischen Phasen am Finanzmarkt - Primärziel: Kaufkrafterhalt."

Referenten: Sandra Schmidt, Jürgen Birner (pro aurum value GmbH)
Wann: Donnerstag, 16. Dezember 2010
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Anmeldung nicht erforderlich.


Vorankündigung

Vortrag mit Professor Dr. Bernd Senf


Bernd Senf, geboren 1944, lehrte von 1973 bis März 2009 als Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule für Wirtschaft (FHW) Berlin. Seit April 2009 ist er nur noch frei schaffend tätig - mit Vorträgen, Seminaren, Workshops, Veröffentlichungen und der Begleitung zukunftsweisender Projekte. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der allgemein verständlichen Vermittlung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Zusammenhänge. Sein besonderes Interesse gilt einem tieferen Verständnis lebendiger Prozesse und ihrem Verhältnis zur herrschenden Wissenschaft, Ökonomie, Technologie und Moral.

Wann: Freitag, 21. Januar 2010
Beginn: 18:30 Uhr
Thema: wird noch bekannt gegeben
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Anmeldung erforderlich.

Für Fragen zu den Veranstaltungen sowie zum Fonds pro aurum ValueFlex steht Ihnen Herr Jürgen Birner unter der Telefonnummer 089. 444 584 - 362 oder der E-Mail juergen.birner@proaurum.de gerne zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe

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