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Goldman empfiehlt Wiedereinstieg in Goldmarkt

11.10.2011  |  Roman Baudzus
Europäische Zentralbanken wollen ihre Programme zur finanziellen Lockerung ausweiten. Dies könnte sich positiv auf die Performance der Gold- und Silberpreise auswirken. Die Bank of England (BOE) gab bereits in der vergangenen Woche bekannt, ihr Programm um 75 Milliarden auf insgesamt 275 Milliarden Pfund zu erhöhen.

Nun teilte auch die Europäische Zentralbank (EZB) mit, finanziell angeschlagenen Banken der Eurozone erneut Finanzierungen mit einjähriger Laufzeit zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise soll eine neue Krise an den Interbanken- und Kreditmärkten verhindert werden, die eine erneute Rezession in der Weltwirtschaft auslösen könnte.

Die Analysten von Goldman Sachs erklärten in der vergangenen Woche außerdem, dass die Preise der Edelmetalle nach ihrer scharfen Korrektur nun wahrscheinlich wieder stärker mit den niedrigen Leitzinsen der westlichen Industrieländer korrelieren werden. Die Rally des Goldpreises sei vor allem durch weltweit sehr geringe Zinssätze angekurbelt worden. Durch diese wurde vermehrt in Gold und Silber investiert. Daran habe sich trotz des zuletzt zu beobachtenden Ausverkaufs im Edelmetallsektor nichts geändert.

Da sich Europas Staatsschuldenkrise ausweitet und das regionale Bankensystem wie im Jahr 2008 vor kaskadenförmig verlaufenden Zahlungsausfällen stehen könnte, sind viele Marktteilnehmer davon überzeugt, dass die EZB den Leitzins für die Eurozone schon bei ihrer nächsten Zinssitzung um 25 Basispunkte (0,25%) senken könnte.

EZB-Präsident Trichet erklärte am Donnerstag, dass die Geschäftsbanken der Eurozone in der jetzigen Phase mit umfangreichen Liquiditätshilfen rechnen dürften. Dafür nimmt die EZB ihr Tenderprogramm wieder auf. Mit diesem Programm werden den Geschäftsbanken jeweils im Oktober und Dezember unbegrenzt Kredite zur Refinanzierung mit einer Laufzeit von einem Jahr eingeräumt].

Die Analysten von Goldman Sachs wiesen in ihrer Studie auf das Zinsumfeld in den Vereinigten Staaten hin. Die amerikanische Zentralbank Federal Reserve (Fed) hält ihren Leitzins nun seit geraumer Zeit bei 0% bis 0,25%, ohne dass die niedrigen Zinssätze zu einer nachhaltigen Belebung der amerikanischen Wirtschaft geführt haben. Vielmehr hat die in den vergangenen Monaten anziehende Inflation in den Vereinigten Staaten zu negativen Realzinsen geführt, so dass neben Investoren an den Finanzmärkten auch viele Kleinsparer ihr Vermögen in Gold und Silber anlegten.

Die Umschichtung hoher Kapitalsummen in Edelmetalle wird auch deshalb vorangetrieben, weil das Vertrauen in die Stabilität der Papierwährungen weltweit erodiert. Durch ihre Programme zur finanziellen Lockerung senken Zentralbanken wie die Fed, die BOE und die EZB die Außenwerte ihrer Währungen, um Exporte anzukurbeln und den Realwert der existierenden Schulden zu senken.

Allerdings gibt es zu den Maßnahmen der Zentralbanken kaum eine Alternative, um das gesamte Finanzsystem vor einem Kollaps zu bewahren. Die Monetisierung ausstehender Schulden sowohl im privaten wie auch im öffentlichen Sektor lastet auf den Wechselkursen der am meisten betroffenen Währungen. Dies sind insbesondere der US-Dollar, das britische Pfund und der Euro.

Nach Bekanntgabe der BOE zur Ausweitung ihres Programms zur finanziellen Lockerung um 75 Milliarden Pfund geriet das Pfund Sterling stark unter Verkaufsdruck und büßte gegenüber dem US-Dollar um fast 1% ein.

Bei Goldman Sachs rechnet man aus diesem Grund mit einer baldigen Fortsetzung der Goldpreisrallye. Denn auch die Fed werde nicht mehr lange dabei zusehen können, wie sich die ökonomischen Bedingungen in den USA weiter verschlechtern. Mit der Verabschiedung weiterer Liquiditätsmaßnahmen - zusätzlich zu Operation Twist - sei zu rechnen.

Das Preisziel für Gold sieht Goldman Sachs in den nächsten zwölf Monaten bei 1.860 $ pro Feinunze (ein sehr konservatives Preisziel, wenn man die begünstigenden Faktoren für Gold bedenkt). Die Bank empfiehlt ihren Kunden deshalb, die erfolgte Korrektur zum Aufbau neuer Positionen im gelben Metall zu nutzen.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com



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