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Warnung vor Krise - Gold als Safe Haven?

13.10.2017  |  Markus Blaschzok
Bis auf 1.298 $ (1.098 €) kletterte der Goldpreis am letzten Tag der Handelswoche und Silber stieg bis auf 17,32 $ (14,63 €) an. Die Aktienmärkte notieren zwar immer noch auf Allzeithochs, doch bewegten sie sich seit Montag nicht weg vom Fleck. Der Dax kratzt an dem Widerstand bei 13.000 Punkten, der S&P 500 bei 2.550 Punkte und der japanische Nikkei hat mit 21.000 Punkten erstmals wieder das Niveau von 1996 erreicht. Das Allzeithoch des Nikkei lag 1989 bei über 38.000 Punkten, sodass der Index von dem aktuellen Niveau aus noch einmal um 89% ansteigen müsste, um das alte nominale Hoch zu erreichen.

Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie wichtig das Timing an den Finanzmärkten ist. Das Tief erreichte der japanische Aktienmarkt in der Krise 2008 bei nur 7.000 Punkten. Wer also von der Gier getrieben in den damals völlig überbewerteten japanischen Aktienmarkt eingestiegen ist, hat 28 Jahre später gerade einmal die Hälfte seines eingesetzten Kapitals wieder zurück.

Berücksichtigt man jedoch die Inflation der Geldmenge und die reale Abwertung der japanischen Währung - nicht nur jene des offiziellen Konsumentenpreisindex - so sieht die Rendite noch viel schlechter aus. Japaner, die 1989 jedoch anstatt in den Aktienmarkt lieber in Gold investierten, konnten trotz vermeintlich andauernder Deflation im Land der aufgehenden Sonne eine Rendite von fast 200% machen binnen 28 Jahren, denn der Goldpreis in japanischen Yen stieg in dieser Zeit von 50.000 Yen auf aktuell über 140.000 Yen an.

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Trotz offizieller vermeintlicher Deflation stieg der Goldpreis in Japan um 200%, während der Aktienmarkt 50% verlor.


Der Goldpreis konnte ansteigen, da die offiziell ausgewiesene Teuerung nicht der realen Teuerungsrate entspricht - ebenso wie überall auf der Welt. Wenn man sich etwas neben dem Tod und den Steuern sicher sein kann, dann sind es die immer zu niedrig ausgewiesenen Konsumentenpreisindizes seitens der Regierungen. Dadurch wird die Finanzielle Repression über die Entwertung von Ersparnissen bei gleichzeitiger Weginflationierung der Schulden erst möglich, was oberste Priorität für einen jeden Staat ist.

Die Aktienmärkte in Europa sowie in den USA sind aktuell relativ teuer zu klassischen Kennzahlen, während die Edelmetalle unterbewertet und günstig sind. Investoren seien jetzt deshalb gewarnt in den aktuell schon teuren Aktienmarkt zu investieren.

Ein Blick auf den historischen Verlauf des Ratios von Gold zum amerikanischen Aktienmarkt anhand des Dow Jones Index seit dem Jahr 1900 zeigt diese Gefahren deutlich auf, was Sie am folgenden Ratio-Chart sehen können.

1. Der Aktienmarkt hat zum Gold aktuell ein ähnliches Niveau wie kurz vor der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre erreicht. Der Markt ist also jetzt schon relativ teuer und das Ratio muss nicht erst bis auf das womöglich bisher einmalig hohe Niveau der Dotcom-Blase ansteigen.

2. Die roten Kreise markieren Zwischenkorrekturen am Gold- und Aktienmarkt. In dieser Zeit erholten sich die Finanzmärkte und der Goldpreis als Krisenbarometer sank wieder. Die Menschen wähnten sich damals jedoch in falscher Sicherheit, denn die richtige Krise stand erst noch bevor. Diese Zwischenerholung ist also als die Ruhe vor dem Sturm zu sehen.

3. Nach dieser Zwischenerholung zur Mitte der Siebziger Jahre kam es erst zu dem größten Anstieg des Goldpreises, womit auch nun wieder zu rechnen ist.

4. Das Dow/Gold Ratio könnte dann wieder auf "1" fallen, was bedeuten würde, dass der Goldpreis sich 17-mal besser entwickeln würde als der Aktienmarkt!

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Das Dow/Gold Ratio mahnt zur Vorsicht am Aktienmarkt und zum Optimismus bei den Edelmetallen



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