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OPEC+ ohne Ergebnis - EU/China-Kooperation - Charlie Munger CNBC

06.07.2021  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1873 (06.03 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1856 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110,85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131,62. EUR-CHF oszilliert bei 1,0935.

Der Feiertag in den USA hatte an den globalen Finanzmärkten eine merkliche Lethargie zur Folge. Aktienmärkte zeigen sich verhalten freundlich. Gleiches gilt für die Währungen ohne Fehl und Tadel, maßgeblich Gold, weniger Silber. An den Zinsmärkten tut sich wenig. Bitcoin zeigt sich stabilisiert.


OPEC+ keine Vereinbarung!

Die Minister der OPEC+ Staaten konnten sich in den letzten Tagen in mehreren Verhandlungsrunden nicht auf eine Anhebung der Produktionsquoten einigen. Der Ölpreis stieg in der Folge auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Die US-Regierung bemüht sich, die Verhandlungen über eine Anhebung der Förderquoten wegen der weltweiten Folgen zu beleben, da stabile Ölmarkt-Bedingungen erforderlich sind, um die wirtschaftliche Erholung von der Pandemie zu forcieren. Noch spielen fossile Brennstoffträger für die Weltwirtschaft eine bedeutende Rolle.

Die Inflationssensibilität der Finanzmärkte in den letzten Monaten setzen wir als bekannt voraus. Energiepreise als exogener Einfluss spielen aktuell die dominanteste Rolle als Preistreiber. Das Ziel der Mehrheit der OPEC+ Staaten ist es, den Ölpreis auf dem erhöhten Niveau um 70 USD zu stabilisieren. Diesen Teilenehmern ist bewusst, dass zu stark steigende Preise am Ende zu stark fallenden Preisen führen, was eine destabilisierende Wirkung auf diese Länder hätte.

Meines Erachtens wird die weitere Preisentwicklung nicht vollständig aus dem Ruder laufen. Dennoch gilt es, diesen Markt aufmerksam zu verfolgen.


Multilaterale Kooperation mit China

Kanzlerin Merkel betonte, dass es gut sei, dass sich China zu multilateraler Kooperation bereit zeige.

Frau Merkel, das ist doch nicht neu! In der Tat ist das ein Merkmal, dass seitens Pekings seit Krisenausbruch 2007 (und auch davor) latent gegeben war und ist. Der unilaterale Konfrontationskurs ging von den USA und damit vom Westen aus (Aktion/Reaktion).

Ich freue mich persönlich sehr, dass Kontinentaleuropa tendenziell den Weg der Kooperation über verstärkte Diplomatie einschlägt. Dafür habe ich mich persönlich seit vielen Jahren eingesetzt. Das UK unter der „smarten“ Führung des Premier Johnson hat dagegen sehr viel Boden im bilateralen Verhältnis zu China in den letzten 24 Monaten verbrannt. Das wird für das UK einen Preis haben. Daraus ergeben sich Chancen für Kontinentaleuropa. Nutzen wir sie!

Kanzlerin Merkel und die Präsidenten Macron und Xi führten gestern umfassende Gespräche über eine gemeinsame Afrika-Initiative, Flugverkehr, das Verhältnis EU/China, internationalen Handel und Klimaschutz.

Alle Probleme sind nur in einer nicht geteilten Welt effizient lösbar. Übrigens, in der Causa Meng/Kanada/USA/Huawei bahnt sich nach meinen Kenntnissen eine Entspannung an. Offensichtlich richten sich die USA zumindest in Ansätzen neu aus. Wird es um Johnsons China-Politik einsamer? Was heißt das für Chinas Finanzmärkte?


Berkshire Hathaway: Charlie Munger am 29.6.2021 (CNBC)

Folgende Bemerkungen von Charlie Munger, dem Partner von Warren Buffett, sind beachtenswert, da sie das Thema China aufnehmen und erstaunlich konziliante Erkenntnisse Mungers offenbaren, die für die zukünftige Asset-Allokation von Bedeutung sein könnten, denn Berkshire ist ein Schwergewicht:

  • “I don’t want the, all of the Chinese system, but I certainly would like to have the financial part of it in my own country”

  • “Our own wonderful free enterprise economy is letting all these crazy people go to this gross excess, meanwhile the Chinese regime step[s] in preemptively to stop speculation.”

  • “… the strongest companies in the world are not in America. I think Chinese companies are stronger than ours and are growing faster.”

Lassen sie diese Statements und die darin enthaltenen Implikationen auf sich wirken. Sind diese Einlassungen ein Indiz einer sich abzeichnenden Entspannung (siehe Meng, Kanada/USA/Huawei) oder sind es nur irrelevante Erkenntnisse eines welterfahrenen alten Mannes?


Fazit:

Wenn es um hochpolitische Themen geht, gibt es keine Zufälle. Die Verdichtung der Signale, die der Kunst der Diplomatie, der Kooperation und damit einer gewissen Annäherung Raum bieten, sind zumindest ermutigend. Die Welt braucht mehr Frieden und kulturelle Toleranz, die versteht, dass unterschiedliche Kulturen unter Umständen unterschiedlicher politischer Systeme bedürfen.


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Die Monate März, April und Mai lieferten in den Jahresvergleichen die stärksten Zunahmen wegen des globalen Lockdowns in der Vorjahresperiode. Mit der Erholung im späten Frühjahr letzten Jahres werden die starken positiven Basiseffekte im Jahresvergleich in den kommenden Monaten zunehmend auslaufen.


Eurozone: Composite PMI auf höchstem Stand seit 15 Jahren

Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors stellte sich per Juni gemäß finaler Berechnung auf 58,3 Punkte. (Prognose und vorläufiger Wert 58,0). Der Composite Index lag laut finaler Kalkulation bei 59,5 Zählern (Prognose und vorläufiger Wert 59,2). Der Composite Index markierte den höchsten Wert seit Juni 2006!

Der Sentix-Index der Eurozone legte per Juli von zuvor 28,1 auf 29,8 Zähler zu (Prognose 30,0) und markierte den höchsten Indexwert seit Februar 2018.


UK: PMIs im Dunstkreis historischer Höchstmarken

Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors stellte sich per Juni gemäß finaler Berechnung auf 62,7 Punkte. (Prognose und vorläufiger Wert 61,7). Der Composite Index lag laut finaler Kalkulation bei 62,2 Zählern (Prognose und vorläufiger Wert 61,7). Der Composite Index markierte den zweihöchsten Wert seit 1998!


Japan: Konsumausgaben besser als erwartet

Die Ausgaben der privaten Haushalte sanken per Mai im Monatsvergleich um 2,1% (Prognose -3,7%) nach zuvor +0,1%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 11,6% (Prognose 10,9%) nach zuvor 13,0%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2120 - 1.2150 negiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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