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Uran - Kernschmelze oder Korrektur?

14.08.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Rohöl zeigte im gestrigen Handel einen recht volatilen Verlauf. Nach einem Start bei 71,50 USD kletterte Rohöl der Sorte WTI am Mittag bis auf 73 USD und knickte am Nachmittag zwischenzeitlich bis auf fast 71 USD ein. Brent folgte der Entwicklung des US-Benchmarkkontraktes weitgehend. Heute Morgen notiert der Kassakurs für Brentöl sogar unter 70 USD. Wir rechnen damit, dass die Ölpreise weiter korrigieren. Zum Gaspreis sind wir dagegen positiv gestimmt.

Der Preis für Uran ist auf den tiefsten Stand seit März gefallen und erlebt derzeit die erste Korrektur seit dem Beginn des besispiellosen Bullenmarktes im Jahre 2001. Der Kassakurs liegt laut TradeTech derzeit mit 105 USD fast 24% unter dem im Juni erreichten Allzeithoch bei 138 USD. Gleichwohl muss man aber berücksichtigen, dass im Januar der Uranpreis noch bei 72 USD pro Pfund notierte. In der Vorwoche fiel die Nachfrage am Spotmarkt auf 800 Tsd. Pfund, dem stand ein Angebot von 4 Mio. Pfund gegenüber.

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Neben der allgemein negativen Marktstimmung, welche Spekulanten derzeit vom Uranmarkt fern hält, drückt eine angekündigte Auktion von 200 Tonnen bzw. 440.000 Pfund Uran durch das US-Energieministerium derzeit auf den Preis. Auch die Uran-Futures neigen zur Schwäche: die im Mai eingeführten Futures sind jetzt unter 100 USD gefallen. Wir haben rechtzeitig vor dieser Korrektur gewarnt und rechnen weiterhin mit schwächeren Notierungen in den kommenden Monaten. Jedoch ändert sich an den langfristigen Aussichten nicht - es handelt sich in unseren Augen um eine kräftige, aber notwendige Korrektur nach der Verzwanzigfachung des Preises.


Edelmetalle

Nach dem spektakulären Anstieg am Freitag tendierte der Goldpres gestern in einem engen Handelsband um 670 USD seitwärts. Wir rechnen weiterhin mit steigenden Notierungen für die nächsten Wochen, zumal sowohl die physische Nachfrage als auch die Nachfrage nach Gold-Investments aktuell hoch erscheint. Die allgemeine Marktskepsis werten wir ebenfalls als positiv für Gold.


Industriemetalle

Nachdem die Lagerbestände für Blei gestern überraschend um über 3% gefallen sind, konnte sich der Bleipreis von den Abgaben der vergangen Tagen um 3% erholen. An der positiven Stimmung bei Blei konnte auch die Meldung nichts ändern, dass Doe Run Resources Corp., die weltweit zweigrößte Bleihütte, wieder die volle Produktion erreicht hat. Die Bleihütte war nach einem Unfall am 13. Juli nur eingeschränkt einsatzfähig.

Der Nickelpreis konnte sich mit einem Plus von 3% ebenfalls von seinen Rückgängen der letzten Woche erholen, obwohl die Lagerbestände ihren Anstieg fortgesetzt haben und gestern um über 2% zunahmen. Obwohl wir sogar die Preise um 30.000 USD pro Tonne als nachvollziehbar sehen, sehen wir die Erholung als technische Reaktion an und rechnen mit einem Verfall auf 25.000.

Zinn gehörte mit einem Rückgang von über 3% erneut zu den Verlierern. Steigende Lagerbestände und geringerer Appetit auf Risiko scheinen hier die bestimmenden Faktoren zu sein. Der Warrant Banding Report der LME für 9. August, welcher die Konzentration der Warrants aufzeigt, weist bei Zinn zwei Teilnehmer, die insgesamt über 80% der Lagerbestände verfügen. Diese Informationen könnten von anderen Marktteilnehmern gezielt eingesetzt werden, was einen Preisverfall begünstigen dürfte.

Gestern wurde bekannt, dass ein Transportschiff mit 50 Tsd. Tonnen Kupferkonzentrat auf dem Weg nach Indien vor der Küste Chiles auf Grund gelaufen war. Dies könnte die bereits angespannte Lage am Markt für Kupferkonzentrat verschärfen. Wir glauben jedoch, dass mittelfristig die Risiken überwiegen.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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