Silber steigt über 60 $ – Suki Cooper warnt vor kurzfristigen Schwankungen
Der Silberpreis ist auf ein neues Rekordhoch gestiegen und hat die Marke von 60 $ pro Unze überschritten. Dies ist laut Kitco News auf eine Kombination aus starken Fundamentaldaten, industrieller Nachfrage und neuem Interesse der Anleger zurückzuführen. Zum Zeitpunkt des letzten Handels stieg der Spotpreis für Silber innerhalb eines Tages um mehr als 4% und hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Gleichzeitig fiel das Gold-Silber-Verhältnis auf den niedrigsten Stand seit Juli 2021.
Trotz der beeindruckenden Preissteigerungen bei Silber warnt Suki Cooper, Global Head of Commodities Research bei Standard Chartered, vor einer möglichen kurzfristigen Volatilität. Während die Dynamik des Marktes weiterhin durch anhaltende globale Herausforderungen in der Lieferkette gestützt wird, hat sich die traditionelle Marktdynamik etwas normalisiert.
Faktoren wie eine geringere Nachfrage aus Indien nach dem Ende der lokalen Festlichkeiten und aufgefüllte Lagerbestände in London könnten zu Preiskorrekturen führen, bevor Silber neue Höchststände erreicht, erklärt die Expertin.
Der Anstieg seit Ende August wurde durch eine Kombination aus globalen Versorgungsengpässen und einem robusten industriellen Verbrauch angeheizt. Cooper merkt jedoch an, dass die Marktunsicherheit anhält, da sich die Lagerdynamik weltweit verändert. So sind beispielsweise die Lagerbestände in den Tresoren der LBMA gestiegen, während die chinesischen Lagerbestände zurückgegangen sind. Die leicht geringeren Lagerbestände in den USA haben den globalen Märkten etwas Liquidität verschafft.
Laut Cooper wird der Silbermarkt kurzfristig von Investitionsströmen in silbergedeckte börsengehandelte Produkte (ETPs) angetrieben. Diese verzeichnen seit 2020 die größten Zuflüsse. Sie fügt außerdem hinzu, dass Silber gegenüber Gold zwar noch Spielraum nach oben hat, das Gold-Silber-Verhältnis jedoch etwas überverkauft zu wirken beginnt.
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