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Um was genau zu machen? und die fehlenden Fragen

27.06.2016  |  Christian Vartian
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und schon ist Dienstleistungs- und Handelsfreiheit mit der Rest-EU wieder intakt, aber der Rest eben nicht. Alles fertig vorhanden. Man kann, muss aber nicht, den recht komplexen Weg der Schweiz mit bilateralen Verträgen mit der EU gehen, zwingend ist das aber keinesfalls, Liechtenstein, Island und Norwegen haben dies auch nicht gemacht.

Soweit zum Alten. Die aufstrebende Indische Industrie, aus einem Software-Hightechland kommend und ENGLISCHSPRECHEND! wird einen kolossalen Bedarf an Finanzdienstleistungen insbesondere bei Emissionen neuer Wertpapiere usw. haben, die Mumbai nie alleine schafft, dem Finanzplatz London wird nicht fad werden, wenn man es richtig macht. Ob dann Abteilungen von EU Banken, die Staatsanleihen mit Negativzinsen herumjonglieren teilweise nach Frankfurt oder Dublin auswandern, wird kaum merkbar sein und im Übrigen stellt dies keinen wirklichen Verlust an Zukunftsprodukten für London dar, wenn man es richtig macht.

Der Iran wird massiv Finanzdienstleistungen brauchen und seine Elite kann Englisch, man könnte auch das Referendum zur Krim endlich akzeptieren und für und mit Russland arbeiten ... Da ist Marktlücke ohne Ende, Freiheit und Vernunft und Berechenbarkeit sind rarste Güter geworden, wer sie anbietet, wird reich.

Sehr abhängig davon, was die EU nun tut wird es bei einem Brexit bei den traditionellen Freunden Englands in Kopenhagen, Warschau, Prag und anderen Hauptstädten bald politisch heißer werden, ggf. auch in Den Haag, ja sogar in Dresden ... Die Sächsische Prägung ist ja nicht nur in England stark, bei einer jüngst stark hinzugewinnenden Partei in der BRD auch.


Möglichkeiten:

a) Jedem Marktwirtschaftler erscheint die Konkurrenz zweier Vereine darum, wer die Interessen der Europäischen Idee besser vertritt zumindest völlig natürlich und charmant, Konkurrenz verbessert überall und immer das Angebot.

b) Bleibt noch die nationale Renaissance zu kommentieren, welche manche nun erstreben. Das ist völlig legitim, aber ohne massive Verhaltensänderung der eigenen Bevölkerung und Politik eher unrealistisch, wenn es erfolgreich sein soll. Es bedeutete Vervielfachung der Forschungs- und Entwicklungsausgaben, wesentliche Arbeitszeitverlängerungen, höhere Geburtenraten usw. Geht das in einzelnen Nationalstaaten in Europa? Selbstverständlich, aber das ist dann die Idylle der 1960er mit der Arbeitszeit der 1960-iger. Das zweitere gehört schon auch dazu. Eine drastische Reduktion des erheblichen Dekadenzniveaus in Europa ist also der Preis, wollte man erfolgreiche Nationalstaatenökonomien wieder beleben, aber ja, es geht natürlich.

Die Alternativen sind also gar nicht besonders ideologisch, sondern funktionalistisch. Ein zweiter Europäischer Club hat geringere Anforderungen an eine Reduktion der Dekadenz als eine Rückkehr zum Nationalismus. Zunahme von Isolation ist nicht böse, sie ist effizienzmindernd und kann durch Mehrarbeit ausgeglichen werden.

Dieses lange Kapitel sei uns verziehen, aber kürzer ging es nicht, um über "alles was sie nicht hören und lesen" Ihnen ein Gefühl zu geben, was nicht läuft und was Sie nun nicht weil lange erwartet einfach glauben sollten.

Wir stehen ja auch vor einer US-Wahl und die Komplexität wird daher bleiben. Der Kandidat, wo das wegen rationaler Exzellenz fast überall nicht komplex geworden wäre (https://de.wikipedia.org/wiki/Ben_Carson) ist nicht mehr im Rennen (Donald Trump wäre extrem gut beraten, ihn zum Vizepräsidentschaftskandidaten zu machen).

Abschließend zu unseren Metallen: Natürlich sind diese gestiegen, aber jemand bremst erneut genau das Gold an einer Marke, die es in der Handelswährung USD gar nicht gibt, nämlich in EUR massiv ab (wie letzte Woche)

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Schön zu identifizieren an den großen Pips zum Handelsschluß am Freitag und diesmal hat er im Mittelkurs aber knapp verloren, Gold ist über der 1183 in EUR.

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Der USD ist die Weltleitwährung und bringt Zinsen. Gold war die Weltleitwährung und bringt keine Zinsen aber kostet auch keine. Der EUR ist eine Währung, die Zinsen kostet.

Wenn das Brexit- Theater nur den einen Nutzen hätte, nämlich das Rennen der Nr. 2 Gold gegen die Nr. 3 EUR endgültig und den Fundamentals, numehr auch den Zinsgefällefundamentals entsprechend zu Gunsten von Gold zu entscheiden, dann wäre es den Zeitaufwand, den das Theater Brexit die Welt gekostet hat, wert gewesen.

Wir optimieren weiterhin die Chaosfestigkeit unserer Portfolios und verzichten auf simplizistische Glaubensaussagen nicht nur an Finanzmärkten.


© Mag. Christian Vartian
vartian.hardasset@gmail.com



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