Alastair Crooke: Gold-Yuan-Achse – Droht dem Dollar der Untergang?
25.09.2025 | Redaktion
Der langjährige britische Diplomat und Gründer des Conflicts Forum, Alastair Crooke, warnt in einem Interview mit ITM davor, dass sich eine bedeutende geopolitische Verschiebung vollzieht, insbesondere im Hinblick auf den Iran, den Nahen Osten und den Aufstieg des neuen globalen Finanzsystems Chinas. Crooke hebt die wachsende Macht des chinesischen Renminbi-Abrechnungssystems hervor, das bereits von 11 asiatischen und 5 nahöstlichen Ländern übernommen wurde und den Dollar vollständig umgeht. Parallel dazu bauen Saudi-Arabien und China ein goldgedecktes Handelssystem auf, das die Dominanz des Dollars untergräbt, erklärt er. Tresore in Riad, Yuan-Abrechnungssysteme in ganz Asien und die Verwendung von Goldzertifikaten für den Handel sind Schlüsselelemente dieses neuen Systems.
Diese Gold-Yuan-Achse ziele darauf ab, den US-Dollar zu umgehen und die bestehende Finanzordnung zu stören. Immer mehr Länder wickeln ihre Transaktionen in Yuan und physischem Gold ab, wobei Goldzertifikate US-Staatsanleihen als Sicherheiten ersetzen. Zu dieser Verlagerung gehören auch bedeutende Energieabkommen zwischen Saudi-Arabien und China, die eine Abkehr von der langjährigen Beziehung zwischen den USA und Saudi-Arabien markieren, in der die Ölpreise früher an den Dollar gebunden waren.
Das von mehreren Ländern übernommene digitale Zahlungssystem M-Bridge Chinas isoliert den Dollar weiter und schafft ein separates System für Zahlungen zwischen Staaten, so Crooke. Unterdessen stehe der US-Dollar vor einer Abwertung. Experten prognostizieren einen Rückgang um 30%, während Zentralbanken Gold zunehmend als bevorzugtes Reservewährungsinstrument nutzen.
Diese Entwicklung dürfte die globale Dominanz des Dollars erheblich beeinträchtigen. Einerseits gehen die Länder zu einer goldgedeckten Alternative über, andererseits drängen die Energieflüsse von Russland nach China die US-Exporte weiter an den Rand, heißt es weiter. Für Privatpersonen ist die Empfehlung eindeutig: Sachwerte wie Gold und Silber bieten den besten Schutz vor dem drohenden Zusammenbruch des Systems.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das goldgedeckte System Chinas und Saudi-Arabiens die größte Bedrohung für den Dollar seit der Einführung des Petrodollars in den 1970er Jahren darstellt. Die neue Finanzinfrastruktur ist bereits in Betrieb, und immer mehr Nationen schließen sich ihr an. Die USA laufen Gefahr, von einer Verschiebung der globalen Wirtschaftsmacht überrascht zu werden, warnt Crooke.
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