Keith Neumeyer: Silberne Bühne bereit für Lieferkrise
11.11.2025 | Redaktion
Keith Neumeyer, CEO von First Majestic Silver, warnt bei ITM Trading, dass der globale Silbermarkt kurz vor dem Zusammenbruch stehen könnte, da sich Risse in den Papierhandelssystemen COMEX und LBMA zeigen. So sind die Lagerbestände der LBMA in diesem Jahr um 33% gesunken. Dies hat zu Notfall-Lufttransporten von über 1.000 Tonnen aus den USA und China geführt. Gleichzeitig hat die COMEX innerhalb eines Monats 29 Millionen Unzen verloren.Täglich werden rund zwei Milliarden Unzen Papiersilber an den weltweiten Börsen gehandelt, heiß es, doch die Bergbauunternehmen produzieren nur 850 Millionen Unzen pro Jahr – das sei eine Hebelwirkung von 2000%. Nach fünf Jahren mit einem physischen Defizit von insgesamt 150 bis 250 Millionen Unzen pro Jahr sei eine Abrechnung laut Neumeyer unvermeidlich.
Die Spannungen eskalierten im Oktober, als China seine Silberausfuhren stoppte und damit signalisierte, Metall für die heimische Industrie, beispielsweise für Solarpanels und Elektrofahrzeuge, horten zu wollen. Als weltweit führender Verarbeiter und Verbraucher droht China, die globalen Lieferketten zu ersticken.
Der Anstieg des Silberpreises auf 55 $ pro Unze und seine starke Korrektur zeigen eine tiefe Marktbelastung, hebt Neumeyer hervor. Trotz des Rückgangs bleiben die Fundamentaldaten bullisch: Die industrielle Nachfrage ist auf 1,4 Milliarden Unzen gestiegen, das Angebot ist begrenzt und die Zentralbanken horten Gold.
Neumeyer sieht Silber bei 100 $ und Gold bei 5.000 $. Da die Papierforderungen das reale Metall bei weitem übersteigen, könnte jeder Anstieg der physischen Lieferanforderungen einen "Nickel-artigen" Short Squeeze auslösen und die systemische Fragilität offenbaren.
In diesem Umfeld, warnt Neumeyer, werden nur diejenigen bestehen, die reales Metall – und keine Papierversprechen – besitzen. Dies sei keine Korrektur, sondern ein sich anbahnender struktureller Zusammenbruch.
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