British Lunar Serie - Schaf

Im Herbst 2013 stellte die britische Münzprägestätte The Royal Mint überraschend eine neue Bullionmünze in Gold und Silber vor. Nach der silbernen Britannia ist es die zweite Silberanlagemünze von der Insel.

Das Schaf (in anderen Übersetzungen auch die Ziege) ziert die britische Lunar-Serie "Shēngxiào Collection" des Prägejahres 2015. Im Erstausgabejahr erschien das Pferd. Nach dem Schaf folgen der Affe (2016), der Hahn (2017), der Hund (2018) und das Schwein (2019). Im Januar 2020 beginnt der Mondkalender mit dem Motiv der Ratte (bzw. der Maus) von vorn.

Das Schafmotiv wurde von der Grafikerin Wuon-Gean Ho entworfen, die 1973 in England geboren wurde und deren Eltern aus Malaysia und Singapur stammen. Sie studierte bis 1998 Tiermedizin an der Universität Cambridge. 1998 erhielt Wuon-Gean Ho das renommierte "Monbusho"-Stipendium der japanischen Regierung und studierte zwei Jahre lang den japanischen Holzschnitt-Stil in Japan.

Zu sehen sind zwei Schafböcke mit zueinander geneigten Köpfen. Mittig zwischen beiden Tieren ist das chinesische Schriftzeichen für "Schaf" platziert. Im Hintergrund deuten sich schemenhaft die typisch walisischen Gebirgszüge an. Mit dem Motiv soll den Charakteristiken der im Jahr des Schafes geborenen Menschen Rechnung getragen werden. Diese gelten gemeinhin als freiheitsliebend und zugleich gesellig.

Oberhalb des Schafes befindet sich in der Rundschrift der Namen des Sternzeichens "Year of the Sheep" und das Prägejahr 2015. Unmittelbar darunter sind (nur auf der Stempelglanz-Version) die Feinheits- und die Feingewichtsangabe in Form von "1 oz Fine silver 999" zu finden. Das chinesische Schriftzeichen für "Pferd" vervollständigt die Münzabbildung.

Das Porträt der englischen Königin Elisabeth II. wurde von dem britischen Bildhauer Ian Rank-Broadley entworfen, dessen Initialen "IRB" am Halsende zu finden sind. In der Rundschrift befinden sich ihr Name und die Nennwertangabe von 2 britischen Pfund (Pounds). Der Münzrand ist nicht geriffelt. Das beidseitige Münzmotiv ist identisch mit der Goldversion.

Im Gegensatz zu vielen anderen Anlagemünzen ist in der Rundschrift der Name "ELIZABETH II" um die Angaben "D.G. REG FID DEF" erweitert. Das Lateinische "Dei Gratia Regina Fidei Defensor" bedeutet ins Englische übersetzt "By the grace of god, queen and defender of the faith", sinngemäß in Deutsch: "Durch Gottes Gnade Königin, Verteidigerin des Glaubens".

Die Abmaße der Stempelglanz-Version sind identisch mit der "neuen" Britannia, die seit 2013 in 999 Silber geprägt wird. Die Lunar-Münze in Stempelglanz wird nur in der 1-Unzen-Stückelung hergestellt, wobei die Auflage auf max. 300.000 Stück begrenzt ist. Die Silbermünzen sind ungekapselt zu je 20 Stück in Tubes (Kunststoffröhrchen) und zu je 500 Münzen in einer Masterbox verpackt.

Polierte Platte

Das Lunarmotiv des Schafes wird auch in zwei Größen in der "Polierte Platte"-Version (engl.: Proof) geprägt. Diese Münzqualität stuft sie in Verbindung mit einer niedrigen Auflage und einem hohen Ausgabeaufschlag eindeutig als Sammlermünze ein. Daher wird diese Münzausführung an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber genannt.

Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich die Proof-Varianten zur Normalausführung in der fehlenden Angabe der Feinheit und des Feingewichtes. Das beidseitige Motiv und alle weiteren Spezifikationen sind bis auf die Auflage (von max. 8.888 Stück) identisch mit dem 1-Silberunzen-Exemplar. Das 156,295 g schwere 5-oz-Stück mit einem 65 mm Durchmesser und einem Nennwert von £10 ist auf maximal 1.488 Stück begrenzt. Beide Silbermünzen werden in edlen Holzetuis ausgeliefert.