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Edelmetalle Aktuell

11.02.2011  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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  • Silber

Der Silberpreis setzte seinen Abwärtstrend anfangs zwar noch fort, konnte aber schon am Tag nach der Abfassung unseres letzten Berichts eine vorläufige Trendwende vollziehen. Bis gestern legte er im Kielwasser des Goldpreisanstiegs dann kontinuierlich zu und erreichte am Ende sogar wieder Notierungen von deutlich über 30 $ je Unze. Am Ende kam es zu leichten Gewinnmitnahmen, trotzdem liegt der Preis aktuell noch immer über der psychologisch wichtigen 30er-Marke.

Die unabhängig von den Tagesschwankungen insgesamt hohen Silberpreise der letzten Wochen haben offensichtlich den einen oder anderen Produzenten veranlasst, Terminabsicherungsgeschäfte vorzunehmen. Jedenfalls halten sich entsprechende Gerüchte hartnäckig am Markt und Verkaufsbeträge von über 100 Mio. Unzen (und damit rund 15% einer Weltjahresproduktion) werden in diesem Zusammenhang von Beobachtern kolportiert. Eine Überraschung wäre ein solches Verhalten der Produzenten nicht. Der Silberpreis ist in den letzten Monaten dramatisch angestiegen und gerade für jene Produzenten, bei denen das Silber nur ein Beiprodukt ist - und deshalb mit keinen oder nur marginalen Kosten zu Buche schlägt - sollten die aktuellen Kurse auch langfristig mehr als attraktive Verkaufskurse sein.

Ein Resultat dieser vermutlichen Vorabverkäufe sind wohl auch die gestiegenen Zinsen für Silber, die dazu führen, dass Silberkäufe auf Termin auf Dollar-Basis derzeit keine oder höchstens nur geringe Aufschläge haben.

Was den Nachfrageboom bei den Investmentbarren angeht, ist dieser auch beim Silber zu beobachten. Die Produzenten können aktuell mit der Nachfrage ebenfalls kaum Schritt halten und es kommt bei einzelnen Barrengrößen weiter zu Wartezeiten.

Im Gegensatz dazu ist wie beim Gold das Engagement der Investoren in ETFs rückläufig. Alleine in der letzten Woche fielen die Bestände um fast 3 Mio. Unzen. Der bedeutendste Silber-ETF, i-Shares Silver Trust, ist zwischenzeitlich auf 10.370 Tonnen und damit auf den niedrigsten Stand seit November gefallen.

Dieser Rückgang wurde aber - anders als beim Gold - durch Käufe an der New Yorker Terminbörse mehr als kompensiert. Hier nahmen letzte Woche die Bestände um mehr als 6 Mio. Unzen zu.


  • Platin

Das Platin folgte in den letzten beiden Wochen im Großen und Ganzen den Vorgaben von Gold und Silber. Dies führte zu einem anfänglichen Rückschlag, der dem Metall beinahe ein neues Jahrestief bescherte und eine anschließende, deutliche Erholung. Diese brachte das Platin wieder in Richtung der Marke von 1.900 $ und damit sogar auf den höchsten Stand der letzten zweieinhalb Jahre.

Anders als beim Gold und teilweise auch beim Silber war der Anstieg zumindest zu einem Teil den unterschiedlichen Investorengruppen geschuldet. So gab es kleinere positive Veränderungen bei den ETF-Positionen (aber immerhin einen neuen Höchststand) und auch eine geringe Zunahme bei den Pluspositionen an den internationalen Terminbörsen. Investmentbarren sind dagegen durch das relativ hohe Aufgeld und die für sie zu erhebende Mehrwertsteuer kein besonders populäres Produkt.

Trotz der zunehmenden Autoverkaufszahlen in praktisch allen Märkten ist übrigens die industrielle Nachfrage eher kein Grund für den Preisanstieg gewesen. So handelt Platinschwamm derzeit mit einem Abschlag von rund 3 $ je Unze, was zeigt, dass mehr als ausreichend Material zur Verfügung steht.

Der vergangene Monat brachte aber erste Hinweise darauf, dass diese Situation möglicherweise nicht das ganze Jahr über anhalten wird. So gab es eine Reihe von Meldungen über die Verkäufe der Autoindustrie im Januar. Und die ersten Zahlen sahen nicht allzu schlecht aus: In Deutschland wurden letzten Monat 211.000 PKWs neu zugelassen, das waren fast 17 Prozent mehr als vor einem Jahr. Interessant war, dass der Dieselanteil wieder bei 48 Prozent gelegen hatte und sich damit langsam dem Niveau von vor der Wirtschafts– und Finanzkrise nähert. In eine ähnliche Richtung marschierte auch der natürlich viel kleinere österreichische Markt. Hier lag der Dieselanteil im Januar sogar bei fast 60 Prozent und damit ein ganzes Drittel höher als im Vergleichsmonat 2010. Eine neue Rekordmarke bei den Autoverkäufen gab es außerdem in Indien; mit immerhin 184.000 Neuzulassungen lagen die PKW-Verkäufe hier auf einem neuen Allzeithoch.

Und auch die Amerikaner haben sich von deutlich höheren Spritpreisen und teils meterhohem Schnee nicht von Autokäufen abhalten lassen. 820.000 verkaufte PKWs und SUVs bedeuten gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 17 Prozent. Allerdings wurde damit das Vorkrisenniveau noch immer deutlich verfehlt: Im Januar 2008 konnten die Autohersteller in den Staaten noch 1 Mio. Autos absetzen.




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