Danielle DiMartino Booth, ehemalige Beraterin der US-Notenbank, hat in einem Interview mit Kitco News eindringlich davor gewarnt, dass sich auf den Finanzmärkten bereits eine systemische Liquiditätskrise abzeichnet. Diese könnte die Fed dazu zwingen, ihre Bemühungen zur Bekämpfung der Inflation einzustellen – nicht, weil die Inflation besiegt wäre, sondern weil das Finanzsystem unter zunehmendem Druck steht.
Trotz der starken Performance der Aktienmärkte weist Booth auf eine Diskrepanz zur steigenden Volatilität an den Renten- und Rohstoffmärkten hin. Den jüngsten starken Rückgang des Goldpreises führt sie auf Zwangsverkäufe und nicht auf eine Schwäche der Fundamentaldaten zurück. Sie vergleicht die Situation mit dem "Corona-Crash" von 2020, als die Anleger um Bargeld kämpften.
Booth hebt den explosiven, kaum regulierten privaten Kreditmarkt mit einem Volumen von 1,7 Billionen US-Dollar als zentrales Risiko hervor und zieht Parallelen zur Subprime-Hypothekenkrise von 2007. Sie warnt davor, dass laxe Kreditvergabestandards und die derzeitige Rekordverschuldung der privaten Haushalte in Höhe von 18,4 Billionen US-Dollar eine breitere finanzielle Ansteckung auslösen könnten. Ihre Bedenken decken sich mit denen anderer globaler Finanzführer, darunter Andrew Bailey, Gouverneur der Bank of England, und Jamie Dimon, CEO von JPMorgan.
Ein wichtiges Signal, das es laut Booth zu beobachten gilt, ist der Markt für Collateralized Loan Obligations (CLO). Wenn sich die CLO-Spreads – insbesondere bei den sichereren Tranchen – deutlich ausweiten, würde dies darauf hindeuten, dass sich die Spannungen auf dem privaten Kreditmarkt auf das gesamte Finanzsystem ausweiten. Eine solche Entwicklung könnte eine umfassende Neubewertung der Risiken auslösen und die Fed zu einem Kurswechsel zwingen.
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Danielle DiMartino Booth, ehemalige Beraterin der US-Notenbank, hat in einem Interview mit Kitco News eindringlich davor gewarnt, dass sich auf den Finanzmärkten bereits eine systemische Liquiditätskrise abzeichnet. Diese könnte die Fed dazu zwingen, ihre Bemühungen zur Bekämpfung der Inflation einzustellen – nicht, weil die Inflation besiegt wäre, sondern weil das Finanzsystem unter zunehmendem Druck steht.