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Wem gehört Italiens Gold?

28.11.2025  |  Redaktion
Italien greift die seit Langem geführte Debatte über das Eigentum und die Kontrolle seiner Goldreserven im Wert von bis zu 300 Milliarden Dollar erneut auf. Dieses Thema kam während der Prüfung des Haushaltsplans 2026 durch den Senat erneut zur Sprache, als ein von Lucio Malan von der Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) vorgeschlagener Änderungsantrag die Ablehnung von 105 anderen Haushaltsvorschlägen überstand. Dies geht aus einem Bericht von Euro News hervor.

Der Änderungsantrag besagt, dass die von der Banca d’Italia (die italienische Zentralbank) verwalteten Goldreserven dem italienischen Staat und dem italienischen Volk gehören. Mit 2.452 Tonnen sind die Goldreserven Italiens die drittgrößten nationalen Goldvorräte der Welt. Obwohl sie traditionell als nationales Vermögen betrachtet werden, werden sie formal in der Bilanz der Banca d’Italia geführt, die im Rahmen der Europäischen Zentralbank tätig ist.

Diese Konstellation gewährleistet, dass die Banca d’Italia zusammen mit anderen nationalen Zentralbanken ihre Autonomie bewahrt und nicht unter der direkten Kontrolle der nationalen Regierungen handeln kann – insbesondere, wenn es um die Verwendung der Reserven für öffentliche Ausgaben geht.

Die Debatte über die Goldreserven ist ein wiederkehrendes Thema, das häufig von nationalistischen oder euroskeptischen Fraktionen vorangetrieben wird, heißt es in dem Bericht. Diese argumentieren, die Reserven spiegelten die nationale Souveränität wider und dürften nicht von einer Zentralbank mit externer Aufsicht kontrolliert werden. Sowohl Fratelli d’Italia als auch die Partei Lega haben bereits Ideen zu einer "Volksbeteiligung" an den Reserven oder zu einer stärkeren parlamentarischen Kontrolle ins Spiel gebracht.

Zwar zielt die Gesetzesänderung nicht darauf ab, das Gold in den Staatshaushalt zu übertragen, sie verdeutlicht jedoch die anhaltenden Spannungen hinsichtlich der Rolle der Zentralbanken und ihrer Beziehung zu den nationalen Regierungen – insbesondere vor dem Hintergrund der allgemeinen wirtschaftlichen Herausforderungen Italiens.

Die Gesetzesänderung wirft Fragen zur Unabhängigkeit der italienischen Zentralbank auf und spricht auch tiefere Bedenken hinsichtlich der Souveränität und Finanzstabilität an. Diese Debatten finden vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage Italiens statt, während die Regierung ihren Haushalt für das kommende Jahr fertigstellt.


© Redaktion GoldSeiten.de



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