Ist Russland für den Silberpreisanstieg verantwortlich?
Es scheint, als befände sich das globale Finanzsystem in einem subtilen, aber bedeutenden Wandel. Nachdem im Jahr 2022 westliche Sanktionen verhängt worden waren, stieg der Ölhandel zwischen Indien und Russland sprunghaft an. Als Indien jedoch versuchte, Russland in indischen Rupien (INR) zu bezahlen, kam es zu Zahlungsproblemen, da Russland diese Währung nicht akzeptieren konnte, da sie nicht in andere Währungen konvertierbar ist. Dadurch blieben über 40 Mrd. USD auf indischen Bankkonten, die Russland nicht nutzen konnte.
Die Lösung? Indien und Russland stellten ihre Handelsabrechnungen auf den Dirham (AED) der Vereinigten Arabischen Emirate und den Yuan (CNY) um und umgingen damit den US-Dollar, heißt es in einem Bericht.
Dieser Schritt habe zur Entstehung eines neuen Währungskreislaufs geführt: Indien nach Russland, Russland nach China und China in die Vereinigten Arabischen Emirate – ohne Beteiligung des US-Dollars.
Als dieses neue Abrechnungssystem Gestalt annahm, ereignete sich etwas Ungewöhnliches: Ab Juli 2024 ähnelte die Kursentwicklung von Silber der des CNY/INR-Wechselkurses. Dies deutet eher auf eine staatliche Akkumulation als auf Spekulationen von Marktteilnehmern hin.
Der Handelsfluss führte laut dem Bericht dazu, dass Russland physisches Silber mit CNY kaufte und begann, dieses als Reservewährung zu halten. Als Reaktion darauf senkte Indien im Juli die Einfuhrzölle für Silber von 15% auf 6% und passte sich damit dieser neuen, durch Silber gedeckten Reservewährungsstruktur an.
Der Bericht behauptet, dass im September 2024 offiziell Mittel für Silberkäufe im russischen Bundeshaushalt bereitgestellt wurden, wodurch das Metall offiziell als staatliche Reservewährung anerkannt wurde. Diese Veränderung deute auf eine neue globale Währungsarchitektur hin, in der Silber zum Kern der Reserven wird und traditionelle Vermögenswerte wie Gold ersetzt.
Da der Silberpreis aufgrund dieser staatlichen Akkumulation steigt, könnte die Welt bald einen dramatischen Wandel erleben, wenn das USD-zentrierte System schleichend ersetzt wird, heißt es weiter. Der Silberpreis könnte dadurch sehr bald die Schwelle von 60 USD pro Unze überschreiten, merkt der Autor abschließend an.
© Redaktion GoldSeiten.de