Jesse Colombo: Künstlich niedriger Bullionpreis bietet Kaufchance
Während viele externe Faktoren den Gold- und Silberpreis beeinflussen – darunter der US-Dollar, Zinssätze, Zentralbankkäufe und sogar Kupfer (im Falle von Silber) – geht der vielleicht größte Einfluss von den Handlungen der Bullionbanken aus, schreibt Jesse Colombo bei MoneyMetals. Diese Banken, die oft im Auftrag von Zentralbanken wie der US-Notenbank handeln, arbeiten unermüdlich daran, die Gold- und Silberpreise zu drücken, um den Eindruck der relativen Stärke der Fiat-Währungen aufrechtzuerhalten. Die gute Nachricht sei, so Colombo, dass die Preise für physisches Gold und Silber aufgrund dieses Preisdrucks weit unter ihrem Wert auf einem organischen, nicht manipulierten Markt liegen. Folglich sind diese Metalle wie ein Wasserball, der unter Wasser gehalten wird – früher oder später werden sie explodieren, fügt er hinzu.Für geduldige Gold- und Silberanleger sei dies eine bemerkenswerte Gelegenheit, Edelmetalle zu günstigen Preisen zu akkumulieren, bevor es zu einem Ausbruch kommt. Eine der Haupttaktiken der Bullionbanken zur Unterdrückung der Gold- und Silberpreise bestehe darin, den Markt durch ungedeckte Leerverkäufe am Terminmarkt mit massiven Mengen an "Papier"-Gold und -Silber zu überschwemmen. Diese Banken verkaufen kein physisches Gold oder Silber – sie verfügen nicht über die erforderlichen Mengen. Stattdessen emittieren sie Terminkontrakte auf Papier und bauen mit jedem Preisrückgang große und wachsende Short-Positionen auf, erklärt Colombo. Diese Short-Positionen bleiben nicht ohne Folgen: Die Banken sind schließlich gezwungen, sie durch den Rückkauf der Kontrakte "einzudecken", was einen deutlichen Preisanstieg auslösen dürfte.
Gegenwärtig kommen auf jede Unze physischen Goldes schätzungsweise 133 Unzen Papiergold, meint der Experte. Dieses Ungleichgewicht werfe mehrere Probleme auf, insbesondere das erhöhte Risiko eines künftigen Ansturms auf physisches Gold. In einem solchen Szenario könne der Preis für das knappe physische Gold in die Höhe schnellen, während der Wert des Papiergoldes sinkt, was zu einem erheblichen Marktschock führen würde, heißt es. Das Verhältnis von Papiersilber zu physischem Silber sei mit 406 zu 1 noch extremer. Die Manipulation des Edelmetallmarktes und die Verbreitung von "Ersatz"-Papiergold und -silber seien unbestreitbar beunruhigend, bieten aber auch enorme Chancen um knappes physisches Gold und Silber zu künstlich niedrigen Preisen anzuhäufen. Colombo stellt fest, dass die wilden Preisschwankungen daher weniger beunruhigend sind, da es in erster Linie der Papiermarkt ist, der schwankt, und nicht der tatsächliche Wert der Metalle selbst.
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